Vom gesichtslosen Flecken zu einem schönen Stück Stadt
Mit der Neubebauung des Areals Hinterkirch werden in naher Zukunft 118 Miet- und Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Grössen und Grundrissen entstehen.
Im Reinacher Ortszentrum stehen grössere Bauvorhaben bevor. Das Gebiet entlang der Kirchgasse inklusive des alten Friedhofs neben der Kirche soll eher dörflich bleiben, Platz zum Verweilen bieten und zum Schlendern einladen — ein zentrales Projekt ist in dieser Hinsicht die Umgestaltung des alten Friedhofs in einen Stadtpark. Am südlichen und nördlichen Ende des Dorfkerns, also in den Gebieten Kreisel Bruggstrasse und Kreisel Landererstrasse, werden urbane Überbauungen Akzente setzen. Doch nicht nur das Dorfzentrum selbst, auch das Siedlungsgebiet darum herum soll städtebaulich entwickelt werden — so etwa das teilweise brachliegende Areal der ehemaligen Tubenherstellerin Obrist Verpackungen AG.
Das Areal soll im Rahmen der Quartierplanung Hinterkirch umgenutzt und umgestaltet werden und «Scharnierstelle zwischen dem Ortszentrum, den östlich des Ortszentrums gelegenen Wohnquartieren und dem südlich gelegenen Gewerbegebiet Kägen» bilden. «Der Quartierplan Hinterkirch ist ein Schlüsselareal mit viel Potenzial und bietet die Chancen einer städtebaulichen Aufwertung und attraktiven Gestaltung», sagt Gemeindepräsident Melchior Buchs (FDP). Michael Stauffer von der für das Gesamtkonzept verantwortlichen Burckhardt und Partner AG äussert sich gegenüber dem Wochenblatt: «Die gesichtslose Industrieüberbauung wird in ein lebenswertes, menschenfreundliches auf eine hohe Wohnqualität ausgerichtetes Stück Stadt transformiert. Nicht als Wohnüberbauung, wie sie vielerorts stehen könnte, sondern als Quartierbaustein, der auch einen Beitrag zum Quartierumfeld leistet und mit diesem interagiert.»
Durchmischung erwünscht
Das Bebauungs- und Aussenraumkonzept schaffe mit «attraktiven Aussenräumen und den präzis gesetzten Bauten ein eigenständiges Ensemble mit hohem Identifikationspotenzial.» Durch die gestaffelten Gebäudehöhen sowie die «allseitig gewährten Durchsichten» gliedert sich das Ensemble gut in die umliegenden Wohnquartiere ein. Das Quartierlasse eine Vielzahl von Wohn- und Arbeitsformen zu. Grün- und Freiflächen umschliessen die Gebäude und fassen sie als Ganzes zusammen. In ihrer «vielfältigen Ausgestaltung bieten sie sowohl private als auch halböffentliche und öffentliche Bereiche» und sollen so die Bedürfnisse der Bewohner, Besucher und der Nachbarschaft abdecken.
Vorgesehen sind rund 118 Miet- und Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Grössen und Grundrissen: «Es wird eine durchmischte Bewohnerschaft angestrebt», so Buchs. Das bisher verkehrstechnisch durchaus belastete Quartier soll durch die Überbauung gewissermassen beruhigt werden: Es entstehen entlang des Hinterkirchwegs, des Herrenwegs und der Römerstrasse attraktive Trottoirs sowie arealquerend eine neue Fussgängerverbindung zwischen Römerstrasse und Hinterkirchweg. Die Überbauung soll sowohl eine gute Energieeffizienz als auch eine möglichst klimaneutrale Beheizung aufweisen. Das Baugesuch wird zurzeit von Bauinspektorat und den kantonalen Fachstellen geprüft. «Zudem ist eine Einsprache eingegangen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es deshalb noch unsicher, bis wann eine Bewilligung in Aussicht gestellt werden kann.»