«Es ist schön, dass wir uns das Projekt hier vor Ort ansehen können»

Mit der öffentlichen Begehung des Buechloch-Areals vom vergangenen Samstag ist der Abstimmungskampf um den umstrittenen Quartierplan endgültig in seine heisse Phase eingetreten.

Augenschein: Mit einem Lageplan ausgerüstet, konnten interessierte Besucher das Buechloch-Areal ablaufen und sich von
Augenschein: Mit einem Lageplan ausgerüstet, konnten interessierte Besucher das Buechloch-Areal ablaufen und sich von

Axel Mannigel

Organisiert und durchgeführt vom «Komitee Pro Quartierplan Buechlochpark» war die Begehung auf dem wildromantischen Gelände des Buechlochs quasi der Startschuss für einen intensiv geführten, noch bis zum 18. Mai andauernden Abstimmungskampf. Dann wird die Reinacher Bevölkerung an der Urne entscheiden, ob die vom Architekturbüro Berrel Berrel Kräutler AG geplante Bebauung umgesetzt wird – oder eben nicht.

Der Quartierplan sieht vor, auf den Parzellen im Buechloch zwei Gebäude zu errichten, das eine mit drei, das andere mit zwölf Stockwerken. «Nur so hoch wie die Bäume», beschwichtigte Komiteemitglied Steffen Herbert die mitunter besorgten Anwohner, die auf dem Gelände erschienen waren.

Diskutieren und erleben
Für die Besucherinnen und Besucher bot sich die Gelegenheit, sich im Info-Zelt Areal und Pläne erklären zu lassen und mit Architekt Veit Giesen, Gerhard Läuchli von der Investorin Priora AG oder einem der Komiteemitglieder zu diskutieren. Und sie konnten, mit einem Lageplan ausgerüstet, die Parzellen selbst ablaufen, sich durchs Dickicht zwängen und verschiedene Blickwinkel einnehmen. Dort, auf der grünen Wiese, kam es ebenfalls zu intensiven Gesprächen. Man merkte überall, es ist ein heisses Eisen, das im Buechloch gerade geschmiedet wird. Besonders am Reizwort «Hochhaus» entzündeten sich die Geister: Die einen würden dem Gebäude drei Stockwerke wegnehmen wollen, andere die Hälfte. Wiederum andere wollen überhaupt kein Hochhaus an diesem Ort sehen. Auch der Sorge um die Natur und deren Schutz wurde von verschiedenen Seiten Ausdruck verliehen.

Anhand der farbigen Markierungen für die Eck- und Mittelpunkte der Gebäude sowie des Absperrbandes, das auf neue Wege hinwies, war von überall her gut zu sehen, wo und wie die Gebäude des Buechlochparks stehen würden. Und das rief bei manchen Besuchern Unwillen hervor. «Denken Sie sich einmal», meinte ein Mann, «Sie laufen da hinten durch den Wald und plötzlich taucht vor Ihnen dieses Hochhaus auf!» Seine Empörung war gross, diese liess sich auch im Gespräch mit Befürwortern nicht mindern.

Ob Gegner oder Befürworter des Quartierplans: In einem Punkt waren sich viele Besucher dieser öffentlichen Informationsveranstaltung einig: «Es ist schön, dass wir uns das Projekt hier vor Ort ansehen können. So bekommt man eine konkrete Vorstellung», würdigte eine Frau den Anlass. Das war genau das, was das Komitee bezwecken wollte. Steffen Herbert: «So können wir doch erst wirklich miteinander reden.»

Podium nach Redaktionsschluss
Viel geredet und diskutiert wurde auch anlässlich einer Podiumsdiskussion zum Quartierplan Buechlochpark, die am Mittwochabend nach Redaktionsschluss stattgefunden hat. Das «Wochenblatt» wird in seiner nächsten Ausgabe ausführlich darüber berichten.

Weitere Artikel zu «Reinach», die sie interessieren könnten

Reinach13.08.2025

Mit Kreativität und Hingabe zu Erfolgserlebnissen

Im Kreativatelier des Wohn- und Bürozentrums für Körperbehinderte (WBZ) in Reinach werden Weihnachtskarten, ­Taschen, Kunstobjekte und Bilder hergestellt, die…
Reinach06.08.2025

Videos für die Reinacher Geschichte

Das Reinacher Kulturduo Barbara Preusler und Aernschd Born hat der Stiftung Ernst Feigenwinter die ersten 25 Video- gespräche aus dem Projekt «Blickpunkt…
Reinach06.08.2025

Das politische Gespür wurde ihr in die Wiege gelegt

Die neue Einwohnerratspräsidentin Barbara Wyttenbach erzählt von den Herausforderungen ihres Amtes und davon, was ein Fussgänger­streifen mit ihrer…