Leyhuus erobert die Herzen

Gross war das Publikumsinteresse für das neu erstellte Leyhuus. Dieses «schenkt» die 125 Jahre junge Bürgergemeinde der Bevölkerung.

Einweihungsfeier: Die Reinacher Fahne wird vor dem Leyhuus gehisst, während die Konkordia-Buben dazu aufspielen. Fotos: Heiner Leuthardt
Einweihungsfeier: Die Reinacher Fahne wird vor dem Leyhuus gehisst, während die Konkordia-Buben dazu aufspielen. Fotos: Heiner Leuthardt

Heiner Leuthardt

Es klingt etwas despektierlich, wenn man das schmucke Gebäude, das die Bürgergemeinde am Eingang des Leywald errichtet hat, als «Bürgerhütte» bezeichnet. Denn das elegante Gebäude mit seiner zeitgemässen Ausstattung ist alles andere als eine Hütte. Der Begriff «Bürgerhütte» war denn auch von Beginn weg nur ein Arbeitstitel und erinnert an den ursprünglichen Gedanken, ein Blockhaus anstelle des von den Schützen aufgegebenen Schiessstandes zu errichten.

Am Tag der offenen Tür wurde der sorgfältig gehütete, offizielle Name – «Leyhuus» – vorgestellt. Peter Meier, Präsident der Bürgergemeinde Reinach, verriet, wie man zu diesem kam. Der Bürgerrat rief dazu auf, Vorschläge einzureichen. Von den 30 Eingaben war «Leyhuus» der meist genannte Name. Dieser gefiel auch dem Bürgerrat. «Jetzt haben wir das Leyhuus am Leuwaldweg 3», so Meier.

Warme Atmosphäre, gute Akustik
Lang war der Vorbereitungsweg, der 2007 mit dem Heimfall des Schiessstandes an die Bürgergemeinde begann. «Für uns eröffnete sich die Chance, ein Gebäude für Schulungen, Anlässe und Feiern zu errichten, das wir der Bevölkerung zur Verfügung stellen können», sagt Meier. Deshalb sei das Leyhuus ein Geschenk der Bürgergemeinde anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens an die Reinacher. «Es ist ja nicht unüblich, dass ein Jubilar nicht nur beschenkt wird, sondern dass auch er schenkt.» Dazu gehört ausserdem eine Einbürgerungsaktion.

Der Bedarf für ein solches Gebäude sei gross. Wichtig war für die Bürgergemeinde, dass der kontaminierte Boden im ehemaligen Zielhang komplett saniert wird. Mehr Kopfzerbrechen bereitete der feuchte, Wasser führende Lösslehmboden, aber auch dieses Problem liess sich lösen. Nun stehen ein attraktiver Holzbau und eine wunderbare Aussenanlage zukünftigen Mietern zur Verfügung. Vom Leyhuus und seiner attraktiven Umgebung liessen sich über 700 Besucher verzaubern. Alles wurde genau begutachtet und der «Holzdiamant» bestaunt. Viel Lob erhielt der Holzbau für seine warme Atmosphäre und seine hervorragende Akustik.

Bänkli mit Aussicht
Einige Besucher nutzten den Anlass, um auch den Skulpturenweg und den Waldlehrpfad aufzusuchen. Dabei entdeckten sie beim Plateau oberhalb des Leyhuus, in Nachbarschaft zum «Kleinen Muck» und dem «Chluggerschloss», zwei neue Bänke mit bester Aussicht zum Dorf. Diese widmete der Bürgerrat seiner ehemaligen Ratskollegin Vreni Schultheiss und ihrem Mann Beat. Beide setzten sich über Jahre hinweg für die Bürgergemeinde ein, insbesondere auch beim Waldlehrpfad und beim Skulpturenweg. Letzterer wurde von Vreni Schultheiss initiiert und bis zum Ausscheiden aus dem Bürgerrat betreut. Schon am 1. Mai übergab der Bürgerrat die beiden Bänke dem Ehepaar Schultheiss. Dabei verriet Peter Meier, dass immer dann, wenn eine Aufgabe zu lösen war, ein Telefonanruf genügte und schon hätten Vreni und Beat sie erledigt. «Und wir können sie weiterhin anrufen», ergänzte er dankbar strahlend.

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