Holzskulpturen umgekippt und zerstört

Zerstörungswut: Thomas Hofstetter betrachtet seine von Unbekannten gekippte Skulptur.  HRL
Zerstörungswut: Thomas Hofstetter betrachtet seine von Unbekannten gekippte Skulptur. HRL

Heiner Leuthardt

In der Nacht von Montag auf Dienstag vergangener Woche, zwischen 24 und 6.30 Uhr liessen unbekannte Vandalen ihren überschüssigen Kräften in der Ziegelgasse freien Lauf. So zerrten sie eine Holzfigurengruppe, die eine dreiköpfige Familie darstellt, vom Privatgelände auf die Ziegelgasse und zerstörten sie. Unweit davon, bei der Schreinerei Wenger, kippten sie den dort stehenden mächtigen Kopf, obwohl dieser an der Fassade verankert war. Der Reinacher Künstler Thomas Hofstetter, der die Skulpturen gestaltete, ist schockiert. «Die Familienskulptur ist zerstört, ich kann nichts retten.» Ihn schmerzt der Verlust, weil sie ihm sehr viel bedeutet. Ihn verletzt auch, dass der Kopf bei der Schreinerei Wenger attackiert wurde.

Ralph Spillmann, der Besitzer der Schreinerei, ist fassungslos über die Zerstörungswut. «Um Mitternacht war ich kurz im Geschäft, da war alles in Ordnung. Am Morgen lag sie auf dem Boden.» Er wird den Kopf, über den er viele positive Reaktionen erhält, wieder aufstellen und noch besser zu sichern versuchen. Mit seiner Frau und Thomas Hofstetter fragt er sich, weshalb es heute nicht möglich ist, dass man Kunstobjekte und anderes unbehelligt bei sich stehen lassen kann.

Offensichtlich wurden in dieser Nacht noch weitere Beschädigungen in der Umgebung ausgeführt. «Auf unserem Vorplatz lagen auch Flaschenscherben. Leere Alkoholfläschchen wurden in den Briefkasten gestopft. «Es ist nicht das erste Mal, dass dies geschah.» Gefeiert wird nicht nur bei der Schreinerei, sondern auch auf dem benachbarten Friedhof. Vor gut eineinhalb Jahren wurde zudem in der Nähe ein Scheunentor mutwillig angezündet.

Überrascht von den jüngsten Vorkommnissen wurde Gemeinderat Hans-Ulrich Zumbühl. «Das ist eine grosse Schweinerei!» Er bittet Personen, die von solchen Vandalenakten betroffen sind, nicht nur bei der Kantonspolizei Anzeige zu erstatten, sondern die Informationen auch der Gemeinde zukommen zu lassen. Dies rät auch Gemeindeverwalter Thomas Sauter. «Nur dann können wir handeln, etwa durch gezielte Polizeikontrollen.»

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