Neue Fugen fürs Tramtrassee

Während dreier Wochen sind entlang der Tramgleise im Dorfzentrum von Reinach Bauarbeiten im Gange. Es geht darum, die Fugen zu sanieren bzw. zu ersetzen, eine Arbeit, die alle fünf bis sechs Jahre anfällt.

Presslufthämmern: Das Entfernen der alten Dilatationsfugen (l.) ist lärmintensiv, mit roter Flagge und Hupe wird für die Sicherheit gesorgt (r.)  Foto: Thomas Immoos
Presslufthämmern: Das Entfernen der alten Dilatationsfugen (l.) ist lärmintensiv, mit roter Flagge und Hupe wird für die Sicherheit gesorgt (r.) Foto: Thomas Immoos

Thomas Immos

Ungeachtet des regen Treibens um sie herum sind Bauarbeiter mitten im Dorfzentrum Reinach an der Arbeit, genauer: entlang der Tramschienen der Linie 11 zwischen Reinach Dorf und Landererstrasse. Wie die Baselland Transport AG (BLT) in einer Mitteilung schreibt, werden (seit Sonntagnacht) bis 31. Juli die sogenannten Dilatationsfugen saniert.

Bei Dilatationsfugen handelt es sich um Dehnungsfugen, die zur Unterbrechung längerer Bauteile (wie Tramschienen) notwendig sind, um Spannungsrissen vorzubeugen. Diese Risse entstehen durch verschiedene Ursachen und hängen auch von den Ausdehnungseigenschaften der verwendeten Werkstoffe ab. In der Regel handelt es sich um eine gummiartige Masse, die zwischen Strassenbelag und Tramschienen gefüllt wird. Wie André Binder, Bahnmeister bei der BLT, sagt, sind solche Arbeiten alle fünf bis sechs Jahre nötig. Dies allerdings nicht auf dem gesamten BLT-Netz, sondern nur auf einem verhältnismässig kleinen Abschnitt, nämlich dort, wo Tram und Autos Trassee bzw. Strasse gemeinsam nutzen.

Winterfrost setzt Fugen zu
Mit Fräsen sägen die Bauarbeiter schnurgerade exakt den Schienen entlang wenige Zentimeter breite Stücke heraus. Diese sind durch die Abnutzung und Witterung spröde und schadhaft geworden. Vor allem wenn es im Winter zwischen den Fugen gefriert, werden diese gewissermassen gesprengt; es entstehen kleine Risse.

Damit die Arbeiten zügig vorangehen, sind die Bauarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr an der Arbeit. Jetzt, in der ersten Arbeitswoche, sind, so Binder, die Arbeiten wegen des Fräsens noch lärmintensiv. Sobald die Fugen gefüllt werden, wird es im entsprechenden Abschnitt ruhiger. Heute soll dies im ersten Abschnitt unmittelbar beim Dorfzentrum der Fall sein, wenn die Fugenfüllung erfolgt. Während der Bauarbeiten ist die Hauptstrasse nur Richtung Aesch befahrbar. Für den Gegenverkehr ist eine Umleitung über Arlesheim signalisiert.

In einem verkehrsreichen Strassenabschnitt wie in Reinach wird Sicherheit grossgeschrieben. Dafür sorgen mehrere Sicherheitsleute an den Anfangs- und Endpunkten der Baustelle. Warnschilder weisen auf die Baustelle hin. Sicherheitschef vor Ort ist Sandro Weyer. Er trägt eine Warnhupe um den Hals und in der einen Hand hält er eine dunkelrote Signalflagge. Zudem ist er über Funk mit den andern Sicherheitsleuten verbunden.


Hupsignal kündigt Tram an
Sobald sich ein Tram nähert, ertönt in mehreren Stössen ein Hupsignal. Die Arbeiter stellen dann das Fräsen ein und machen die Gleise frei. Ein anderer Mitarbeiter der Allround Security, die von der BLT mit der Sicherheit an der Baustelle beauftragt worden ist, stoppt den motorisierten Verkehr und hält Fussgänger vom Betreten der Fahrbahn ab.
Alles geschieht ruhig und routiniert. Staus gibt es kaum. Freundlich winken die Automobilisten den Bauarbeitern zu. Manch einer dürfte Mitleid mit ihnen haben, dass sie in der Sommerhitze arbeiten müssen.

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