Einwohnerrat fällt Schlüsselentscheide für Gartenbad und HarmoS

Deutlich sprach sich der Einwohnerrat für die Planung zur Sanierung des Gartenbades und der Umsetzung von HarmoS in Reinach aus. Beides ist mit grossen Investitionen verbunden.

Sanierung auf den Weg gebracht: Die Primarschulhäuser – so auch das Weiermattschulhaus – werden bis 2020 wieder fit gemacht.  Foto: Heiner Leuthardt
Sanierung auf den Weg gebracht: Die Primarschulhäuser – so auch das Weiermattschulhaus – werden bis 2020 wieder fit gemacht. Foto: Heiner Leuthardt

Heiner Leuthardt

Rund 11 Mio. Franken betragen die Kosten für die Sanierung des Gartenbades gemäss der vom Gemeinderat vergeschlagenen Sanierungsvariante «GartenbadPlus». Dies führte zu intensiven Diskussionen, weil etwa die SVP eine reine Sanierung und Massnahmen zur Attraktivitätssteigerung verlangte. Das Bad solle kein Rummelplatz sondern ein ruhiger Ort sein. Die Mehrheit der Parteien kam aber zum Schluss, dass die reine Sanierung nicht zu wesentlichen Einsparungen führe, dafür blieben bestehende Bedürfnisse unerfüllt.

Unterstützung fand ein Zusatzantrag, wonach auch der Einbau von Chromstahlbecken geprüft werden solle. Keine Chance hatte der Antrag zur Kombination von Gartenbad und Hallenbad. Mit einem chancenlosen Versuch eines Behördenreferendums versuchte Beat Böhlen (BDP) den Entscheid vor das Volk zu bringen, blieb damit aber alleine. Gutgeheissen wurde nebst der Sanierungsvariante «GartenbadPlus» auch der Planungskredit von 648 000 Franken.

HarmoS wird teuer

Der grösste anstehende Investitionsbrocken für die kommenden Jahre aber ist mit rund 42 Mio. Franken die Umsetzung von HarmoS und die Sanierung und Anpassungen der in die Jahre gekommenen Schulhäuser und dem Neubau eines weiteren Primarschulhauses. Eingeschlossen darin ist auch ein eigenes Gebäude für die Musikschule. Die Sachkommissionen Bildung, Soziales und Gesundheit (BSG) wie auch Bau, Umwelt und Mobilität (BUM) unterstützten das vom Gemeinderat vorgeschlagene Vorgehen. Dass bei den Schulbauten eine dezentrale Lösung angestrebt wird, begrüssten sie ebenso wie das Ziel, das ehemalige Sekundarschulhaus Fiechten an die Internationale Schule Basel (ISB) zu verkaufen.

Skepsis äusserte die BUM beim vorgeschlagenen Zeitplan und der Finanzierung des Projekts. Daher sollten für einen allfälligen Wegfall der ISB als Käufer, aber auch um die Gemeindeposition zu stärken, weitere Kaufinteressenten gesucht werden. Ebenso soll die Vergabe der Bauaufträge ausgesetzt werden, bis der Verkauf geregelt sei. Gegen dieses Ansinnen wehrte sich der Gemeinderat, weil damit der Zeitplan garantiert scheitern werde. Ebenso sei die Suche nach zusätzlichen Käufern hinderlich. «Natürlich suchen wir nach Alternativen für den Fall, dass der Verkauf an die ISB scheitern sollte», versicherte Gemeindepräsident Urs Hintermann.

Das Vorgehen wie auch den Kredit hiessen CVP und SVP gut, verlangten aber ebenfalls weitere Kaufinteressenten. Gegen die dezentrale Lösung sprach sich die FDP/GLP-Fraktion aus. Dazu verlangte sie, dass leerstehende Räume im Musikschulhaus der Primarschule zur Verfügung gestellt werden sollten. Ohne Vorbehalte sprachen sich die SP und die BDP für die gemeinderätlichen Vorschläge aus. Diese wurden mit deutlichen Mehrheiten genehmigt. Klar genehmigt wurde auch der Projektierungskredit von 650 000 Franken, währenddem die verschiedenen Zusatzanträge scheiterten.

Zum Schluss der Sitzung verabschiedete sich der Rat von den aus dem Gemeinderat scheidenden Eva Chappuis (SP) und Franz Hartmann (SVP) so wie von verschiedenen, abtretenden Einwohnerrätinnen und Einwohnerräten.

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