Metall und Papier im Einklang

Seit vergangenem Freitag ist im Heimatmuseum Reinach die Ausstellung «Inspiration in Stahl und Papier» zu sehen. Schöpfer der Kunstwerke sind Housi Knecht und Ina Kunz.

Gemeinsame Inspiration: Ina Kunz und Housi Knecht vereinigen ihre Werke in einer sinnlichen Ausstellung.  Foto: Caspar Reimer
Gemeinsame Inspiration: Ina Kunz und Housi Knecht vereinigen ihre Werke in einer sinnlichen Ausstellung. Foto: Caspar Reimer

Auf den ersten Blick scheinen die Werke des Berner Künstlers Housi Knecht und der Reinacher Künstlerin Ina Kunz sehr verschieden, ja fast gegensätzlich. Er arbeitet mit Stahl und Eisen, sie mit Papier und organischen Fasern. Seine Werke sind geprägt durch scharfe Kanten und klare Linien, ihre durch Vielschichtigkeit und Farbenspiel. Doch stellen Knecht und Kunz ihre Werke gemeinsam in einem Raum aus, wie aktuell im Heimatmuseum Reinach, ergibt sich daraus ein harmonisches Ganzes. Die unterschiedlichen Stile ergänzen sich, sie akzentuieren einander, heben wechselseitig die Schönheit des anderen hervor. Wenn auch ihre Werke für sich alleine sehr unterschiedlich wirken, so beziehen beide Kunstschaffenden ihre Inspirationen aus der Natur. Diese Inspiration ist eine Gemeinsamkeit, die jeder auf seine Weise zu gestalten weiss.


Stahl in Schönheit gebändigt

Für den 1951 geborenen Berner Künstler Housi Knecht, dessen imposante Stahlskulpturen unter anderem in Amerika, den Emirates oder auch China anzutreffen sind, ist die aktuelle Ausstellung eine Gelegenheit, sein Werk einem Publikum in der Region zu zeigen. Auf seinem Gebiet ist er eigentlich ein alter Hase: Der gelernte Maschinenmechaniker eröffnete 1971 sein erstes Atelier in der Berner Altstadt. «Seither arbeite ich künstlerisch mit Metall. Seit 20 Jahren vornehmlich mit Edelmetall», erzählt der Berner vor der Vernissage am Freitag. In seine Werke aus Metall bezieht er jeweils die Elemente Wasser und Licht mit ein, wodurch spielerische Effekte in seine Skulpturen einfliessen. 2014 übernahm er mit seiner Lebensgefährtin die Schlossherrschaft im Schlössli Rubigen zu Bern und errichtete dort einen Kunst- und Kulturpark. Zur aktuellen Ausstellung sagt Knecht: «Als Berner wollte ich nicht alleine in Reinach ausstellen, also habe ich meine Künstlerkollegin Ina Kunz angefragt, mit der ich bereits schon Ausstellungserfahrung gesammelt habe.»


Natürliche Vielfalt zu Papier gemacht

Für die gelernte Grafikerin Ina Kunz, 1940 in Wuppertal geboren und seit Mitte der 1990er-Jahren künstlerisch in der Region aktiv, dient das Papier nicht als Träger von Zeichnungen und Malerei, sondern gilt selbst als eigenständiges Kunstwerk. Dabei stellt sie das Papier aus Pulpe, einem flüssigen Brei unterschiedlicher Fasern, her. Und je nach Art der Fasern ergibt sich ein anderes Kunstwerk: «Ein Werk der aktuellen Ausstellung ist teils etwa aus Spargelfasern hergestellt», erzählt die Künstlerin. Für ihre Kunstwerke verwendet sie eigentlich alles, was die Natur zu bieten hat – etwa Blätter von Schwertlilien, Mais, Stroh, Kokos, aber auch Baumwolle oder Leinen. «Die bearbeiteten Pflanzenfasern ergeben eine faszinierende Oberflächenbeschaffenheit», sagt Kunz.
Sie ist also wirklich einen Besuch wert, die Ausstellung «Inspiration in Stahl und Papier», letzten Freitag an einer gut besuchten Vernissage eröffnet und bis am Sonntag, dem 1. September, im Heimatmuseum zu sehen.

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