Kunstschau mit Ausstrahlung
Der dreitägige Anlass zieht Kunstinteressierte aus dem ganzen Birseck und auch solche jenseits der Landesgrenze an.

Thomas Brunnschweiler
Im Gegensatz zu anderen grossen Kunstschauen, bei denen es vor allem um die Quantität geht, legt die freiwillig tätige Arbeitsgruppe für «Kunst in Reinach» vor allem Wert auf Qualität. So müssen die insgesamt 26 Künstlerinnen und Künstler eine solide Ausbildung haben, handwerklich gut sein, schon einmal ausgestellt haben und mit ihrem aktuellen Schaffen die Gruppe überzeugen. «Es ist so, dass wir uns in etwa jedem dritten Fall im Atelier nochmals selbst ein Bild verschaffen, weil die Dokumentation zu wenig aussagekräftig ist», sagt Irene Endress von der kuratierenden Gruppe.
Innerhalb der bestehenden Kriterien will «Kultur in Reinach» alles abdecken. «So zeigen wir auch Dinge, die vielleicht nicht allen von uns zusagen.» Der Kunstgeschmack sei auch sehr verschieden und man wolle, dass es für alle Besucherinnen und Besucher etwas dabei habe. Im Gegensatz zu anderen Jahren wird heuer wenig Figürliches gezeigt, wobei sich dies rein zufällig so ergeben habe. Über Mangel an Künstlerinnen und Künstlern braucht man sich nicht zu beklagen. «Schon jetzt gibt es Anfragen für das nächste Mal.»
Attraktive Konditionen
Die Ausstellung, die ihre Türen von Freitag, 18.30 Uhr, bis Sonntag, 17 Uhr, geöffnet hat, ist eine Verkaufsausstellung. Für die Kunstschaffenden ist sie daher sehr attraktiv. Die Gemeinde stellt kostenlos die Infrastruktur zur Verfügung, alle Ausstellenden haben einen Ansprechpartner, die Werbung wird finanziert, den Beteiligten steht ein Parkplatz oder -schein zur Verfügung, die Werke sind versichert und genügend Stellwände vorhanden. Die Verkaufskommission beträgt nur zwanzig Prozent, was als moderat bezeichnet werden kann. Dafür müssen aber die Künstlerinnen und Künstler während der gesamten Ausstellungsdauer präsent sein. «Es ist ein Riesenaufwand für die drei Tage», so Irene Endress, «vor der Ausstellung geht es jeweils rund, aber die Zusammenarbeit in der Gruppe und mit der Gemeinde klappt sehr gut und wir können uns aufeinander verlassen.»
Verkauf lässt sich sehen
Vor zwei Jahren lief der Verkauf sehr gut. Rund dreissig Prozent der Kunstwerke wurden veräussert. Die Vielfalt ist auch dieses Jahr gross. Gezeigt werden Papierarbeiten, Gemälde, Kollagen, Fotografien, Holz-, Stein- und Schrottskulpturen, Keramik, Transfertechnik auf Acrylglas und mehr. Jedem und jeder Kunstschaffenden stehen zwölf Laufmeter zu. Im dritten Stock ist eine Sonderausstellung des Lichtkünstlers Bruno Kaiser zu sehen.
Federführend für die Organisation sind bei der Gemeinde Doris Auer, die Leiterin von Kultur und Begegnung, sowie Gemeinderat Paul Wenger. Die Arbeitsgruppe besteht aus Irene Endress, Bluette Mangold, Carmen Küpfer und Gabriele Fechtig.