Hallenbaddebatte: aufgeschoben, nicht aufgehoben
Bis nach den Gemeindewahlen hat der Einwohnerrat die erneute Debatte über ein Hallenbad verschoben. Ausserdem soll dazu eine «Task force» gebildet werden.

Heiner Leuthardt
Zwei sportliche Themen prägten die Einwohnerratssitzung von Montag. So hat sich unter den Sportvereinen die Befürchtung breitgemacht, dass bei einem allfälligen Verkauf des Fiechtenschulhauses an die Internationale Schule Basel (ISB), die Dreifachturnhalle nur noch beschränkt zugänglich sein werde. Folglich wollte Marie-Therese Müller (BDP) mittels Motion eine klare Situation schaffen. Gemeinderätin Eva Chappuis konnte sie und die Vereine aber beruhigen. «Die Fiechtenhalle bleibt im Besitz der Gemeinde.» Die ISB miete sich tagsüber für ihre Lektionen ein. Kombiniert mit den Lektionen der Primarschule ergäben sich tagsüber nach dem Wegzug der Sekundarschule sogar freie Kapazitäten. «Nicht betroffen sind die Abendstunden. Da bleibt für die Vereine alles unverändert.»
Dauerbrenner Hallenbad
Erneut in Bewegung geraten ist die Debatte um ein Hallenbad. Noch als CVP-Mitglied hat Beat Böhlen Ende letzten Jahres die Motion «Ein Hallenbad für Reinach und die Region» eingereicht. Als frischgebackenes BDP-Mitglied – mit seinem Wechsel verhalf er der BDP zur Fraktionsstärke – bat er am Montag, die Debatte bis nach den Gemeindewahlen zu verschieben. Ihm sei Wahltaktik vorgeworfen worden. «Ich will aber zur Sache diskutieren können», betonte Beat Böhlen, «deshalb bitte ich Sie, die Beratung bis nach den Gemeindewahlen auf den 19. März zu verschieben.» Offensichtlich liefen im Hintergrund auch sonst die Drähte heiss.
Ebenfalls nur zur Sache diskutieren wollen die SP/Grüne. Im Gegensatz zu Beat Böhlen formulierten sie nicht schon detailliertere Vorgaben, sondern verlangten einzig die Möglichkeit zum ganzjährigen Schwimmen. «Uns geht es um die Leistung», betonte Markus Huber. Gleichzeitig hätten sie versucht, mit Beat Böhlen einen gemeinsamen Vorstoss zu formulieren, was aber nicht möglich gewesen sei. Um ihr Postulat sofort behandeln zu lassen, verlangten sie daher Dringlichkeit. Nach dem Verschiebungsantrag von Beat Böhlen, der mit grossem Mehr beschlossen wurde, verweigerte die Ratsmehrheit, getragen von der bürgerlichen Seite, logischerweise die Dringlichkeit. Und dies, obwohl ein rascher Entscheid nötig ist, denn das Hallenbad müsste in den Strategischen Sachplan (SSP) aufgenommen werden, der im Herbst beschlossen wird. An diesen Umstand erinnerte Gemeindepräsident Urs Hintermann.
Ausserhalb der Einwohnerratsdebatte schlug Beat Böhlen dem zuständigen Gemeinderat Paul Wenger vor, dass eine parteiübergreifende «Task Force» zum Hallenbad gebildet werden soll. «Wenger zeigte sich offen dafür.» Die Aufgabe der «Task force» wäre es, Vorgaben zu formulieren, die von allen Parteien unterstützt werden. Insofern würde dann auch die Zeit bis zur Debatte nicht ungenutzt verstreichen.