Musik als Lebensschule

Der Tag der offenen Tür an der Musikschule Reinach wurde von Kindern und Eltern rege genutzt. Zu Recht, denn die Wahl eines Musikinstruments will gut bedacht sein.

Die Magie der Zauberflöte: Die Panflöten von Miriam Terragni waren am letzten Samstag fast immer im Einsatz.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Die Magie der Zauberflöte: Die Panflöten von Miriam Terragni waren am letzten Samstag fast immer im Einsatz. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Am frühen Samstagnachmittag strömten Kinder und Eltern zunächst in die Turnhalle des Schulhauses Aumatt, wo die Lehrpersonen der Musikschule ein kurzes Konzert gaben. Mit dem Stück «Ascoltare» von Hanspeter Reimann konnten praktisch alle Musikinstrumente vorgestellt werden, die an der Schule gelehrt werden. Es sind deren über zwanzig. Dann verteilten sich die Zuhörenden auf die Schulzimmer, in denen die Instrumente vorgestellt wurden und auch benutzt werden konnten. Bald erhob sich ein munteres Gedudel, Gefiedel und Geflöte. Die Kinder vertieften sich in den Kurzunterricht und mit der Hilfe der Lehrerschaft ertönte auch schon mal eine richtige Melodie. Der Philosoph Platon schien recht zu bekommen: «Die Musik beseelt unsere Herzen, beflügelt die Gedanken und die Fantasie.»

Instrumente unterliegen Moden
Die Musikschule wurde 1969 gegründet und steht heute unter der Co-Leitung von Franco Tosi und Marie-Hélène Marti. Der Besuch ist für Kinder und Jugendliche ab dem obligatorischen Kindergarten bis zum Abschluss ihrer Ausbildung möglich, höchstens aber bis zum 25. Lebensjahr. «Das Fundament der Musikerziehung sind die musikalischen Grundkurse in den ersten beiden Primarklassen», sagt Franco Tosi. Danach wird gemeinsam mit den Eltern abgeklärt, ob ein Instrumentalunterricht infrage kommt. Am Tag der offenen Tür besteht die Gelegenheit, alle Instrumente zu besichtigen, anzuhören und zu probieren.

Bei der Wahl der Instrumente gibt es Modeströmungen. Das Klavier ist ein relativ konstantes Instrument. «Holzblasinstrumente sind nicht mehr so gefragt wie früher», sagt Tosi, «weil sie fälschlicherweise als schwierig gelten und eher teuer in der Anschaffung sind.» Da der Instrumentenbau jedoch Fortschritte gemacht hat, gibt es heute auch schon kleinere Holzblasinstrumente wie etwa das Fagottino. Ein ideales Instrument zum Einsteigen sei die Panflöte, da hier der Ansatz der Querflöte geübt werden könne. Panflöten-Lehrerein Miriam Terragni hatte denn auch ein paar Mädchen um sich geschart, die mit Begeisterung in die Bambusstangen bliesen. Neben dem Rhythmuskurs nicht zu vergessen ist der Chorgesang, bei dem es drei altersgestaffelte Kinderchöre gibt. «Solo-Unterricht im Gesang empfiehlt sich erst ab etwa 11 Jahren», erklärt Franco Tosi.

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