Eine Chance nicht nur für Reinach

Rund 22 Monate dauert die Mitte März angelaufene Sanierung und Neugestaltung der Reinacher Hauptstrasse. Das Projekt soll auch das Birseck aufwerten.

Besprechen die Bauarbeiten an der Hauptstrasse. Reto Rotzler, Leiter Infrastruktur BLT, Marc G. Rueff, Leiter Mobilität, Ver- und Entsorgung Reinach, Daniel Haldemann, kmu Reinach, und Axel Mühlemann, Leiter Projektmanagement beim Tiefbauamt BL.  F
Besprechen die Bauarbeiten an der Hauptstrasse. Reto Rotzler, Leiter Infrastruktur BLT, Marc G. Rueff, Leiter Mobilität, Ver- und Entsorgung Reinach, Daniel Haldemann, kmu Reinach, und Axel Mühlemann, Leiter Projektmanagement beim Tiefbauamt BL. Foto: Heiner Leuthardt

Heiner Leuthardt

Baumaschinen, Abschrankungen, temporär veränderte Verkehrsführung, das gehört zu der im Reinacher Dorfzentrum angelaufenen Sanierung und Neugestaltung der Hauptstrasse. Dabei werden sämtliche Läden und Geschäfte erreichbar sein, entsprechend dem Motto: «Reinach bleibt offen!» Details über die Bauarbeiten und wie Reinach offen bleibt, finden sich in der ersten Ausgabe der «Bauzeitung» im Reinacher Teil dieses «Wochenblatts». Dort sind auch Statements von Gewerbetreibenden abgedruckt, die sich zum Projekt
Hauptstrasse äussern.

Eine gute Lösung erarbeitet
Aufschlussreich sind ebenso die Meinungen jener, die das Projekt begleiten. So betont Axel Mühlemann, Leiter Projektmanagement beim kantonalen Tiefbauamt, wie wichtig es sei, dass «nach der langen Vorbereitungszeit das Projekt Hauptstrasse ausgeführt wird. In enger Zusammenarbeit von Kanton, Gemeinde und BLT konnte eine gute Lösung erarbeitet werden. Daraus wird eine attraktive Strasse entstehen. Zugleich erhält die Tramlinie 11 moderne Haltestellen.» Von der Grösse her sei die Baustelle nicht Routine. «Sie bringt mich vermehrt an die ‹Front›, was ich sehr schätze.»

Marc G. Rueff, Leiter Mobilität, Ver- und Entsorgung bei der Gemeinde, freut sich über «die Aufwertung des Ortskerns und die Attraktivitätssteigerung für die Bevölkerung und alle Nutzer der Hauptstrasse.» Namentlich gebe es nicht nur Verbesserungen für alle Nutzer. «Die Neugestaltung ist eine Chance für das Gewerbe.» Faszinierend sei, zu beobachten, «wie das seit Jahren Geplante nun realisiert wird.»

Behindertengerechte Haltestellen
Von der BLT ist Reto Rotzler, Leiter Infrastruktur, in Reinach engagiert. «Ich freue mich, dass mit den Bauarbeiten eine der stärksten Haltestellen des 11ers modern und behindertengerecht gestaltet sein wird mit gut eingepassten Wartehallen und dynamischer Fahrplananzeige.» Die hohe Perronkante, die den behindertengerechten Zugang in die Trams ermöglicht, wird erstmals beim 11er eingesetzt. Wichtig ist für ihn auch, dass die Gleiserneuerungsarbeiten abgeschlossen werden können.

Daniel Haldemann, Vorstandsmitglied vom Gewerbeverein kmu Reinach, verbindet mit den Arbeiten nicht nur die Notwendigkeit zur Erneuerung der Werkleitungen und der Strasse, sondern auch «eine Chance für die Zukunft von Reinach und seinen Ladengeschäften.» Das Dorf werde mit der Neugestaltung einen eigenen Charakter erhalten, «mit dem man sich identifizieren kann. Dementsprechend wird es auch attraktiver in Reinach einzukaufen.»
Keine Angst vor der Aufwertung der Hauptstrasse hat man in den Nachbargemeinden, vielmehr begrüsst man sie. Münchensteins Gemeindepräsident Giorgio Lüthi findet das Projekt sinnvoll, weil die Hauptstrasse keine Durchfahrtsaufgabe mehr habe. «Dafür haben wir die H18. Ich benutze diese, wenn ich etwa nach Aesch fahre.» Dafür freut er sich, wenn er beim Jazz Weekend durch die neu gestaltete Hauptstrasse flanieren kann. Gleichzeitig hofft er, «dass auch in Münchenstein ähnliche Projekte möglich sein werden. Abklärungen dazu laufen.»

Aufwertung auch für Birsstadt
Aeschs Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger erwartet durch die Neugestaltung keine Abwanderung von Einkaufswilligen. «Wir müssen aber darauf achten, dass unser Angebot im Dorf attraktiv und gut bleibt.» Sie hofft aber, dass das Reinacher Projekt positive Impulse auch auf die Neugestaltung des Aescher Ortszentrums auslöst. «Das Projekt ist nicht nur für Reinach sondern auch für die Birsstadt eine Aufwertung.» In diesem Zusammenhang sei ebenso wichtig, dass der Kanton beim Autobahnanschluss Aesch Nord den Durchstich realisiert.

Weitere Artikel zu «Reinach», die sie interessieren könnten

Bewährt: Das Konzept einer Reinacher Museumsnacht hat sich bis heute als erfolgreich erwiesen. Foto: Caspar Reimer / Archiv
Reinach12.11.2025

Galerien-Nacht: Der Dorfkern wird zur Kunstmeile

Zum 13. Mal findet am Wochenende die 2005 gegründete Galerien-Nacht im ReinacherOrtskern statt. Diesmal sind sogar zwei Galerien mehr dabei.
Guter Indikator für eine artenreiche Kulturlandschaft: der Steinkauz. Foto: Martin Becker / BirdLife.ch
Reinach12.11.2025

Eine Erfolgsgeschichte für Natur und Mensch

Nach fast 40 Jahren brütete 2023 in der Nordwestschweiz erstmals wieder ein Steinkauzpaar. Für die erfolgreiche Rückkehr wurde viel investiert –gerade auch im…
Am Spatenstich dabei: (v. l.) Ferdinand Pulver (Gemeindepräsident), Claus Schmidt (CEO der IWB), Bruno Jordi (Leiter Wärmeverbünde Schweiz, IWB), Doris Vögeli (Gemeinderätin) und Dominic Festini (Projektleiter IWB). Foto: Tobias Gfeller
Reinach05.11.2025

Heizen mit Holz aus der Region

Bereits in einem Jahr sollen die ersten Haushalte an den neuen Wärmeverbund Reinach der IWB angeschlossen werden. Die Bauarbeiten für die Heizzentrale haben…