Primarschule braucht mehr Raum – aber nicht zu jedem Preis

In Reinach werden die Primarschulhäuser um- und ausgebaut, eine mÜbergangslösung ist mnotwendig. Der Einwohnerrat diskutierte über Kosten und Belegung.

Provisorium: Im Schulhaus Bachmatten II sollen ab Sommer 2015 zur Deckung von Kapazitätsengpässen Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse sowie vom Integrationskurs Fremdsprachen platziert werden.  Foto: Thomas Kramer
Provisorium: Im Schulhaus Bachmatten II sollen ab Sommer 2015 zur Deckung von Kapazitätsengpässen Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse sowie vom Integrationskurs Fremdsprachen platziert werden. Foto: Thomas Kramer

Axel Mannigel

In Sachen Schulraum steht die Gemeinde Reinach vor grossen Herausforderungen. Diesen hatte sich auch der Einwohnerrat am Montagabend einmal mehr zu stellen. Denn mit der Einführung von Harmos ab dem nächsten Schuljahr wird sowohl eine bauliche Erneuerung als auch der Ausbau des Schulraums für die Primarstufe dringend notwendig. Verständlich, dass solche Aktionen Geld kosten. Die Frage war: wie viel?

Der Gemeinderat hatte eine Grobkostenschätzung für die notwendigsten bauliche Massnahmen und Anpassungsarbeiten vorgelegt, die der FDP für die Schulhäuser Fiechten und Aumatten jedoch zu hoch ausfiel. «Wir freuen uns über diese Zwischenlösung, beantragen aber ein Kostendach von 586 000 Franken für Fiechten und 440 000 Franken für Aumatten», führte Gerda Massüger aus – und stiess damit bei den Einwohnerräten auf offene Ohren. Beide Anträge der FDP wurden gutgeheissen.

Als weitere Massnahme ist laut Gemeinderätin Béatrix von Sury (CVP) das Sekundarschulhaus Bachmatten II als Primarschulprovisorium vom Kanton zu mieten und ab Sommer 2015 zur Deckung von Kapazitätsengpässen zu nutzen. Dabei geht es um die Koordination der Klassen 3 bis 6, was die SP dazu anregte, einen siebten Antrag zur Vorlage zu ergänzen. Dieser wollte erreichen, dass nur Schüler der Primarklassen 4 und 5 sowie des Integrationskurses Fremdsprachen in das Schulhaus Bachmatten II umdisponiert werden. Mit deutlicher Mehrheit wurde auch dieser Antrag angenommen.

Frischwarenmarkt: «Weder Fisch noch Vogel»
Eine andere Herausforderung stellt der Frischwarenmarkt dar, der jeden Freitagmorgen vor dem Reinacher Gemeindehaus seine Produkte anbietet. In seiner Stellungnahme machte Claude

Hodel (SP), Präsident der Sachkommission Bevölkerungsdienste, Wirtschaft und Kultur (BWK), deutlich, dass «ohne zusätzlichen Aufwand die Tage des Marktes gezählt sind». Hodel warf die Frage auf, ob ein Frischwarenmarkt überhaupt Sinn mache. Nur zwei Marktfahrer kämen aus Reinach und Atmosphäre sowie Angebot seien mit den Märkten in Arlesheim oder Binningen nicht vergleichbar.
Kommissionskollege Roland Fischer (GLP) schlug in dieselbe Kerbe: «Der Markt ist einfach nicht attraktiv.» In Arlesheim sei Herzblut drin, doch in Reinach sei der Markt «weder Fisch noch Vogel».

Die Marktfahrer würden sich jedenfalls verstärkte Öffentlichkeitsarbeit vonseiten der Gemeinde wünschen. «Wir haben bereits verschiedene Möglichkeiten geprüft und auch umgesetzt», entgegnete Gemeinderat Paul Wenger (SVP). Mit den bisherigen Bemühungen habe man nicht mehr erreicht, doch vielleicht könne ja der Gewerbeverein kmu Reinach etwas bewirken.

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