Filmtage im Zeichen starker Frauen
Mit attraktiven Filmen gehen die Open-Air-Filmtage Reinach in ihre 23. Ausgabe. Der persönliche Bezug zu Filmschaffenden, die Einspielung von Interviews und der Gratiseintritt machen den Event einzigartig.
Trotz Fernsehen und Streaming sind Filmtage und -festivals so beliebt wie noch nie. Viele Menschen merken, dass das gemeinsame Anschauen von Filmen mehr ist als der private Konsum. «Unser Verständnis von Social Media ist es denn auch, gemeinsam einen Film zu schauen», sagt Alexander Strohm, der seit 2015 den Verein Filmtage Reinach präsidiert. Tatsächlich sind die Erfahrung der Energie des Publikums, das gemeinsame emo-tionale Erlebnis, der Einbezug von Filmschaffenden und der Austausch etwas, was andere Arten des Filmeschauens nicht bieten können.
Einbindung von Prominenten
Der Vorstand gibt sich sehr viel Mühe, an Stars und andere cineastische Prominente zu kommen. Im Falle des Premierenabends, bei dem das humorvolle Drama «Die göttliche Ordnung» rund um das Frauenwahlrecht gezeigt wird, werden als Stargäste Jessica Levy vom Filmverleiher Filmcoopi, Jean Cotter von Maske und Ausstattung und Nationalrätin Maya Graf anwesend sein. Zusätzlich wird ein kurzes Interview mit der Hauptdarstellerin Marie Leuenberger eingespielt. Beim zweiten Film, «Lion», der die anrührende Geschichte eines indischen Buben erzählt, der sein Zuhause nicht mehr findet und in Australien adoptiert wird, kommt Volker Bertelmann in einer Einspielung zu Wort. Er ist der Komponist der Filmmusik und lebt in Deutschland. Wie in der «Göttlichen Ordnung» zeigt auch «Hidden Figures» starke Frauenfiguren, Afro-Amerikanerinnen, die bei der Nasa als lebende Computer arbeiteten. Hier werden im filmischen Interview Kamerafrau Mandy Walker und Astronautendarsteller Glen Powell befragt. Schliesslich äussern sich die Schauspielerinnen und Tänzerinnen Candice Coke und Reshma Gajjar zum Musical-Film «La La Land».
Massentauglich, aber sozialkritisch
«Bereits im Vorfeld haben sich die Leute positiv zur diesjährigen Auswahl geäussert», sagt Alexander Strohm, «wir bringen sympathische Filme, aber keine Blockbusters. Selbst in ‹La La Land› fehlt die sozialkritische Komponente nicht.» Bei der Auswahl werden charmante Filme gesucht, nicht schwere Kost, die nur für ein spezielles Publikum verdaubar ist. Die Filmauswahl ist ein gemeinschaftlicher Prozess, bei dem sowohl der Vorstand als auch befreundete Filmfans, wie etwa die letztjährige Einwohnerratspräsidentin Ines Zuccolin, ihre Inputs geben. «Oft sind Filme, die an der Kinokasse keine grosse Beachtung fanden, bei uns beliebt», erklärt Strohm. In diesem Jahr wird die Verpflegungssicherheit verbessert und es werden mehr Portionen bereitgestellt. Zudem passt sich die Gastronomie den Filmen an. Für die Vorführungen werden vom Open-Air-Kino Rheinfelden 600 Stühle nach Reinach gebracht, was die Logistik vereinfacht. Damit die Filmtage auch in Zukunft unentgeltlich angeboten werden können, sind die Veranstalter auf eine gute Kollekte angewiesen. Die Helfer arbeiten ehrenamtlich, der Gewinn fliesst in Rückstellungen.
Garantierte Sitzplätze gewinnen
Das «Wochenblatt» verlost als Medienpartner 10 × 2 garantierte Sitzplätze für einen Film nach Wahl inklusive Menü und Cüpli. Einfach bis Freitag, 18. August, 14 Uhr eine E-Mail senden an die Adresse <link mail>wettbewerb@wochenblatt.ch. Telefonnummer und Adresse nicht vergessen. Viel Glück!
23. Open-Air-Filmtage Reinach, Areal Bildungszentrum KVBL Reinach, Weitermattstrasse 11. 18. 8.: «Die göttliche Ordnung»; 19. 8.: «Lion»; 25. 8.: «Hidden Figures»; 26. 8.: «La La Land»; Barbetrieb/Essen ab 19.30 Uhr; Filmbeginn jeweils 21 Uhr. Filme in Originalsprache mit Untertiteln.