Mehr Wohnraum für Reinach

Entlang der Jupiterstrasse im Reinacher Norden sollen neue Wohnungen entstehen. Eine Infoveranstaltung am Mittwoch letzter Woche stellte die Planung nochmals vor.

Zeitgemässes Wohnen: Das Projekt «Jupiterstrasse» wirbt mit differenziertem Wohnmix, haushälterischer Bodennutzung, guter architektonischer Qualität sowie einer guten Erschliessung.  Visualisierung: ZVG/Werner Sutter/Rosenmund+Rieder
Zeitgemässes Wohnen: Das Projekt «Jupiterstrasse» wirbt mit differenziertem Wohnmix, haushälterischer Bodennutzung, guter architektonischer Qualität sowie einer guten Erschliessung. Visualisierung: ZVG/Werner Sutter/Rosenmund+Rieder

Axel Mannigel

Im Juni 2014 hatten Gemeinde, Raumplaner, Eigentümerin und Architekt das Projekt «Jupiter-strasse» im Kirchgemeindezentrum St. Marien erstmals vorgestellt. Damals waren Interessierte und besorgte Anwohner noch zahlreich erschienen. Bei der Infoveranstaltung am Mittwoch vergangener Woche lauschten lediglich rund 20 Anwesende im Gemeindesaal den Ausführungen der Projektträger. Vielleicht ein Tribut an die Distanz zum Ort des Geschehens, vielleicht aber auch mangelndes Interesse aufgrund der Tatsache, dass die Veranstaltung rein informativ und unverbindlich war. An den Überbauungsplänen hat sich seit letztem Sommer jedenfalls nichts geändert.

Fakt ist, dass an der Jupiterstrasse Bauland brach liegt. Dieses befindet sich seit 2005 im Besitz der Werner Sutter AG und soll vom Liestaler Architekturbüro Rosenmund + Rieder mit sieben Wohnhäusern und einem kommunalen Gebäude (etwa Kindergarten oder Gemeinschaftsraum) bebaut werden. Die Wohngebäude sind in der Planung drei-, vier- und achtgeschossig und bieten Raum für 89 Wohnungen, von denen die Mehrheit dreieinhalb Zimmer hat. «Wir wollen die Einwohnerzahl halten», konstatierte Gemeindepräsident Urs Hintermann einmal mehr. «Das bedeutet aufgrund der demografischen Entwicklung, dass wir mehr Wohnraum anbieten müssen.» Entlang der Tramlinie, im Ortskern und im Kägen wolle man «massvoll verdichten», so auch an der Jupiterstrasse.

Die Gemeinde wird in ihrem Vorhaben vom Baselbieter Regierungsrat unterstützt, der den überarbeiteten kommunalen Zonenplan aus den 1960er Jahren inklusive aller Reglemente am 14. April 2015 genehmigte.

Öffentliches Mitwirkungsverfahren
Nun sieht das weitere Vorgehen die Erstellung eines Quartierplans vor. Dessen Ziele, so Raumplaner Gottfried Stierli, beinhalten unter anderem die Aspekte zeitgemässes Wohnen, einen differenzierten Wohnmix, haushälterische Bodennutzung, gute architektonische Qualität sowie eine gute Erschliessung. Besonders dieser letzte Punkt sorgte und sorgt für Diskussion, denn mit den neuen Wohnungen wird von den bisherigen Bewohnern des Quartiers – trotz der Einstellhallen-Einfahrt nah an der Baslerstrasse – eine deutliche Zunahme des Verkehrs befürchtet.

Detailliert präsentierte Peter Leuthardt im Namen der Technischen Verwaltung ein Verkehrsgutachten, das jedoch nicht alle Gemüter beruhigte. Während der Fragerunde wurde die Gemeinde mit dem Vorwurf konfrontiert, seit letztem Juni nur dieses Gutachten, aber kein (wie damals erbeten) Konzept erarbeitet zu haben.

Urs Hintermann blieb nur, nochmals darauf hinzuweisen, dass jegliche Beteiligung am Quartierplanungsentwurf schriftlich bis spätestens zum 30. Mai 2015 an den Gemeinderat erfolgen müsse. Dann endet das öffentliche Mitwirkungsverfahren und das Projekt geht in die nächste Runde.

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