WMS-Lernende werden zu Unternehmern

50 Lernende der Wirtschaftsmittelschule Reinach (WMS) hatten im Rahmen der ersten Wirtschaftswoche mit Computersimulationen Unternehmen zu führen.

Mussten sich am simulierten freien Markt behaupten: Die Schülerinnen und Schüler waren mit vollem Engagement dabei. Foto: zVg
Mussten sich am simulierten freien Markt behaupten: Die Schülerinnen und Schüler waren mit vollem Engagement dabei. Foto: zVg

Sollen wir den Preis der Daunenjacken und der Musikboxen erhöhen? Brauchen wir mehr Personal und womöglich noch mehr Werbung oder wäre es besser, wenn wir mehr auf Nachhaltigkeit und ein gutes Verhältnis zu unseren Mitarbeitenden setzen? Mit solchen und ähnlichen Fragen setzten sich vergangene Woche WMS-Lernende im Rahmen der ersten Wirtschaftswoche auseinander. Sie wurden zu Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich mit ihrer Firma am simulierten freien Markt behaupten mussten. Ziel war es, dass sie das Gelernte aus dem Unterricht in einem simulierten Praxisumfeld umsetzen können. «Es war ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler waren mit vollem Engagement dabei und sammelten wertvolle Erfahrungen, die ihnen später in der realen Arbeitswelt helfen werden», erzählen die Wirtschaftslehrpersonen Sarah Kressig und William Müller, die auch als interne Spielleiter fungierten.

Gegenseitig Marktanteile abluchsen

Möglich machte das Unternehmertum das Wirtschaftssimulationsspiel «Wiwag», das in der ganzen Schweiz an Schulen und Universitäten eingesetzt wird und von der Ernst-Schmidheiny-Stiftung gefördert wird. Die Lernenden schlüpften in die Rolle von Unternehmerinnen und Unternehmen und mussten in Fünfergruppen betriebswirtschaftliche Entscheidungen treffen. In fünf Durchgängen wurde im Hintergrund die Computersimulation laufen gelassen. Je nach Entscheidungen, die die Gruppen gefällt hatten, entwickelten sich die Unternehmen positiver oder negativer. Die fünf Gruppen standen mit ihren Unternehmen im freien Markt in einer Konkurrenzsituation. Sie mussten versuchen, sich gegenseitig Marktanteile abzuluchsen. Neben Preis-, Mengen- und Personalentscheidungen mussten die Lernenden auch Softfaktoren wie Nachhaltigkeit, Personalpflege und Image steuern.

Am Freitag hielten alle Gruppen eine Generalversammlung für ihre Aktionärinnen und Aktionäre ab, in der sie über die Kennzahlen und Dividenden ihres Unternehmens berichteten. Da kam es auch mal vor, dass sich die Lernenden in Anzüge und Hemden steckten. Sie schlüpften realitätsnah in die ihnen zugeteilten Rollen des CEO, Finanz- und Personalchefs und spürten in der Woche, inwiefern ihre unternehmerischen Entscheide Folgen hatten.

Spielleiter aus der realen Wirtschaft

Es war die erste solche Wirtschaftswoche an der WMS Reinach. Am Dienstagnachmittag bekamen die Lernenden eine interessante Führung über den Basler Rheinhafen geboten. Führungspersonen aus der regionalen Wirtschaft – unter anderem von Endress+Hauser Flowtec AG, DSM und Allfinanz Kuratli GmbH – wirkten als externe Spielleiter mit. Markus Kindle von der Startup-Academy Basel bot den Lernenden spannende Einblicke ins Führen eines Jungunternehmens und was es heisst, einen Business-Plan aufzustellen. Da sei in dieser Form der fiktiven Unternehmen für die Lernenden sehr lehrreich, betont Jasmin Fürstenberger, Leiterin Kommunikation bei der Handelskammer beider Basel, die diese Wirtschaftswochen mitorganisiert. «Sie haben so spielerischen Zugang zu unternehmerischen Problemstellungen, das Entdecken und Erleben grundlegender Wirtschaftsprinzipien.» Die gespielte Wirtschaftssimulation stellt gemäss Fürstenberger «ein vereinfachtes, aber realistisches Abbild eines Industriebetriebes dar, angereichert mit der Praxiserfahrung der Projektleitung, also der Fachkräfte aus der Wirtschaft».

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