Fussballstars und Prominente machen sich stark für Flüchtlingsintegration

Am Integrationsturnier coachen Promis junge Flüchtlinge auf dem Fussballfeld. Ein attraktives Rahmenprogramm rundet das Turnier ab.

Der Patron und der Wanderpokal: Breel Embolo (r.) zeichnet am 1. Mai wieder die besten Kicker aus, so wie hier am Integrationsturnier 2017 mit Philippe Degen. Foto: ZVG/Uwe Zinke
Der Patron und der Wanderpokal: Breel Embolo (r.) zeichnet am 1. Mai wieder die besten Kicker aus, so wie hier am Integrationsturnier 2017 mit Philippe Degen. Foto: ZVG/Uwe Zinke

Zum dritten Mal findet am 1. Mai rund um das Zentrum Erlenhof das Integrationsturnier statt. Das Fussballturnier – organisiert vom Zentrum Erlenhof und der Embolo Foundation – soll die Integration von jungen unbegleiteten Asylsuchenden auf eine spielerische Weise fördern und zudem die Öffentlichkeit für das Schicksal junger Flüchtlinge sensibilisieren. Hinter der Embolo Foundation steht der aus Kamerun stammende 21-jährige Profi-Fussballer Breel Embolo. Seine Erfahrung als Kind, sich in einem völlig fremden Land zurechtfinden zu müssen, hat den Schweizer Nationalspieler dazu gebracht, eine Stiftung zu gründen, die sich unter anderem für die Integration von jungen Flüchtlingen einsetzt. Mit dem Zentrum Erlenhof, das Erstaufnahmebetten für unbegleitete minderjährige Asylsuchende anbietet, wurde ein idealer Partner für das Integrationsturnier gefunden.

Prominenz aus Sport, Kultur und Politik

Zwanzig Mannschaften, die sich aus jungen Flüchtlingen und einheimischen Jugendlichen zusammensetzen, werden am Vormittag ab 9 Uhr zur Gruppenphase antreten. Die zehn besten Teams spielen nach dem K.-o.-System ab 12 Uhr um einen Wanderpokal. Um 15.30 Uhr findet der Kleine Final statt, um 16 Uhr wird das Finalspiel angepfiffen. Dabei werden die Teams von prominenten Persönlichkeiten gecoacht. Die Embolo Foundation und das Zentrum Erlenhof verstehen es geschickt, das Integrationsturnier medienwirksam zu verpacken: «Die Coaches werden aus den verschiedenen Bereichen Sport, Kultur und Politik angefragt. Wichtig ist, dass sie hinter der Botschaft des Integrationsturniers stehen und freundlich mit den Spielern umgehen können», so Marc Paolucci, Mitbegründer und Geschäftsleiter der Embolo Foundation.

Auch der Gemeindepräsident coacht

In diesem Jahr steht als einer von zehn Coaches der Reinacher Gemeindepräsident Melchior Buchs auf dem Platz: «Ich finde es eine gute Idee, junge Asylbewerber und einheimische Jugendliche auf diese Weise zusammenzubringen. Zudem schlägt mein Herz für den Fussball.» Buchs war von 1995 bis 2000 Präsident des FC Thun: «Als Coach stehe ich aber zum ersten Mal auf dem Platz.» Zum zweiten Mal dabei ist die in Reinach wohnhafte «Telebasel»-Moderatorin und Schauspielerin Susanne Hueber: «Das Turnier ist eine grossartige Möglichkeit, Flüchtlinge und Schweizer zusammenzubringen», so Hueber. «Viele Flüchtlinge haben eine grausame Vergangenheit. Trotzdem sind sie motiviert, unsere Sprache zu lernen und sich in einem unbekannten Land zurechtzufinden.»

Das Turnier ist in ein attraktives Rahmenprogramm eingebettet. Durch Music-Acts wie I-Van & The Cargo Handlers oder Pyro versprechen sich das Zentrum Erlenhof und die Embolo Foundation eine noch grössere Ausstrahlungskraft des Turniers – bis zu 2000 Besucher werden erwartet. Das «Wochenblatt» wollte von Marc Paolucci wissen, ob man mit einem bestimmten Coach für kommende Turniere liebäugelt: «Vielleicht Roger Federer. Das wäre natürlich eine ganz tolle Sache.»

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