Kanton soll Eltern entlasten

Gemeinderätin Béatrix von Sury (CVP) hat beim Kanton eine Motion eingereicht. Diese fordert ein finanzielles Impulsprogramm zur familienergänzenden Kinderbetreuung.

Unterstützung: Der Kanton soll Geld sprechen, um diese unbezahlbaren Momente bezahlbar zu machen. Foto: ZVG / Pro Juventute
Unterstützung: Der Kanton soll Geld sprechen, um diese unbezahlbaren Momente bezahlbar zu machen. Foto: ZVG / Pro Juventute

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für die Landrätin und Reinacher CVP-Gemeinderätin Béatrix von Sury ein zentrales politisches Anliegen. Dazu passend hat sie am Mittwoch vergangener Woche ihre Motion «Kantonales Impulsprogramm zur familienergänzenden Kinderbetreuung» publik gemacht: Darin fordert sie den Regierungsrat auf, ein Programm zu lancieren, um die Gemeinden beim «weiteren Ausbau der Betreuungsplätze und bei der Senkung der Betreuungskosten für die Eltern finanziell zu unterstützen». Denn der Kanton Baselland hat Nachholbedarf: Bei der Finanzierung und der Anzahl Kinderbetreuungsplätze hinkt er im gesamtschweizerischen und im direkten Vergleich zu Basel-Stadt hinterher. Zwar ist das Angebot seit 2005 um das Vierfache angewachsen, doch bei weitem nicht so stark wie in anderen Kantonen: 2017 standen im Baselbiet für 22 Prozent der Kinder bis vier Jahre und für 7  Prozent der Kinder zwischen fünf zwölf Jahren familien- und schulergänzende Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung – in Basel-Stadt sind es für Kinder bis vier Jahre fast 60 Prozent.


Tiefe Einkommen unterstützen
In den vergangenen Jahren hatte der Bund verschiedene Programme gestartet und Geld für kantonale und kommunale Subventionen der familienergänzenden Kinderbetreuung ausgeschüttet. Ziel dabei war es immer, die Betreuungskosten für Eltern zu senken. «Und doch sind diese weiterhin sehr hoch», so von Sury gegenüber dem Wochenblatt. Damit der Kanton «mit einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf brillieren kann, braucht es nicht nur einen weiteren Ausbau des Angebotes, sondern auch eine Senkung der Betreuungskosten». Immerhin ist ihre Heimatgemeinde Reinach gut aufgestellt, was das Angebot an Betreuungsplätzen angeht: «Wir haben die verschiedensten privaten Anbieter im Vorschulbereich. Im Schulbereich bieten wir selber als Gemeinde eine Mittags- und eine Nachmittagsbetreuung an», sagt von Sury. 2017 hat Reinach Betreuungsgutscheine eingeführt, um Eltern finanziell zu entlasten. Diese geben im Einwohnerrat immer wieder zu reden: «Der Wunsch des Einwohnerrates ist, gezielt vor allem die tieferen Einkommen zu unterstützen. Das ist auch für uns ein wichtiger Punkt, den wir unter der aktuellen finanziellen Situation natürlich besonders beachten werden.» Die Eltern sind bei der Wahl des Betreuungsplatzes frei: Sie müssen sich ihn einzig von der gewählten Institution bestätigen lassen, um einen Antrag auf Unterstützung durch die Gemeinde stellen zu können.


Nutzen für Gemeinde
Die Motion fordert konkret Geld vom Kanton. Wie hoch der Betrag gerade für Reinach ausfallen soll, kann von Sury nicht sagen, aber: «Es wäre sinnvoll, dass der Kanton einen namhaften Betrag spräche, um die Betreuungskosten für die Eltern sowohl im Vorschul- wie auch im Schulbereich zu senken. Eltern hätten einen direkten Nutzen und indirekt auch die Gemeinden.» Reinach, aber auch der ganze Kanton würde «einerseits für Familien mit Doppelverdienern, aber auch für alleinerziehende Erwerbstätige attraktiver werden, andererseits zusätzlich von höheren Steuereinnahmen profitieren». Zudem würde die Stadt vor der Stadt ihrem zum mittlerweile dritten Mal erneuerten Label «Kinderfreundliche Gemeinde» gerecht werden.

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