«Wir dürfen uns nicht ausruhen, wir müssen immer dranbleiben»

Jolanda Recher ist die neue Präsidentin des Tierparks Reinach. Gemeinsam mit dem Vorstand möchte sie den Tierpark in die Zukunft führen.

Ein Herz für Tiere: Jolanda Recher engagiert sich seit 2022 im Tierpark Reinach. Foto: Tobias Gfeller

Seit 2022 ist Jolanda Recher beim Tierpark Reinach engagiert. Im ersten Jahr leistete sie Aufsichtsdienste. Im vergangenen Jahr leitete sie die Gruppe, die ehrenamtlich Aufsichtsdienste im Tierpark übernimmt. Ohne Menschen wie sie, die sich in ihrer Freizeit einsetzen, könnte der Tierpark Reinach in seiner aktuellen Form nicht bestehen. Am 21. März wurde Jolanda Recher nun als Nachfolgerin von Esther Jundt zur neuen Präsidentin des Vereins Tierpark Reinach gewählt. Jundt führte den Verein während sieben Jahren.

Jolanda Recher wuchs in Pratteln auf. Nach dem Umzug in die Nähe des Tierparks Reinach entwickelte die 34-Jährige schnell eine Bindung zu den Tieren und zur Anlage hinter dem Seniorenzentrum Aumatt. Eine spezielle Beziehung im Tierpark habe sie zu den Zwergziegen, die auch bei den Besucherinnen und ­Besuchern sehr beliebt seien. Sie habe schon immer einen Bezug zu Tieren gehabt, erzählt Recher. «Tiere sind für mich ein Ruhepol. Ich fühle mich in ihrer Umgebung einfach sehr wohl.» Seit Jahren setzt sich Jolanda Recher für den Tierschutz ein.

Als Aufseherin öffnet und schliesst ­Jolanda Recher die Türen, schaut, dass niemand die Tiere füttert, und beantwortet Fragen der Besucherinnen und Besucher. Beim Beobachten der Begegnungen zwischen Menschen und Tieren geht Jolanda Recher immer wieder das Herz auf, da sie spürt, welch positive Wirkung die Tiere haben können. Als der Vorstand des Tierparks eine Nachfolge für Esther Jundt suchte, bewarb sie sich sofort.

Mehr gemischte Gehege

Beruflich ist Jolanda Recher seit über 14 Jahren im Gesundheitswesen tätig, zuerst als medizinische Praxisassistentin (MPA), nun aktuell als Personalvermittlerin für MPAs und Ärzte im Akutbereich.

Recher will den Tierpark gemeinsam mit dem verjüngten Vorstand in die Zukunft führen. Sie habe dafür viele Ideen und Vorstellungen. Eine Möglichkeit bestünde darin, die Tiere in den Gehegen vermehrt zu mischen. «Man gewinnt über die Jahre immer neue Erkenntnisse über die Tierhaltung hinzu. Deshalb kann es auch immer Änderungen geben.» Jolanda Recher ist überzeugt, dass dies sowohl für die Tiere wie auch für die Besuche­rinnen und Besucher einen Mehrwert bringen kann. Aktuell leben im Tierpark neben den Zwergziegen unter anderem diverse Enten- und Vogelarten, Damhirsche, Hasen und Meerschweinchen, Gänse und Hühner. Sämtliche Änderungen bei den Tieren muss der Tierpark vom Veterinäramt absegnen lassen.

Hilfe von Ehrenamtlichen ist unabdingbar

Die Grundidee des Tierparks, der Jung und Alt einen Begegnungsort, eine Oase der Ruhe und einen Hauch Natur am Siedlungsrand bietet, soll bleiben, versichert Jolanda Recher. Bei allen Ideen und Plänen müsse man berücksichtigen, dass der Tierpark nur dank ehrenamtlich engagierter Menschen funktionieren kann. «Wir haben personell und finanziell beschränkte Ressourcen», gibt die neue Präsidentin zu bedenken. Recher und ihr Team freuen sich, wenn sich motivierte Personen, die sich ehrenamtlich für den Tierpark engagieren möchten, melden.

Auch finanziell muss der Verein mit knappen Ressourcen auskommen. In den nächsten Jahren stünden «einige» Bauprojekte an. Gerade nach der Senkung des Gemeindebeitrags im Rahmen des Sparprogramms vor zwei Jahren sei der Tierpark auf private Hilfe angewiesen. Die Mitgliedschaft beim Verein Tierpark Reinach kostet 40 Franken. Aktuell hat der Verein gut 600 Mitglieder. Dazu gibt es Gönner und Sponsoren. «Wer pro Jahr 500 Franken bezahlt, kommt auf die Sponsorentafel vor dem Tierpark», erklärt Recher und beweist schon mal, dass sie es mit ihrem Engagement für einen der schönsten Orte in Reinach ernst meint. «Wir dürfen uns nicht ausruhen, wir müssen immer dranbleiben.»

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