Glanzvolle Wahl von Ruth Schaller zur Einwohnerratspräsidentin

Die Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte wählten Ruth Schaller zu ihrer neuen Präsidentin. Damit zollte man ihr auch Anerkennung für ihr Engagement.

Neues Präsidium: Vize Markus Kilchherr, Präsidentin Ruth Schaller, Alterspräsidentin Rosmarie Wyss und alt Präsident Ruedi Maeder (v. l.).
Neues Präsidium: Vize Markus Kilchherr, Präsidentin Ruth Schaller, Alterspräsidentin Rosmarie Wyss und alt Präsident Ruedi Maeder (v. l.).

Heiner Leuthardt

Die konstituierende Sitzung des Einwohnerrates nach den Neuwahlen hat immer etwas Spezielles an sich. Eigentlich weiss man schon, wer für welches Amt im nächsten Jahr resp. der nächsten Legislatur vorgesehen ist, und doch: Es sind Wahlen, die im Falle des Ratspräsidiums geheim erfolgen. Und so spürte man auch letzte Woche Spannung, als Alterspräsidentin Rosmarie Wyss die Sitzung eröffnete. Sie selber ist, mit einer kurzen Unterbrechung, seit 20 Jahren im Gemeindeparlament und politisiert heute für die BDP. «Ich sah viele Einwohnerräte und Gemeinderäte kommen und gehen», meinte sie schmunzelnd. «Ich freue mich heute Alterspräsidentin zu sein. Dass ich das einmal sein werde, daran hatte ich nie gedacht.»

Witzige Aperçus der Alterspräsidentin

In ihrem langen politischen Engagement sah Rosmarie Wyss auch viele Themen, die den Rat und damit die Gemeinde beschäftigten. Eines davon sei «NPM» gewesen. NPM? Für alle, welche nicht wussten, was das meinte, verriet sie, dass dies für «New Public Management» stehe. Ein verflixt komplexes Thema, dem man sich auch mit Schulungen näherte. Nach einer solchen habe der damalige Gemeindepräsident trocken gemeint: «I am still confused, but on a higher level.»
«Ein Thema blieb aber die ganze Zeit: das Taunerhaus! Doch leider musste es nun gehen», bedauerte die in Reinach verwurzelte Politikerin. Das Thema aber sei noch nicht vorbei und so sitze sie immer noch im Einwohnerrat, «denn ich habe immer gesagt, solange das Thema besteht, solange bleibe ich im Einwohnerrat.»

Als Alterspräsidentin leitete sie souverän die Wahl des Einwohnerratspräsidiums. Stimmzettel ausgeteilt. Stimmzettel eingesammelt. Dann warten, bis die Stimmen ausgezählt sind. Die Zeit kürzer machte der kleine Sohn von Christoph Wyttenbach, der mit seinem Mami Barbara die Drehorgel bediente.

EinWahlmaraton

Dann das Ergebnis: «Mit 33 von 34 ist Ruth Schaller zur neuen Einwohnerratspräsidentin gewählt.» Ein Glanzresultat für die FDP-Politikerin, welcher der Rat mit dem bestmöglichen Resultat auch seine Anerkennung für ihr langjähriges politisches Engagement. Dementsprechend gross war der Applaus. «Ich danke herzlich für die Wahl und das Vertrauen. Ich habe Respekt vor dem Amt und verspreche, seriös und gewissenhaft vorbereitet, aber auch mit Humor mich der Aufgabe zu stellen.» Gleichzeitig betonte sie ihre Freude über die intensivere Zusammenarbeit nicht nur mit dem Ratsbüro und dem Einwohnerrat, sondern auch mit dem Gemeinderat und der Verwaltung und über die verstärkten Kontakte mit der Bevölkerung.

Ebenfalls glanzvoll zum Vizepräsidenten wählte der Einwohnerrat Markus Kilchherr mit 30 von 34 Stimmen. Danach wurden sämtliche Kommissionen neu bestellt und weitere Funktionen wie das Wahlbüro. Selbstverständlich beschert ein solcher Wahlmarathon auch Hunger. Dafür hatte die gebürtige Glarnerin vorgesorgt. «Wenn ich beim Einwohnerratsausflug nicht ins Glarnerland fahren kann, dann machen wir es jetzt beim Essen.» Dementsprechend bestand das traditionelle Präsidiumsessen aus währschaften Glarner Spezialitäten.

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