Unicef-Label für kinderfreundliches Reinach verliehen

Anlässlich des traditionellen Neujahrsapéros wurde Reinach am letzten Sonntag von der Unicef Schweiz die Urkunde zum Label «Kinderfreundliche Gemeinde» übergeben.

Festtag zum Jahresanfang: Ihre Vision von Reinach hielten die Kinder des Kindergartens Burgstrasse auf einem grossen Bild fest, welches sie am Schluss des Neujahrsapéros stolz zeigten.  Foto: Heiner Leuthardt
Festtag zum Jahresanfang: Ihre Vision von Reinach hielten die Kinder des Kindergartens Burgstrasse auf einem grossen Bild fest, welches sie am Schluss des Neujahrsapéros stolz zeigten. Foto: Heiner Leuthardt

Heiner Leuthardt


Kinder und Jugendliche prägten den diesjährigen Neujahrsapéro einerseits durch den Auftritt des Akkordeon-Ensembles Gisler und andererseits durch den Auftritt von Kindern des Kindergartens Burgstrasse mit ihren Kindergärtnerinnen Manuela Ott und Madeleine Bracher. Die Kinder führten nicht nur Tänze vor und sangen, sondern präsentierten sich auch von ihrer künstlerischen Seite. Denn während des Neujahrsapéros malten sie im Gewölbekeller ein grosses Bild, bei dem sie ihre Sicht von Reinach festhielten. Es ist eine bunte Welt, die sie entwarfen.

Kinderfreundlichkeit wird Standortvorteil

Auf das Kindsein ging Sicherheitsdirektor Isaac Reber ein. Gleichzeitig lobte er Reinach als eine Agglomerationsgemeinde, die im Gegensatz zu anderen grossen Gemeinden nicht nur von sich sage, sie sei kinderfreundlich, sondern es effektiv sei. Dabei habe man die Kinder einbezogen und werde dies auch in Zukunft tun. Isaac Reber versäumte es nicht, auf die kantonalen Bestrebungen zugunsten der Kinder und Familien hinzuweisen. «Die Kinderfreundlichkeit ist wichtig, auch im Berufsleben.» Zudem gewinne bei der Beurteilung der Standortattraktivität die Kinderfreundlichkeit stetig an Bedeutung.

«… dass es den Kindern gut geht»

Von einem ganz besonderen Moment für Reinach sprach die Geschäftsführerin von Unicef Schweiz, Elsbeth Müller. Verbunden mit der Auszeichnung sei die Förderung von Prozessen, die dafür sorgten, «dass es den Kindern gut geht.» Der Begriff «gut gehen» sei vielseitig, wie die Wünsche und Ansprüche der Kinder. «Wichtig ist, dass man sich ernsthaft bemüht, sie nicht zu vergessen.» Dazu habe Reinach viel unternommen, wie etwa mit einer Standortbestimmung, bei der die Kinder beteiligt waren. Dabei hatten sie festgestellt: «Uns geht es gut.»

Dennoch kamen auch Schwächen zum Vorschein, die mit 14 Massnahmen korrigiert werden. Zur Umsetzung habe man klare Zeiträume definiert. «Dieses Vorgehen hat eine Signalwirkung über Reinach hinaus. Ausserdem kann man jederzeit nachfragen, was gemacht worden ist.» Ihr Gedanken schloss Elsbeth Müller, beim Betrachten des Reinacher Engagements für Kinder mit dem Satz: «Wenn ich ein Kind wäre, dann wäre ich gerne in Reinach.»

Die Einsicht, dass mit dem Label die Arbeit erst recht beginnt, thematisierte Gemeindepräsident Urs Hintermann in seinen Dankesworten. «Wir nehmen die Anliegen der Kinder ernst und setzen Projekte um, die nicht überrissen sind.» Neu werde etwa eine Anlaufstelle für Kinder eingerichtet, die von Doris Auer betreut werde. Ebenso würden die Kinderforen weitergeführt. Dazu seien weitere Aktivitäten geplant. Seinen Dank stattete er zum Schluss allen Beteiligten ab, die sich für den Erhalt des Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» einsetzten.

Die Übergabe des Labels nahm der Gemeindepräsident aber auch zum Anlass, «seine» Gemeinde genauer zu betrachten. Er nahm bei seiner Neujahrsansprache nicht nur eine Standortbestimmung vor, sondern zeigte Massnahmen zur Attraktivitätssteigerung auf und beleuchtete das komplexe Verhältnis vom Bürger zum Staat und zur Gemeinschaft.

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