Mepha-Cup: Stöcklin holt Olympiasieger nach Reinach
Dieses Wochenende findet zum 16. Mal der Mepha-Cup statt. Beim internationalen Handball-Vorbereitungsturnier reist Paris mit drei Olympiasiegern an. Spitzenhandball ist garantiert.

Guido Herklotz
Die Augen von Meinrad Stöcklin leuchten, als er über den bevorstehenden Mepha-Cup spricht: «Genial. Da werde ich zum Groupie und hole mir Autogramme.» Stöcklin und seinem OK-Team gelang es, PSG Paris Handball mit den französischen Olympiasiegern Luc Abalo, Didier Dinart und Samuel Honrubia für das internationale Handballturnier ins Birseck zu holen – ein absoluter Volltreffer.
Wie die Fussballer von Paris Saint-Germain darf auch der Handballverein seit Kurzem auf die Unterstützung einer Investorengruppe aus Katar zählen. Neben dem neuen Trainer Philippe Gardent wurden neun (!) internationale Topspieler, darunter auch die erwähnten französischen Olympiasieger von London verpflichtet. Damit nicht genug: Erst am Dienstag wurde der Transfer von Welthandballer Mikkel Hansen an die Seine bekannt. Gut möglich, dass der Däne in der Fiechtenhalle bereits auflaufen wird. Für die Zusage von Paris benötigte es auch «viel Glück und gute Kontakte», wie Stöcklin erklärt: «Im Februar zog ein französisches Team die Teilnahme am Mepha-Cup zurück. François Berthier, ein guter Freund und damals noch Trainer des abstiegsbedrohten Pariser Clubs - damals noch ohne Investoren-Millionen - sicherte dafür die Teilnahme am Mepha-Cup zu.»
Mittlerweile ist in Paris alles anders. Ausgenommen, dass der neu verpflichtete Trainer Gardent den Mepha-Cup in seinen Saison-Vorbereitungsplan übernahm und im Birseck den Feinschliff für die nationale Meisterschaft holen will. So kommt das Publikum dieses Wochenende in den Genuss von Spitzenhandball mit einem hochkarätigen Teilnehmerfeld – notabene bei freiem Eintritt.
Standortbestimmung für den RTV Basel
Mit von der Partie ist auch der Lokalmatador RTV Basel 1879. Die NLA-Handballer entkamen in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg. Der neue Trainer Silvio Wernle soll frischen Wind bringen. Stöcklin, der ehrenamtlich auch als RTV-Medienverantwortlicher fungiert, meint: «Der Mepha-Cup wird auch für die Basler eine interessante Standortbestimmung. Das oberste RTV-Ziel für die neue Saison ist der Ligaerhalt.» In den vergangenen Jahren verpasste der RTV den Turniersieg in Reinach jeweils um wenige Punkte. Und auch dieses Jahr wird es mit der starken Konkurrenz schwierig werden, die Trophäe in die Höhe stemmen zu können. «Wobei sich auch Paris mit den vielen Neuzugängen erst finden muss. Und Turniere haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze», findet Stöcklin.
Mepha-Cup zum letzten Mal?
Trotz der grossen Vorfreude auf das bevorstehende Turnier, herrscht bei den Verantwortlichen auch Ungewissheit. Stöcklin selbst spielte schon mehrfach mit dem Gedanken, sich als Turnierchef zurückzuziehen (das «Wochenblatt» berichtete). Und auch die diesjährige Ausgabe hing noch im Juni, infolge eines Abgangs im OK, an einem dünnen Faden. Stöcklin: «Die Chancen auf eine 17. Ausgabe stehen bei 50:50. Entscheidend ist auch die Verlängerung der Sponsoringverträge». Ob Stöcklin selbst weitermacht, lässt er noch offen.