Reinach bekommt neue Festhütte
Die ehemalige Anlage der Pistolen- und Kleinkaliberschützen ist weg und schafft Raum für die «Bürgerhütte Ley».

Heiner Leuthardt
Abseits der Wohnzone, beim Leywald, befand sich bis vor kurzem der Schiessstand der Pistolen- und Kleinkaliberschützen. Heute sind dort Baumaschinen im Einsatz, um eine Arena einzurichten. Das Schützenhaus aber ist verschwunden. Mangels Nachwuchs lösten die Schützen ihren Verein auf und gaben, entsprechend dem Baurechtsvertrag mit der Bürgergemeinde, das Areal an diese zurück.
«Der Verein war aufgrund seiner finanziellen Möglichkeiten nicht mehr in der Lage, dieses in seinem ursprünglichen Zustand zurückzugeben», erklärt Bürgerratspräsident Peter Meier. Für den Rückbau und die Sanierung des Kugelfangs steuerten sie ihr Restvermögen bei und leisteten Aufräumarbeiten. Ein Problem stellte die durch die Kugeln verseuchte Erde dar. «Wir strebten eine komplette Bodensanierung an, damit das Areal aus dem Gefahrenkataster entfernt werden kann. Wir wollten die neue Freizeitanlage nicht auf belastetem Boden realisieren.» Bei der Sanierung beteiligten sich der Bund sowie die Einwohner- und die Bürgergemeinde.
«Die Einrichtung einer Freizeitanlage beschäftigt die Bürgergemeinde schon länger, da das Forsthaus Chrämersbrunnen nur noch beschränkt für Privatanlässe genutzt werden kann.» Dies ist die Folge der Bautätigkeit, welche bewirkte, dass das Forsthaus nicht mehr abseits liegt. Die Anwohner fühlen sich vom Betrieb, trotz strikter Regelung, belästigt. «Mit dem neuen Standort beim Leywald haben wir eine Alternative und können auf die Vermietung beim Chrämersbrunnen verzichten.» Dieser wird weiterhin für forstliche Belange genutzt. Das Gebäude könnte allenfalls auch als Waldschulzimmer oder Ähnliches dienen.
«Bei der Planung der Bürgerhütte, deren Namen noch provisorisch ist, haben wir auch mit dem Hundesportverein Kontakt aufgenommen. Dieser sucht nach einer definitiven Lösung für seine Aktivitäten beim Leywald.» Man war sich rasch einig, dass der Hundesportverein im Untergeschoss Räume für Hundeboxen und Material mietet. Zusätzlich hat er eine dem Gebäude gegenüberliegende Wiese gekauft, an die auch Gemeindeland grenzt. Dies sind ideale Voraussetzungen für den Hundesport. Dort wird der Verein auch Kurse für Hundehalter anbieten.
Vielfältige Nutzung möglich
Die restlichen Räume im Untergeschoss sind Betriebsräume. Ausserdem wird eine von aussen zugängliche Toilette eingebaut. Auf dem betonierten Untergeschoss entsteht die eigentliche Bürgerhütte als geräumiger Holzbau mit einem Hauptraum, der 90 Sitzplätze anbietet. Nebst einer Küche und Nebenraum verfügt das Gebäude über eine grosszügige, zum Teil überdeckte Terrasse. Diese führt zur Gartenanlage mit der Arena. Die Nutzungsmöglichkeiten des Areals sind vielfältig.
Bewusst steht die Bürgerhütte nicht nur für private Anlässe zur Verfügung, sondern etwa auch für Firmenevents, Tagungen, Vereinsaktivitäten und Anlässe der Bürgergemeinde. Für den Bau bewilligte die Bürgergemeindeversammlung 2,5 Millionen Franken. Die zonenrechtliche Grundlage schuf der Einwohnerrat mit der Bewilligung einer Zonenplanmutation. Die Einweihung ist für Herbst 2012 geplant.