Schönheitswettbewerb der Milchproduzenten
Am Samstag fand die zweite Baselbieter Kuh-Parade auf dem Neuhof statt. Rund 130 Kühe stellten sich den kritischen Augen der Teilnehmer und Besucher.

Jay Altenbach
Am Samstagmorgen steht der Bauernbetrieb Neuhof ganz im Zeichen der Schönheit. Kurz nach sieben Uhr morgens fahren die ersten Bauern mit ihren Tieren vor. Nach dem Entladen duschen drei Helfer die Kühe ab. Im grossen Innenhof des weitläufigen Bauernbetriebs, welcher der Stadt Basel gehört, werden die 130 Kühe anschliessend angebunden und erhalten ihr Finish. Das Styling gehört bei einer Viehschau dazu. Je nach Vorlieben der Besitzer kann da einiges an Material zusammen kommen wie Babyöl, damit das Fell schön glänzt oder Zucker und Coca Cola um die Haare zu frisieren.
Keine Zeit um seine Kühe zu stylen hat Gastgeber und Pächter des Neuhofs Christian Schürch. Seit einer Woche hat sich die ganze Familie auf den grossen Tag vorbereitet. Schliesslich muss der Platz so eingerichtet sein, dass die Kühe sich wohlfühlen und auch die Besucherinnen und Besucher auf ihre Kosten kommen. Rund 25 zusätzliche Helferinnen und Helfer stehen am Samstag im Einsatz. Während die Bauern untereinander fachsimpeln, interessieren sich die anwesenden Familien mit ihren Kinder eher für den Streichelzoo oder die Strohburg in der grossen Scheune.
Betriebscup geht ins Oberbaselbiet
Die Kleinen herzen die süssen Häschen und bewundern die flauschigen Hühnchen. Unbeeindruckt zeigte sich das Minipig «Schumi», welches mitten im Gewusel friedlich ein Mittagsschläfchen hält. Im Stall versucht ein Kind ein junges Kälbchen in den Arm zu nehmen, aber es wehrt sich heftig und hüpft davon. Weiter hinten im Stall klettern Kinder auf der Strohburg herum und rutschen auf den Strohballen wieder hinunter. Während am Morgen unter anderem die schönste Kuh und diejenige mit dem schönsten Euter gekürt wurden, gehört der Nachmittag dem Betriebscup.
Die Bauern stellen eine Gruppe von drei ähnlichen Kühen zusammen und führen diese dem Einzelrichter Peter Frossard vor. Manche Kühe meistern diese Aufgabe ohne zu murren, bei anderen muss die Gruppe mit viel Muskelkraft zusammengehalten werden. Am Schluss gewinnt die Dreiergruppe von Heinrich Schaffner aus Anwil. Ob das Fell jetzt dank Babyöl schön glänzt, lässt sich für den Laien nicht feststellen, aber es strahlt an diesem schönen Tag zusammen mit dem stolzen Besitzer.
Am 1. Mai gibt es ein weiteres Mal die Möglichkeit am «Tag des offenen Bauernbetriebs» den Kindern das Leben auf dem Bauernhof näher zu bringen. Unter dem Motto «ab ufs Land» öffnen auch Susanna und Christian Schürch ihren Betrieb für die Bevölkerung.