Reinacher Preis 2016 geht an das Ehepaar Leu vom Milchhüsli
Maria und Josef Leu sind seit 30 Jahren das Gesicht des Milchhüsli an der Hauptstrasse. Für dieses Engagement für die Bevölkerung und ein lebendiges Dorf erhielten sie den Reinacher Preis 2016.

Tobias Gfeller
Alle wollten Maria und Josef Leu am Freitagabend gratulieren. Bei den Gratulationen schwang auch immer eine grosse Portion Dankbarkeit mit. Denn mit dem Milchhüsli an der Hauptstrasse 7 verbinden viele Reinacherinnen und Reinacher eine persönliche Beziehung. «Das Milchhüsli ist ein wichtiger Lieferant für mich und meine Ernährung», sagte Gemeindepräsident Urs Hintermann (SP) in seiner Laudatio wohl stellvertretend für viele.
Das Milchhüsli gibt es seit 100 Jahren. Gegründet von Reinacher Bauern als genossenschaftliche Einrichtung für den Milchhandel, entwickelte sich der Betrieb immer mehr zu einem vielfältigen Anbieter von frischen, regionalen und saisonalen Produkten. Seit 30 Jahren sind Maria und Josef Leu die Gesichter des Milchhüsli. 1986 wurden sie von der MIBA als Betriebsleiter angestellt, seit 1999 betreiben sie das Milchhüsli in Eigenregie. «Josef Leu als Fachmann für Käse, Maria mit der abgeschlossenen Bäuerinnen- und Handelsschule. Das ist eine optimale Kombination», schwärmte Hintermann. Das vorhandene Wissen des Ehepaars Leu sei unabdingbar für den Betrieb des Milchhüsli.
«Belebung des Ortskerns»
Maria und Josef Leu betreiben in einem aktuell schwierigen Umfeld einen Detailhandel. Der Reinacher Preis stehe deshalb auch sinnbildlich für den täglichen Einsatz dieser Kleinunternehmer, betonte Hintermann. Ferien gibt es da praktisch keine. «Das Ehepaar Leu steht auch für die Belebung des Ortskerns. Es braucht Menschen und Geschäfte, welche die neue Hauptstrasse mit Leben füllen.» Für den Reinacher Gemeinderat war deshalb klar: «So viel Liebe, Sachverstand und Idealismus, mit der Maria und Josef Leu das Milchhüsli betreiben, das hat den Reinacher Preis verdient.» Mit dem Preis sei auch die Hoffnung verbunden, so Hintermann, dass es auch in Zukunft so weitergeht.
Preisgeld wird gespendet
Josef Leu spürte am vergangenen Freitagabend im Gemeindehaus die Wertschätzung des Gemeinderats und der Bevölkerung. «Für uns ist der Reinacher Preis natürlich auch eine Motivation für die Zukunft. Er ist ja so etwas wie der Nobelpreis vom Dorf.» Auch Maria Leu gibt der Preis eine Ladung Antrieb. «Es ist halt nicht immer so einfach», gibt sie zu und lobt die Herzlichkeit der Kundinnen und Kunden, die ihnen immer wieder Mut zum Weitermachen zusprechen. Das Preisgeld von 5000 Franken verschenkte das Ehepaar Leu gleich weiter. 4000 Franken für das WBZ Reinach, 1000 Franken an das Kinderheim Arlesheim. «Nicht alle stehen auf der Sonnenseite des Lebens», stellte Josef Leu klar. Das Ehepaar Leu – würdige Träger des Reinacher Preises 2016.