Gewerbethemen kennen keine Gemeindegrenzen
Der kmu Reinach überlegt, den kmu-Dienstag künftig zusammen mit dem Arleser Gewerbe- und Indus-trieverein zu organisieren. Die erste Veranstaltung in diesem Jahr drehte sich um die Finanzierung von Unternehmen.

Woher soll ich als Unternehmer für eine Neugründung, eine Vergrösserung oder für eine Übernahme das dafür nötige Geld nehmen?», fragte die erste Ausgabe des kmu-Dienstags im Business Parc in Reinach. Thomas Aegerter als Leiter Unternehmenskunden bei der UBS Region Basel und Dieter Baumann von der Bürgschaftsgenossenschaft BG Mitte informierten über verschiedene Wege, wie ein Unternehmer zu den nötigen finanziellen Mitteln kommen kann.
Business-Plan und Liquidität
Die Banken stellen eine Reihe verschiedener, für die jeweilige Situation passende Finanzierungsformen zur Verfügung. Doch nicht immer kommt es zwischen Bank und Unternehmer zu einem Vertragsabschluss, erklärten beide Referenten. Dafür gebe es die staatlich organisierten Bürgschaften, sagte Dieter Baumann. «Wir geben kein Geld. Wir garantieren über eine Bürgschaft für den Unternehmer bei der Bank.» Dank diesen Bürgschaften erhöhe sich die Chance einer Kreditgewährung. Banker Thomas Aegerter betonte gleich mehrfach, dass ein Business-Plan und eine stabile Liquiditätssituation die wichtigsten Voraussetzungen für eine Kreditvergabe darstellen.
AGIV mit ins Boot holen?
Der Business Parc im Kägen war diese Woche auch zum ersten kmu-Dienstag im neuen Jahr sehr gut besetzt. Der 2016 vom Gewerbeverein und dem Business Parc ins Leben gerufene Anlass ist bei den Gewerblern in Reinach gut aufgenommen worden. Aufgrund der Beliebtheit auch über die Gemeindegrenzen hinaus gibt es Überlegungen, den Anlass künftig zusammen mit dem Gewerbe- und Industrieverein Arlesheim (AGIV) zu organisieren, verrät Gerda Massüger, Präsidentin vom kmu Reinach. «Es kommen schon jetzt Gewerbler aus Arlesheim an die kmu Dienstage. Wir überlegen uns ernsthaft, ob wir den AGIV aktiv mit ins Boot holen.» Spruchreif sei allerdings noch nichts, betont Massüger. «Wir werden nach den Sommerferien zusammensitzen und die ersten beiden Jahre der kmu Dienstage analysieren.» Der Rahmen im Business Parc, in dem pro Abend rund 50 Personen teilnehmen können, sei ideal. «Öffnen wir den Anlass offiziell über Reinach hinaus und nehmen den AGIV in die Trägerschaft mit ein, werden wir uns wohl über andere Lokalitäten Gedanken machen müssen.» Dies berge auch Gefahren, so Gerda Massüger. «Die kmu Dienstage leben auch von ihrem Charme und ihrer Intimität. Die Gäste trauen sich im familiären Rahmen eher, den Referenten Fragen zu stellen.»
Über die Grenzen denken
Der Entscheid, die kmu Dienstage zusammen mit dem AGIV durchzuführen, wäre ein Grundsatzentscheid, der viel ins Rollen bringen könnte. Für kmu Reinach-Präsidentin Gerda Massüger ist indessen klar, dass die Gewerbevereine über die Gemeindegrenzen hinaus denken müssen. «Wir können von einem regen Austausch nur profitieren. Das Gewerbe im Birseck steht überall vor ähnlichen Herausforderungen. Die Interessen und Probleme sind gleich. Da ist es wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt.»
AGIR 2018 – das grosse GV-Thema
In der Weiermatthalle findet heute Donnerstagabend, 23. März, die Generalversammlung des kmu Reinach statt. Am meisten Interesse dürfte dabei das Traktandum 10 auf sich ziehen. Unter «Diverses» informiert der Gewerbeverein seine Mitgleder erstmals detailliert über die AGIR 2018. Das «Wochenblatt» wird auch über diesen Anlass berichten und aufzeigen, welche Überlegungen hinter der Öffnung der Leistungsschau für die Gewerbetreibenden und Dienstleister aus den umliegenden Orten stehen – und was das für die einzelnen Aussteller aus Reinach und den Nachbargemeinden konkret bedeutet.