Keine Kräfteverschiebung in der Reinacher Sozialhilfebehörde

Die SP bleibt stärkste Partei in der Reinacher Sozialhilfebehörde. Die SVP dagegen sieht sich untervertreten.

Caspar Reimer

Am vergangenen Sonntag haben die Reinacherinnen und Reinacher die Mitglieder ihrer Sozialhilfebehörde gewählt. Bei einer bescheidenen Wahlbeteiligung von 28,5 Prozent konnten sich die bisherigen Kandidaten von SP und FDP mit guten Resultaten behaupten. Das beste Resultat erzielte Linda Leu von der SP mit 2047 Stimmen, gefolgt von deren Ehemann Roger Leu von der FDP mit 1860 Stimmen. Weiter wurde SP-Vertreterin Heidi Eichenlaub mit 1855 und FDP-Vertreter Jean-Marc Oeggerli mit 1852 Stimmen gewählt. SP-Gemeinderätin Bianca Maag, zuständig für Soziales und Gesundheit, nimmt von Amtes wegen Einsitz, wodurch die SP stärkste Kraft in der Sozialhilfebehörde bleibt.

Wahl von Persönlichkeiten

Bei der SP zeigt man sich entsprechend zufrieden: «Wir haben damit gerechnet, dass unsere beiden Bisherigen gewählt werden», sagt der Reinacher SP-Präsident Markus Huber. Seine Partei stehe für eine verantwortungsvolle Sozialpolitik: «Jeder Fall wird einzeln geprüft. Die Mittel und Fördermassnahmen sollen denjenigen zukommen, die es am allernötigsten haben. Geschenke verteilen wir keine, auch wenn dies von bürgerlicher Seite manchmal behauptet wird.» Ähnlich klingt es bei FDP-Präsidentin Gerda Massüger: «Unsere beiden Kandidaten Roger Leu und Jean-Marc Oeggerli machen eine gute Arbeit. Die Wiederwahl bestätigt dies.» Bei der Wahl der Sozialhilfebehörde würden ausserdem Persönlichkeiten gewählt und keine Parteien.

Präsidentenamt noch offen

Einen personellen Wechsel gibt es bei der CVP. Mit Hans Ramseyer hatte die CVP Reinach in der auslaufenden Legislaturperiode das Präsidentenamt der Sozialhilfebehörde inne. Ramseyer ist aber aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl angetreten. Dafür schickte die CVP zwei Kandidaten ins Rennen: Parteipräsident Denis von Sury d’Aspremont und Einwohnerrat Urs Künti. Letzterer wurde mit einem guten Ergebnis von 1631 Stimmen gewählt: «Damit bin ich sehr zufrieden», so Künti. Parteipräsident Denis von Sury d’Aspremont hat die Wahl dagegen nicht geschafft: «Ich darf aber mit meinem Ergebnis sehr zufrieden sein, da es einerseits meine erste Kandidatur überhaupt für ein öffentliches politisches Amt gewesen ist und ich andererseits die Wahl nur knapp verpasst habe.» Er wird weiterhin Präsident der CVP Reinach bleiben. Wer Hans Ramseyer in der Behörde als Präsident ablösen wird, ist noch offen.

Enttäuschung bei der SVP

Das Reinacher SVP-Präsidentin Caroline Mall ist enttäuscht, aber nicht überrascht: «Die SP und die CVP arbeiten in Reinach traditionell sehr eng zusammen. Bei einer Majorzwahl ist es für uns praktisch unmöglich, eine angemessene Vertretung in einer Behörde zu erreichen.» Würde die Sozialhilfebehörde im Proporzwahlverfahren gewählt, wäre die SVP mit zwei Sitzen vertreten. Als «Hohn» bezeichnet Mall die ausserordentlich tiefe Wahlbeteiligung. «Die einzige bürgerliche Partei in Reinach ist die SVP. Viele von denen haben resigniert und machen – vor allem hinsichtlich der letzten Debatten auf dem nationalen Parkett – die Faust im Sack.» Mall fügt hinzu, dass wohl für viele Wählerinnen und Wähler die SVP und Sozialpolitik einfach nicht zusammenpassen.

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