Schnattern, blöken, tirilieren

Am Sonntag feierte der Tierpark Reinach mit einem grossen Fest sein 50-jähriges Bestehen. Bei sommerlichen Temperaturen bis 30 Grad suchten Tiere und Menschen vor allem eines: Schatten.

Ein Herz und eine Seele: Ein besonderes Highlight für diese kleine Besucherin sind die Zwergziegen, die sich gerne etwas kraulen lassen.  Bild: Thomas Brunnschweiler
Ein Herz und eine Seele: Ein besonderes Highlight für diese kleine Besucherin sind die Zwergziegen, die sich gerne etwas kraulen lassen. Bild: Thomas Brunnschweiler

Ab 11 Uhr herrschte im Tierpark ein reges Treiben. Die Kinder durften in Kleingruppen das Zwergziegen-Gehege betreten, aber die Geisslein verzogen sich lieber in den Schatten am Hang, als sich auf dem heissen Platz streicheln zu lassen. Auch die Besucherinnen und Besucher setzten sich bald in den Schatten des Zeltes, wo sie ein kühles Getränk und gegrillte Würste oder Steaks zu sich nahmen. Neben der alljährlichen Tombola gab es für Kinder spezielle Attraktionen wie Schminken, eine Torwand, Geissenstreicheln und Mutige konnten sogar Lamas an der Leine führen. Es war zu spüren, dass der Tierpark ein fester Bestandteil Reinachs ist, wo sich die Bevölkerung gerne trifft.


Grosse Veränderungen

Der idyllisch gelegene Tierpark an der Austrasse entstand im Jahre 1969 durch private Initiative. Seit 2017 ist Esther Jundt Präsidentin des Tierparkvereins Reinach. Sie und ihre Vorstandsmitglieder engagieren sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit für den Verein. Und wie in vielen lokalen Vereinen, sind auch hier ehrenamtliche Helferinnen und Helfer ein knappes Gut: «Wir sind momentan vier bis fünf Mitglieder im Vorstand, aber wenn wir nur noch drei sind, wird es eng», sagt sie. Besonders ein Kassier wird gesucht.

Der Tierpark hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Zwischen 2011 und 2013 wurde die Anlage saniert. Gehege wurden erneuert und ein Aufenthaltsraum für die Mitarbeitenden und den Vereinsvorstand geschaffen. Im letzten Jahr entstand mitten im Park ein Unterstand für sieben Kaninchen und mehrere Meerschweinchen. Insgesamt beherbergt der Park 200 Tiere: Damhirsche, Ziervögel, Enten, Gänse, Hühner, Zwergziegen, Truthühner, Kaninchen und Meerschweinchen.

Für die Tierpflege – Fütterung der Tiere und Reinigung der Gehege – sind insgesamt vier Angestellte zuständig, seit 2018 komplettiert eine diplomierte Tierpflegerin das Team. Die vier teilen sich eine 100-Prozent-Stelle. Weitere vier Angestellte arbeiten jeweils am Morgen vier Stunden und abends eine Stunde zum Einstallen. Mittwochs, samstags und sonntags kommen freiwillige Helferinnen und Helfer, um Besucher zu den Geissen zu lassen.


Tierpark braucht Unterstützung

Das Jahresbudget beträgt 155000 Franken; die Hälfte zahlt die Gemeinde. Die Gemeinde sieht im Tierpark ein Freizeit- und Begegnungsmöglichkeit. «Unser Park bietet auch ein Bildungsangebot für Schulen», erklärt Jundt, «darum sollte es auch als Bildungsinstitution anerkannt werden.» Für sie ist es wünschenswert, dass der Gemeindebeitrag erhöht wird. Neben der öffentlichen Unterstützung gibt es rund 45 Firmen- und private Sponsoren, die den Park mittragen. 600 Mitglieder zahlen den Jahresbeitrag von 30 Franken, doch die Kosten zu decken ist schwierig, da diese stetig steigen. Deshalb ist der Tierpark sowohl auf Spenden als auch auf ehrenamtliche Mitarbeitende angewiesen. Interessierte dürfen sich gerne melden unter info@tierpark-reinach.ch oder 079 473 39 68.  <link http: www.tierpark-reinach.ch>www.tierpark-reinach.ch

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