Reinach wird zum Ziel ganz junger Start-ups

Der Verein «Innovation City» (iCity) eröffnet im Kägen seinen zweiten Standort im Baselbiet. iCity bietet Jungunternehmen Laborplätze, Büros und Seminarräume zu günstigen Konditionen.

Innovativ: Unternehmer Mohaned Shilaih findet in Reinach ideale Rahmenbedingungen für seine Forschung. Fotos: Tobias Gfeller

Innovativ: Unternehmer Mohaned Shilaih findet in Reinach ideale Rahmenbedingungen für seine Forschung. Fotos: Tobias Gfeller

Ort für Forschung und Entwicklung: Im Kägen entsteht Infrastruktur für Innovation.

Ort für Forschung und Entwicklung: Im Kägen entsteht Infrastruktur für Innovation.

Die Bauarbeiten befinden sich im Endspurt. Ab dem 1. Oktober sollen an der Neuhofstrasse im Reinacher Industrie- und Gewerbegebiet Kägen die ersten Jungunternehmen, sogenannte Start-ups, im Bereich Life Sciences und Biotech einziehen. Sie treffen dort auf fertig eingerichtete Labor-, Büro-, Seminar- und ­Begegnungsflächen, eine integrierte ­Cafeteria mit Bar und eine Kindertagesstätte. Innovation City – kurz iCity – ­eröffnet fast gleichzeitig in Allschwil und  Reinach je  einen Standort für junge  Start-ups, die  sich ganz in den ­Anfangsjahren ­befinden. «Sie können Investoren noch keine Resultate ihrer Forschung vor­weisen und sind deshalb besonders auf  attraktive Infrastruktur-­flächen angewiesen», erklärt iCity-Ini­tiant Kan Kirmaci. Mit attraktiv meint Kirmaci neben den Kosten die Infrastruktur und die äusseren Rahmenbedingungen. «Start-ups in diesem frühen Lebenszyklus müssen sich voll auf die Forschung konzentrieren können. Wir nehmen ihnen hier alles andere ab», betont Facilityleiter Dario Blumenthal. Die Start-ups sollen von den gebotenen Rahmenbedingungen, der Infrastruktur und voneinander profitieren. Es soll ein Campus entstehen, an dem man nicht nur für sich arbeitet, sondern sich trifft und austauscht. Dafür wurden im grossen Stil bestehende Mauern im Gebäude herausgerissen und durch Glas oder gar nicht ersetzt. Dies soll für die gewünschte Transparenz sorgen.

«Voll auf die Forschung konzentrieren»

Die Zahlen von iCity Reinach sind be­eindruckend: Auf zwei Etagen sind 3500 Quadratmeter flexible Labor­flächen sowie vollständig ausgestattete teilbare Räume bereitgestellt. Auf zwei weiteren Stockwerken stehen auf 3400 Quadratmetern weitere Arbeits- und Begegnungsflächen zur Verfügung.

Eigentlich hätte iCity Reinach vor wenigen Wochen eröffnet werden sollen. Der Einzug der ersten Mieter erfolgt nun aus baulichen Gründen erst Anfang Oktober. Werden alle bisherigen Interessenten auch zu Mietern, wären zu Beginn gleich 60 Prozent der Flächen belegt.

Zu den kommenden Mietern gehört Mohaned Shilaih mit seinem Unternehmen Fimmcyte. Mit vier Mitarbeitenden will der Rheinfelder die Behandlung von schweren Menstruationsbeschwerden revolutionieren. Statt auf Hormone setzt das Basler Start-up auf Antikörper. Er freue sich auf den Umzug nach Reinach, sagt Mohaned Shilaih. «Für uns ist die Infrastruktur entscheidend. Dazu kommt uns hier entgegen, dass wir uns voll auf die Forschung konzentrieren können und andere Sachen uns abgenommen werden.» Hinter der eigentlichen Forschung stecke sehr viel Zusatzaufwand, erinnert Shilaih. Die tiefe Miete sei ebenfalls ein Pluspunkt von iCity.

Bestehende Laborflächen übernommen

Die attraktiven Preise sind nur möglich, da iCity in Reinach nicht nur in ein bestehendes Gebäude eingezogen ist, sondern dort auch bestehende Laboreinrichtungen übernehmen konnte. Generell sei das Wiederverwenden und Rezyklieren von Infrastruktur ein Grundgedanke von iCity.

Im März lud iCity zum Netzwerkanlass ein. Dass unter anderem der gesamte Reinacher Gemeinderat und FDP-Landrätin Saskia Schenker als Direktorin des Arbeitgeberverbands Region Basel anwesend waren, unterstreicht die Bedeutung von iCity für den Standort Kägen, Reinach und die ganze Region.

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