Weiterer Quartierplan für Reinach Nord

Auf dem Stockacker-Areal zwischen dem Rainen- und Colmarerweg sollen 71 gemeinnützige Wohnungen entstehen. Am Dienstag wurde die Bevölkerung über das Projekt informiert.

Bezahlbarer Wohnraum ist gefragt: Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Logis Suisse baut auf dem Stockacker-Areal.
Bezahlbarer Wohnraum ist gefragt: Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Logis Suisse baut auf dem Stockacker-Areal.

Oliver Sterchi

Die bauliche Verdichtung in Reinach Nord schreitet voran. Im Juni lief das Mitwirkungsverfahren zum Quartierplan Oerin an der Fleischbachstrasse. Nun geht es um das gemeindeeigene Stockacker-Areal zwischen dem Rainen- und Colmarerweg. Darauf sollen 71 gemeinnützige Wohnungen für Familien und junge Paare oder Singles entstehen.

Baurechtnehmerin ist die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Logis Suisse. Realisiert wird die Überbauung von Neff Neumann Architektinnen aus Zürich. Am Dienstagabend informierte die Gemeinde die Bevölkerung über das Projekt und das laufende Mitwirkungsverfahren. Gemeindepräsident Urs Hintermann brachte zunächst einige grundsätzliche Bemerkungen zur Wohnungssituation in der Stadt vor der Stadt an. In Reinach bestehe eine hohe Nachfrage nach Wohnraum, die mit einer tiefen Leerstandziffer kontrastiere, sagte Hintermann. In der Tat beträgt Letztere in Reinach nur 0,33 Prozent, verglichen mit durchschnittlichen 0,88 Prozent in der Agglomeration Basel.

«Es besteht vor allem ein Bedürfnis nach bezahlbarem Wohnraum. Also hat der Gemeinderat beschlossen, den gemeinnützigen Wohnungsbau voranzutreiben», referierte der Gemeindeammann. Insbesondere das Gebiet Reinach Nord soll entlang der Tramlinie 11 verdichtet werden. «Wir wollen aber nicht möglichst viele Leute ansiedeln, sondern qualitativ hochwertige Bebauungen», fügte Hintermann an. Der vorliegende Quartierplan sei dazu eine gute Grundlage.

Bedenken wegen Verkehrsbelastung
Das Projekt «PianoForte» der Zürcher Architektinnen sieht aufeinandergestapelte Atriumhäuser vor. Die dreigeschossigen Bauten unterteilen sich in vier Häuserzeilen, die von eine Längs- und einer Quergasse geteilt werden. Die Längsgasse in der Mitte ist zugleich Eingangsbereich und öffentliche Begegnungszone. Hinzu kommen 93 Auto- und 144 Veloparkplätze. Als Vorbild für die Atriumform diente gemäss Architektin Barbara Neff die Reinacher Siedlung «In den Gartenhöfen» aus den 1950er-Jahren.

Bei der anschliessenden Diskussionsrunde gab vor allem das Thema Verkehr zu reden. Bereits bei der Veranstaltung zum Quartierplan Oeri im Sommer äusserten die Anwesenden Bedenken zu einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen, das die geplanten Verdichtungsprojekte in Reinach Nord mit sich bringen würden. Der Tenor war eindeutig: Das Quartier werde den Zusatzverkehr nicht schlucken können. Hintermann verwies in dieser Angelegenheit wiederholt auf eine von der Gemeinde in Auftrag gegebene Verkehrsstudie, die das Gegenteil belegen würde. Es folgte eine Grundsatzdiskussion über die Bevölkerungsstrategie der Stadt vor der Stadt, deren Ergebnis schliesslich offenblieb. Das Mitwirkungsverfahren dauert noch bis zum 16. Oktober.

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