Engagement bringt Kontakt zur lebendigen Gemeinde

Reinach ist für Einwohnerratspräsidentin Ruth Schaller eine attraktive Gemeinde mit hoher Lebensqualität. Hier lebt sie gerne und engagiert sich für diese.

Liebt die blühenden Gärten: Ruth Schaller fühlt sich ausserordentlich wohl in Reinach.  Foto: Heiner Leuthardt
Liebt die blühenden Gärten: Ruth Schaller fühlt sich ausserordentlich wohl in Reinach. Foto: Heiner Leuthardt

Heiner Leuthardt

Die vorbehaltlose Unterstützung des Einwohnerrates bei ihrer Wahl ins Einwohnerratspräsidium überraschte die FDP-Politikerin Ruth Schaller. «Ich habe grosse Freude, dass ich alle Stimmen bekommen habe. Aber die Zahl ist für mein Engagement gar nicht so wichtig.» Viel wichtiger sei es, das Amt gut zu führen. Dementsprechend bereitete sie sich minutiös für die konstituierende Sitzung vor und leitete diese souverän. Ebenso macht sich die Einwohnerratspräsidentin Gedanken zum Amtsjahr. «Im Büro, das u. a. die Einwohnerratssitzungen in Absprache mit dem Gemeinderat vorbereitet, die Stimmen zählt und die Durchführung koordiniert, hat es nach den Wahlen ausser mir nur neue Leute. Das ist eine Herausforderung.» Aber sie zweifelt nicht daran, dass sich alle rasch einarbeiten.

«Seinerzeit bin ich aufgrund der personellen Konstellation in der Partei für ein Jahr ins Büro eingetreten.» Die Aufgabe gefiel ihr, daher blieb sie gerne. «Das Präsidium ist für mich eine Herausforderung, da ich eigentlich lieber im Hintergrund arbeite und nicht grosse Reden halte.» Vielleicht gerade deswegen reizt Ruth Schaller das Amt, um sich von einer anderen Seite zeigen zu können. Auf die Arbeit im Hintergrund muss sie dennoch nicht verzichten. So etwa steht eine bessere Koordination der Zusammenarbeit bei den Entscheidungsprozessen zwischen Gemeinderat und Einwohnerrat an. «Das gibt mehr Sicherheit beim Planen.» Bei den Sachthemen stehen die Umsetzung von HarmoS im Vordergrund sowie die Schaffung von neuem Wohnraum. «Da müssen wir versuchen, eine ganzheitliche Sicht einzunehmen, und nicht nur Wohnraum für gute Steuerzahler schaffen, sondern auch solchen für Durchschnittsfamilien und -einwohner.»

Die gebürtige Glarnerin, die auf dem Kerenzerberg aufgewachsen ist, weiss, wovon sie spricht. «Mein Vater war Fabrikarbeiter und Förster.» Gelebt hätten sie in einem einfachen Bauernhaus mit Holzfeuerung und ohne Warmwasser. «Wenn ich solche Häuser auf dem Ballenberg sehe, dann kann ich sagen, dass ich in einem solchen gelebt habe.» Ein Hauch von Stolz schwingt mit und die Erfahrung, trotz des einfachen Lebens eine schöne Lebensphase erlebt zu haben. Während ihrer Ausbildung zur Handarbeits-, Hauswirtschafts- und Kochlehrerin lebte sie in St. Gallen. Durch ihren Mann Theo Schaller kam sie nach Basel, blieb aber ihrer Heimat immer verbunden. Bei der Suche nach einer geeigneten Wohnmöglichkeit fanden sie in Reinach das ideale Haus. «1983 starteten wir hier, lebten und engagierten uns. Ich kann mir heute nicht vorstellen, anderswo zu leben.» Gleichzeitig reist das Ehepaar gerne. Die Reisen führen es auch auf andere Kontinente und regen zu intensiver Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gastland an.

Keine Schlafstadt

Kein Verständnis hat Ruth Schaller für jene, die Reinach als Schlafstadt bezeichnen. «Wenn man sich engagiert, dann kommt man rasch in Kontakt mit vielen Leuten und erlebt, dass hier sehr viel läuft, und zwar derart viel, dass man lange nicht alle Anlässe besuchen kann, die man möchte.» Ihr Engagement in Reinach begann früh, zunächst bei Kultur in Reinach und danach in der Politik. Aufgrund ihrer Erfahrungen ermuntert sie alle, sich in einem Verein zu engagieren, sei es in der Politik, der Kultur, dem Sport oder in anderen Bereichen. Dies trage zur Lebensqualität der Gemeinde bei, die durch ihre Rahmenbedingungen über eine hohe Lebensqualität verfüge. «Dies zu erhalten und zu fördern, das ist mein Wunsch.»

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