«Schandfleck» von Reinach verschwindet – Baubeginn voraussichtlich ab 2020

Der Quartierplan Schönenbach wurde von der Bevölkerung deutlich angenommen. Die Gegner des Bauvorhabens geben sich dennoch kämpferisch.

Blick auf das ehemalige Schär-Areal: Am Sonntag sagte Reinach deutlich Ja zum Quartierplan Schönenbach.  Foto: Thomas Kramer
Blick auf das ehemalige Schär-Areal: Am Sonntag sagte Reinach deutlich Ja zum Quartierplan Schönenbach. Foto: Thomas Kramer

Die Reinacher Bevölkerung hat dem Quartierplan Schönenbach am Sonntag mit 58 Prozent zugestimmt und damit dem Referendum, das von der Anwohnerschaft ergriffen worden war, eine Absage erteilt. Pascale Gruber vom Referendumskomitee sagt zur Niederlage: «Wichtiger Faktor für die Annahme des Quartierplans war sicher, dass sich viele Reinacher an dem seit Jahrzehnten brachliegenden Areal gestört haben.» Das Gebiet der ehemaligen Gärtnerei Schär wird in der Bevölkerung als Schandfleck von Reinach wahrgenommen. Dafür werde jetzt «ein völlig überdimensioniertes Bauprojekt» in Kauf genommen, gibt Gruber zu bedenken. Das Referendumskomitee will jetzt keinesfalls klein beigeben – im Gegenteil: «Wir werden weitere Einsprachemöglichkeiten nutzen und sind bereits mit Anwohnern im Gespräch», so Gruber.

Langer Verfahrensweg

Tatsächlich wird es noch eine ganze Weile dauern, bis auf dem Areal die Bagger anrollen: «Vor 2020 wird dort nicht gebaut», sagt der neu gewählte Gemeindepräsident Melchior Buchs. Dem Quartierplan steht jetzt die Planungsauflage bevor, während derer Einsprachen auf dem rechtlichen Weg eingegeben werden können. Erst nachdem alle Einsprachen behandelt wurden, kann das Geschäft dem Regierungsrat zur Genehmigung vorgelegt werden. Für die darauf folgende Baueingabe und das Genehmigungsverfahren muss wieder mit mehr als einem Jahr gerechnet werden. Buchs wertet das Votum der Bevölkerung aber als positives Signal und hofft, dass «die Einsprachen rasch behandelt werden können und es mit dem Projekt vorwärtsgeht».

Die Chancen auf einen Erfolg dieser Einsprachen ist eher gering. So rechnet man bei der Investorin, der Spaini Group, ganz klar damit, dass ab 2020 gebaut werden kann. Das Verständnis für geplante Einsprachen hält sich beim Investor denn auch in Grenzen: «Die Anwohnerschaft hatte während des Mitwirkungsverfahrens die Möglichkeit, Wünsche, Anregungen und Kritik zu äussern», so Benno Büchel von der Spaini Group. Die Eingaben wurden vom Gemeinderat geprüft und beantwortet. Es ist also damit zu rechnen, dass ab 2020 auf dem Reinacher Schandfleck gebaut wird.

Wie viel Zeit die Bauarbeiten beanspruchen werden, «kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht verbindlich beantworten», so Büchel.

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