Martin Vogler – der Mann, der aus Reinach eine Stadt gemacht hat

Mit seiner Geburt am 18. Juni 1965 hatte Martin Vogler das ehemalige Bauerndorf Reinach statistisch betrachtet zur Stadt erhoben. 50 Jahre später traf sich der damals 10 000ste Einwohner mit dem «Wochenblatt» zum Gespräch.

«Durch die Feuerwehr hatte ich wieder mehr mit Reinach zu tun»: Martin Vogler im lokalen Feuerwehrmagazin.  Foto: Isabelle Hitz
«Durch die Feuerwehr hatte ich wieder mehr mit Reinach zu tun»: Martin Vogler im lokalen Feuerwehrmagazin. Foto: Isabelle Hitz

Isabelle Hitz

Der kleine Martin verbrachte seine ersten zwei Lebensjahre in einer Wohnung über dem Restaurant Schlüssel an der Hauptstrasse 29, bevor die Familie Vogler nach Ettingen umzog. Heute lebt Martin Vogler mit seiner eigenen Familie im aargauischen Kaiseraugust. Das «Wochenblatt» hat sich mit ihm über Reinach, seine Kindheitserinnerungen und seine Pläne für das Stadtfest unterhalten.

Wochenblatt: Herr Vogler, was haben Sie als Kind eigentlich von ihrer prominenten Bedeutung für die Geschichte Reinachs mitbekommen?
Martin Vogler: Im Grunde genommen nicht viel. Durch die Erzählungen meiner Eltern wusste ich aber, dass es ein Fest gegeben hat und man hat mir auch Zeitungsartikel dazu gezeigt, daher war mir das Ereignis stets präsent.

Wie lange haben Sie in Reinach gewohnt?
Martin Vogler: Nur zwei Jahre. Wir sind 1967 nach Ettingen umgezogen, da die Wohnung in Reinach zu eng wurde für die fünfköpfige Familie. Auch wechselte mein Vater, der auf der Poststelle Reinach gearbeitet hatte, seine Stelle. Ich wuchs in Ettingen auf und besuchte auch dort die Schulen, bis ich als Erwachsener nach Muttenz umzog.

Wie nehmen Sie Reinach heute wahr?
Martin Vogler: Als Vorstadt und als grosse Gemeinde in der Agglomeration Basel. Reinach ist schon lange kein Dörflein mehr, sondern eine moderne Gemeinde, die mit der Zeit geht.

Was sind Ihre persönlichen Erinnerungen an Reinach, welche Bedeutung hat die Gemeinde in Ihrer Biografie?
Martin Vogler: Eine Erinnerung an unsere Zeit in Reinach ist mir noch sehr präsent: In der Küche war es so kalt, dass im Winter das Wasser auf dem Boden fror. Dieser kalte Küchenboden war legendär und wurde später in unserer Familie oft erwähnt. Auch nach unserem Umzug nach Ettingen spielte Reinach weiterhin eine Rolle in meiner Kindheit und Jugend, da wir den Wocheneinkauf stets in Reinach erledigten und auch für Arzt- und Zahnarztbesuche hierherkamen. Da meine Eltern sieben Jahre in Reinach gewohnt hatten, kannten wir noch viele Menschen. Später dann hatte ich über das Feuerwehrwesen erneut mit Reinach zu tun. Von 1995 bis 2005 war ich im Vorstand des Basellandschaftlichen Feuerwehrverbands. Die Kurse wurden einerseits von Reinachern besucht, andererseits haben wir auch Kurse in Reinach durchgeführt.

Wie oft sind Sie noch in Reinach?
Martin Vogler: Eigentlich fast nie, da die Kurse der Feuerwehr kaum mehr in den Gemeinden stattfinden, sondern hauptsächlich in Balsthal im interkantonalen Feuerwehrausbildungszentrum.

Was machen Sie beruflich?
Martin Vogler: Ich bin Leiter Einsatzdienste im Infrapark Baselland in Muttenz. Dort bin ich für Betriebsfeuerwehr, Notfalldienst, erste Hilfe, Werkbewachung und Sicherheit zuständig. Ursprünglich war ich Maschinenmechaniker.

Haben Sie eine eigene Familie?
Martin Vogler: Ja, ich bin verheiratet und habe zwei Kinder, ein neunjähriges Mädchen und einen siebenjährigen Buben.

Wie haben Sie Ihren fünfzigsten Geburtstag verbracht?
Martin Vogler: Ich habe meine Verwandten und Bekannten zu einem Brunch auf einem Bauernhof eingeladen und wir haben einen gemütlichen Tag bei schönem Wetter verbracht.

Werden Sie dabei sein, wenn Reinach dieses Wochenende 50 Jahre Stadtstatus feiert?
Martin Vogler: Ja, ich werde das Fest am Freitagabend als Ehrengast besuchen und habe auch vor, am Sonntag nochmals mit der ganzen Familie zu kommen.

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