«Jetzt aber schnell!» – Neues Stück des Theaters Passepartout feiert Premiere
Seit 1986 existiert das Theater Passepartout, das meist unkonventionelle und gesellschaftskritische Stücke präsentiert. Das neuste Stück – Premiere ist diesen Freitag – befasst sich mit der gegenwärtigen Zeitoptimierungssucht.

Der Name «Passepartout» könnte Programm sein; er bedeutet einerseits Rahmen, andererseits Generalschlüssel. Tatsächlich bietet die Theatergruppe den Rahmen für satirische bis sarkastische Themen und fungiert dabei auch als Generalschlüssel zur Seele der Menschen, die sich diesen Themen stellen. So kann es schon einmal vorkommen, dass einzelne Zuschauer an ihre Grenzen geführt werden. Im Jahr 2004 («Alles ganz normal») und im Jahr 2005 («Die Bewerbung») gab es Leute, welche den schwarzen Humor der Stücke nicht ertrugen. Dass es im oft auswechselbaren Einerlei von Schwänken und Lustspielen eine Truppe schafft, kleine Eklats zu provozieren, ist theatergeschichtlich gesehen aber eher eine Auszeichnung.
Eingespieltes Team
«Natürlich ist das nicht immer so; oft kann das Publikum einfach nur herzhaft lachen», sagt Claudia Stadler, seit 2006 Präsidentin des Vereins, bei dem es «nicht so streng» zugehe. Seinen Ursprung nahm das Theater Passepartout in der Theatertradition der Jugendseelsorge Birstal. Als die Kapuziner noch in Dornach wirkten, war es Pater Marzell Camenzind, der die jugendlichen Schauspielerinnen und Schauspieler anleitete. Andreas Witmer, eines der Gründungsmitglieder des Vereins, kann sich noch an jene Zeit erinnern.
Heute spielen Jugendliche nur noch sporadisch mit. Das Alter des harten Kerns der etwa zehn Mimen bewegt sich zwischen vierzig Jahren und dem Rentenalter. Claudia Stadler hat übrigens schon einmal in einem «Hunkeler»-Krimi am Fernsehen mitgespielt. Sie spielte eine Souffleuse in «Im Auge des Ödipus». Ihre 15-jährige Tochter Rhea hat einen Schminkkurs besucht und legt nun auch beim Stück «Jetzt aber schnell!» von Holger Klän Hand an. Ihre Zwillingsschwester Moana hatte dafür schon einen Auftritt auf der «Baseldytschi Bihni» – eine Theaterfamilie also.
Stück von höchster Aktualität
Das aktuelle Stück verspricht wieder viel Spass und satirische Elemente. Es geht um eine Gruppe von Menschen, die an einem Seminar für Zeitoptimierung teilnimmt. Plötzlich fällt der Strom aus und die gesamten elektronischen Helfer des Alltags sind untauglich geworden. Wie geht es weiter, da doch keine Sekunde verschwendet werden darf? Was auf der Bühne leicht daherkommt, hätte in der Realität apokalyptische Folgen. Oder wäre es der Anfang eines gesellschaftlichen Heilungsprozesses?
Die Satire von Holger Klän wird von Paul Klee inszeniert und im Pfarreiheim St. Nikolaus zur Aufführung gebracht vom 18. bis 20. Oktober und vom 25. bis 27. Oktober, jeweils um 20 Uhr, sonntags um 17 Uhr.