Messiah wie zu Zeiten Händels

Morgen Freitag präsentieren die Mischeli-Konzerte eine aussergewöhnliche Version von Händels «Messiah» mit 47 Musikerinnen und Musikern.

Profimusiker: Marc Meisel und Saskia Salembier schenken Reinach eine hochambitionierte Konzertreihe. Foto: zVg
Profimusiker: Marc Meisel und Saskia Salembier schenken Reinach eine hochambitionierte Konzertreihe. Foto: zVg

Morgen Freitag steht der Höhepunkt der Mischeli-Konzerte der laufenden Saison an: Das Konzert «Messiah» basiert auf einem Forschungsprojekt, das versucht hat, sich dem Original so weit wie möglich anzunähern. «So ist etwas entstanden, das man in der Schweiz noch nie gehört hat», sagt Marc Meisel, Organist in Reinach und Gründer der seit 2011 existierenden Konzertreihe. Er selbst hat zusammen mit anderen Künstlerinnen und Künstlern an der Forschung mitgewirkt: So wurden die Aufführungsgepflogenheiten dieses musikalischen Monuments hinterfragt, allem voran die Besetzung des ­Orchesters. Das Publikum wird zum Beispiel die Gelegenheit haben, das Continuo an der grossen Orgel und Trompeten, die von Hörnern verdoppelt werden, zu hören. Darüber hinaus wird der «Messiah» so dirigiert, wie Händel selbst es zu seiner Zeit tat, nämlich ohne einen Dirigenten mit Taktstock, sondern mit einer fast unsichtbaren Leitung des Ensembles von der Orgel, vom Cembalo und von der ersten Violine aus. «Indem die Sänger vor dem Orchester platziert sind, haben sie eine hohe Präsenz», erklärt Meisel.

Der Ruhm des «Messiah» übertraf alle anderen Werke Händels: Das Oratorium wurde 1742 in Dublin uraufgeführt und war bereits zu seiner Zeit ein grosser Erfolg. Es wurde zu Händels Lebzeiten sechsunddreissig Mal aufgeführt und stand für die Majestät und Erhabenheit der Musik. Zustande kommt dieses grosse Projekt mit Chor, Orchester und Solisten dank einer Koproduk­tion  der «Fondation Pro Musica» aus Porren­truy und dem Verein «Tribunes Baroques» aus Saint-Ursanne.

Europaweit vernetzt

Die Reinacher Mischeli-Konzerte haben sich seit ihrer Gründung 2011 zu einer in der ganzen Region viel beachteten Konzertreihe entwickelt – manche Liebhaber der klassischen Musik, die sich zu Stammgästen des Stadtcasinos Basel zählen, machen sich auf den Weg, um sich in der Mischelikirche das Konzert anzuhören. Meisel hat die Konzertreihe allein gegründet, mittlerweile gestaltet er sie aber zusammen mit seiner Lebensgefährtin Saskia Salembier. Beide sind gefragte Konzertmusiker und verfügen über ein grosses Netzwerk renommierter Kolleginnen und Kollegen, die sie zur Teilnahme an den Konzerten einladen. Der Fokus liegt zwar auf Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert, aber die Konzertreihe hat sich auch in andere Gewässer vorgewagt – etwa mit dem Sommernachtstraum nach Shakespeare.

Von Anfang an waren die Konzerte auf die Grosszügigkeit des Publikums angewiesen, der Eintritt war frei, es gab einzig eine freiwillige Kollekte. Mit der Gründung des Vereins «Die Freunde der Mischeli-Konzerte» vor bald zwei Jahren wurde der Kulturanlass mit einer soliden finanziellen Basis unterlegt. Zudem konnte der Verein Unterstützung des Kantons und der Gemeinde beantragen, um grössere Projekte zu realisieren. Das morgige Konzert sprengt allerdings auch diesen finanziellen Rahmen, weshalb diesmal ein Konzerteintritt verlangt wird.

Händels «Messiah», Freitag, 4. November, um 19.30 Uhr (Abendkasse 18.30 Uhr), Reformierte Kirchgemeinde, Bruderholzstrasse 39; www.mischelikonzerte.ch

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