Keine Abstriche gemacht
Die Verträge, die der Gemeinderat mit der Wohnbaugenossenschaft Rynach zum Bau von 42 altersgerechten Wohnungen aushandelte, genehmigte der Einwohnerrat unverändert.

Im Vorfeld der Einwohnerratssitzung vom vergangenen Montag meldete sich die Wohnbaugenossenschaft Rynach im «Wochenblatt» verärgert zu Wort, weil die Planungskommission (Plako) des Einwohnerrates mit zwei Anträgen das Baubudget der Genossenschaft zusätzlich belasten wollte. In intensiver und ehrenamtlicher Vorarbeit hatten die Verantwortlichen ein Projekt zum Bau von 42 altersgerechten Wohnungen mit Serviceleistungen auf dem Areal Bodmen vorbereitet. Bei den Verhandlungen mit dem Gemeinderat konnte man sich auf einen für beide Seiten tragbaren Baurechtsvertrag und eine Anschubfinanzierung von 1,5 Mio. einigen. Letztere gewährt die Gemeinde als rückzahlbares Darlehen.
Plako-Präsident Thierry Bloch betonte, dass man im Grundsatz das Projekt begrüsse. «Der Baurechtsvertrag ist in seinen Eckwerten mehrheitlich gut und der ausgehandelte Baurechtsrabatt ist akzeptabel.» Ganz zufrieden war die Plako dennoch nicht. Ein Minderheitsantrag verlangte, dass der Baurechtszins ein Jahr früher als vereinbart bezahlt werden müsse. Bei der Anschubfinanzierung wiederum, die zum Refinanzierungssatz der Gemeinde verzinst wird, soll der Zinssatz um 0,5 Prozent erhöht werden. Damit sollen das angeblich grosse Gemeinderisiko sowie die von der Gemeinde erbrachten Leistungen abgegolten werden.
Verständnis für die Ängste
Dagegen wehrte sich die Wohnbaugenossenschaft Rynach vehement. Ausser der SVP und Ruedi Mäder (SP) hatten alle Parteien Verständnis für die Ängste der Genossenschaft. Sie anerkannten auch deren Engagement und die Bedeutung der 42 Wohnungen für Reinach. Ruedi Mäder meinte, dass das Verhandlungsresultat im Interesse beider Parteien optimiert werden müsse. «Eine bessere Lösung ist möglich», deshalb sei die Vorlage zurückzuweisen.
SVP-Sprecher Adrian Billerbeck verlangte, dass die Genossenschaft nicht nur fordern könne, sondern noch mehr leisten müsse. «Deshalb ist das Darlehen um 500000 Franken zu kürzen. Diesen Betrag soll die Genossenschaft aufbringen, etwa bei Sponsoren.» Dagegen stellte sich Gemeindepräsident Urs Hintermann, weil dadurch das Projekt unnötig verzögert werde und das Darlehen nicht gekürzt werden dürfe. Auch stellte er klar, dass das Risiko der Gemeinde gering sei, die Wohnungen aber wichtig für Reinach. Mit grossem Mehr wurden die Vereinbarungen nach längerer Diskussion gutgeheissen.
Gutgeheissen wurden auch der Jahresbericht und die Jahresrechnung 2012. Interessiert verfolgte der Einwohnerrat die Ausführungen von Gemeinderätin Béatrix von Sury zum «Schulraumkonzept Reinach» (siehe dazu unten).
Lob für Ruth Schaller
Wie immer vor den Sommerferien wechselt das Einwohnerratspräsidium. Die scheidende Präsidentin durfte für ihre hervorragende Arbeit verdientes Lob entgegennehmen. Mit 24 von 34 möglichen Stimmen wurde Markus Kilchherr (CVP) zu ihrem Nachfolger gewählt. 29 Stimmen erzielte Eric Urban (SVP) als neuer Vizepräsident.