Zum Jubiläum geht’s zurück zu den musikalischen Wurzeln
Das 25. Jazz Weekend am kommenden Wochenende verspricht musikalisch mehrere Glanzlichter. Das Volksfest im Reinacher Ortskern geniesst auch im Jubiläumsjahr bei Bands und Bevölkerung grosse Beliebtheit.
Gegründet von vier Jazzliebhabern und während der ersten 20 Jahre musikalisch geleitet von Jazz-Ikone Louis van der Haegen, entwickelte sich das Jazz Weekend Reinach schnell vom Insidertipp unter Jazzkennern zum beliebten Volksfest. In den Anfangsjahren setzte Louis van der Haegen auf den klassischen Oldtime-Jazz. Später entsprach er dem Wunsch nach mehr Vielfalt und Moderne und brachte mit Blues, Dixieland, Swing und Gospel eine breite Palette nach Reinach.
Als Veranstalterin amtet seit Beginn die Gemeinde Reinach. Organisiert wird das Jazz Weekend von der AGLR Lebendiges Reinach, Sektion Jazz. Dank Sponsoren, Gönnern und eben der Gemeinde Reinach ist das Jazz Weekend auch bei der 25. Durchführung am kommenden Samstag und Sonntag für die Besucherinnen und Besucher kostenlos. Lokale Vereine sorgen auf den vier Plätzen traditionell für das kulinarische Wohl.
Hohes Ansehen in der Musikszene
2019 übergab Louis van der Haegen die musikalische Leitung an den Musiker und Produzenten Ivan Kartschmaroff. Nachdem das Jazz Weekend 2020 und 2021 aufgrund der Coronapandemie ausgefallen war, nahm es ab 2022 wieder Schwung auf. Die Beitragskürzung vonseiten Gemeinde im Rahmen des Sparprogramms 2023 habe das Jazz Weekend relativ gut überstanden – auch wenn dadurch der finanzielle Druck grösser geworden sei, sagt Kartschmaroff.
Er bekomme jedes Jahr Anfragen von Bands, ob sie am Jazz Weekend spielen dürften, so Kartschmaroff. «Das zeigt mir, dass das Jazz Weekend in der Szene ein hohes Ansehen geniesst.» Einzelne Bands schreibt der musikalische Leiter selbst gezielt an, um auch Neues nach Reinach zu bringen. Für dieses Jahr zum Beispiel die Walliser Band Wildtramp: Die Tribute-Band von Supertramp spielt in Reinach auf der Bühne vor dem Gemeindehaus eine Originalshow der legendären Band. «Sie spielen die Show absolut genial», schwärmt Kartschmaroff. Vor Wildtramp spielt unter anderem das Blasorchester der Musikschule Reinach.
Schwieriger Spagat: Für alle Geschmäcker etwas dabei
Für den Samstagabend hebt Kartschmaroff auf der Bühne beim Angensteiner Platz Heinz Flückiger & The Cool Bunch hervor. Zeitlich leicht versetzt spielen auf dem Ernst Feigenwinter Platz Happy Feet Syncopators klassischen Oldtime-Jazz, und dies erst noch akustisch. Die vierte Bühne steht bei der Schreinerei Wenger in der Ziegelgasse.
Mit der Erhöhung von zwei auf jeweils drei Bands pro Bühne will Kartschmaroff am Samstag für mehr Vielfalt sorgen. Dass die «Wagnisse» in die Breite und Moderne nicht zu weit gehen sollten, erfuhr der musikalische Leiter im vergangenen Jahr, als von langjährigen Besucherinnen und Besuchern der Wunsch geäussert wurde, wieder mehr Jazz zu bringen und so zu den musikalischen Wurzeln zurückzukehren. «Diesem Wunsch habe ich fürs Jubiläum sehr gerne entsprochen», betont Kartschmaroff. Es sei jeweils ein Spagat nötig, um allen Geschmäckern gerecht zu werden. «Ich möchte natürlich den klassischen Jazz bewahren, wir müssen aber auch offen für Neues sein, gerade auch um ein jüngeres Publikum anzusprechen.»
Der Sonntag beginnt mit einem speziellen Jazzgottesdienst vor dem Gemeindehaus mit einer Predigt von Pfarrerin Florence Develey und Pfarrer Alex L. Maier. Begleitet wird der Gottesdienst vom Feelgood-Chor von Bo Katzman. Der Basler Gospelkönig tritt danach auch mit seiner Tochter Ronja auf.
Den krönenden Abschluss des 25. Jazz Weekends liefern am Sonntagnachmittag die Steppin Stompers – ein allseits beliebter Klassiker am musikalischen Volksfest im Reinacher Ortskern.