Geschichte geschrieben!

Ein starker FC Reinach besiegt am Gründonnerstag den Titelverteidiger Old Boys Basel II mit 5:2 (1:1) und qualifiziert sich für das Halbfinale im Basler Cup.

Jubel nach Spielschluss: Auch dank Ivano Biancavilla (l.) und Mirco Maissen steht der FC Reinach erstmals in seiner Vereinsgeschichte in einem Halbfinal des Basler Cups.  Foto: Alan Heckel
Jubel nach Spielschluss: Auch dank Ivano Biancavilla (l.) und Mirco Maissen steht der FC Reinach erstmals in seiner Vereinsgeschichte in einem Halbfinal des Basler Cups. Foto: Alan Heckel

Alan Heckel

Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, dazu dauerhafter, wenn auch nur leichter Regen. Es gab einige Gründe, die dafür sprachen, am Donnerstag letzter Woche auf den Besuch des Basler Cup-Viertelfinals zwischen dem FC Reinach und der zweiten Mannschaft des BSC Old Boys zu verzichten. Wer aber dennoch den Weg auf den Sportplatz Einschlag fand, wurde nicht enttäuscht. Denn die beiden Mannschaften boten einen sehr attraktiven Match, den das Heimteam am Ende verdient mit 5:2 gewann.

Als überraschend wollte aber niemand den Erfolg des Unterklassigen bezeichnen. «Wir sind eigentlich auch eine Zweitliga-Mannschaft», sagte Reinachs Abwehrspieler Mirco Maissen und nannte anschliessend den Hauptgrund für die derzeitige Stärke des Teams: «Ivano Biancavilla, mein Bruder und ich und dazu die vielen Jungen – das passt einfach!»


Mit Ruhe und Geduld
Der FCR machte in der Tat von Beginn weg einen starken und entschlossenen Eindruck, verpasste es aber, in der ersten Halbzeit mehr aus seiner Überlegenheit zu machen. Lediglich Biancavilla war nach 20 Minuten per Kopf erfolgreich. Die Gäste hingegen brauchten nur zwei Chancen, um auf die gleiche Torausbeute zu kommen (Murati, 25.).

Boris Zimmermann forderte seine Spieler in der Pause deswegen dazu auf, die Möglichkeiten resoluter zu nutzen. Doch zunächst musste Reinachs Trainer mit ansehen, wie der Zweitligist immer besser wurde und durch einen schönen Heber Alessandro Zarolas gar in Führung ging (57.). «In dieser Phase war OB wirklich stark», gestand Zimmermann, der aber seine Elf dafür lobte, «dass wir die Ruhe und Geduld nie verloren haben».

Der Lohn dafür kam in der 67 Minute, als Valentino Vrontzos mit einem Vorstoss auf der linken Seite ein Eigentor von Kevin Mahrer provozierte. Nur drei Zeigerumdrehungen später hatte das Heimteam die Partie sogar gedreht. Mirco Maissen traf aus spitzem Winkel nach Vorarbeit von Yannick Herr.
Der Doppelschlag war zu viel für die Old Boys, die im Gegensatz zu den Reinachern in Hektik verfielen und dafür durch zwei Tore Nicolas Maissens (78. Und 87.) bestraft wurden. «In den kritischen Phasen hat sich gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft sind», freute sich der Doppeltorschütze, der nach Spielschluss noch nicht wusste, dass der nächste Gegner Binningen sein würde. Die Kampfansage des Jüngeren der Maissen-Brüder spiegelte aber treffend das momentane Reinacher Selbstbewusstsein wider: «Wir können jeden noch im Cup verbliebenen Gegner schlagen!»

Träumen vom «Double»
Dieser Ansicht war auch Boris Zimmermann, wollte aber nicht allzu weit nach vorne blicken. Einen Gedanken ans mögliche «Double» (Aufstieg und Cupsieg) hat er nach eigener Aussage noch nicht verschwendet: «Das machen Vorstand, Fans und Donatoren. Die dürfen das. Ich als Trainer denke stets nur ans nächste Spiel.»

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