Moderne Technik trifft auf klassische Erzählkunst

Reinach weiht den neuen «Gschichtli-Weg» ein, der mittels QR-Codes Jung und Alt auf eine kleine Reise durch das Dorf führen soll.

Bewusster Umgang mit dem Smartphone: (v. l.) Mario Noser, Jürg Zentner und Dominik Zeltner sind die kreativen Köpfe 
von QR-Audio, die die Geschichten schreibt und vertont. Foto: Désirée Bellwald

Bewusster Umgang mit dem Smartphone: (v. l.) Mario Noser, Jürg Zentner und Dominik Zeltner sind die kreativen Köpfe von QR-Audio, die die Geschichten schreibt und vertont. Foto: Désirée Bellwald

Gunst der Stunde: Im Gästebuch des Heimatmuseums konnten sich Anwesende verewigen.

Gunst der Stunde: Im Gästebuch des Heimatmuseums konnten sich Anwesende verewigen.

Mit fruchtiger Getränkebowle und bunten Gummibärchen gab die Gemeinde Reinach am Montag den Auftakt zum neu eingerichteten Gschichtli-Weg. Abgehalten wurde die Eröffnungsfeier direkt vor Ort am ersten Posten des Weges beim Heimatmuseum. Anwesend waren daher auch der Leiter des Museums, Mauro Visentin und sein Team, die im Heimatmuseum einen generellen Fokus auf ein vielseitiges und attraktives Angebot an Freizeitaktivitäten speziell für Kinder legen. Die Eröffnungsrede wurde von Gemeinderätin Christine Dollinger (SP), Ressortleiterin Kultur und Begegnung, abgehalten. Die Lehrerin zeigt sich dabei sichtlich erfreut über das neue Angebot in Reinach, das die jungen Einwohnerinnen und Einwohner an die frische Luft locken soll.

«Man kann nie genug machen»

Der Gschichtli-Weg wurde als Teil der 150 Veranstaltungen zum 850-Jahr-Jubiläum Reinachs von Doris Auer, Leiterin für Kultur und Begegnung, initiiert. Der rund anderthalb Kilometer lange Weg führt vorbei an zehn Stationen, an welchen jeweils ein QR-Code gescannt wird, sodass die Geschichte während des Marschs zur nächsten Station angehört werden kann. Bei der Auswahl der Standorte für die einzelnen Stationen wurden einerseits vorzugsweise Gebäude der Gemeinde berücksichtigt, ein viel wichtigeres Augenmerk lag aber für Auer darauf, dass der Weg sicher und – wenn möglich – den Kindern gar durch ihre Schulwege bereits vertraut ist. So soll er auch ohne Begleitung von Erwachsenen begehbar sein.

Die treibende Motivation für die Einrichtung des Gschichtli-Wegs ist für Auer aber vor allem eine: den Kindern eine Unterhaltungsmöglichkeit bieten, die zugleich deren eigenständiges und kreatives Denken sowie das Hörverständnis trainiert.

Allen Beteiligten ist dabei bewusst, dass es sich hierbei um eine Aktivität für Kinder handelt, die dennoch ein Smartphone voraussetzt. Der Gedanke dabei sei aber auch für «QR-Audio», die sowohl die Autorschaft der Geschichten als auch deren Vertonung und die technische Umsetzung ermöglicht, dass ein bewusster Umgang mit dem Smartphone gefördert werde. Es soll den Kindern aufgezeigt werden, dass man sein Handy bewusst verwenden kann, dabei aber nicht alleine auf bewegte Bilder und passive Unterhaltung setzen müsse. Dazu sollen ­Hörbücher animieren, die die eigene Vorstellungskraft der Kinder mit verschiedenen Stilmitteln sowie musikalischer Untermalung anregen.

Senioren setzen sich für Junioren ein

Die Gemeinde Reinach startete den Gschichtli-Weg zunächst als Pilotprojekt, wobei die Erstfinanzierung von 2500 Franken während des ersten Jahres von der Gemeinde zugesichert wurde. Da die Geschichten des Wegs quartalsweise erneuert werden, werden die jährlichen Kosten auf etwa 2000 Franken geschätzt.

Diese Kosten will der Verein Senioren für Senioren für das zweite Jahr übernehmen. Der Verein will damit eine Aktivität unterstützen, die Jung und Alt verbindet und die besonders auch attraktiv für die Freizeitgestaltung von Grosseltern gemeinsam mit ihren Enkelkindern sein soll. Denn die Geschichten sollen keineswegs nur alleine mit Kopfhörern, sondern mit portablen Boxen gemeinsam angehört werden, während zeitgleich ein gemütlicher Spaziergang durch das Dorf möglich ist.

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