Eine Chance nicht nur für Reinach
Rund 22 Monate dauert die Mitte März angelaufene Sanierung und Neugestaltung der Reinacher Hauptstrasse. Das Projekt soll auch das Birseck aufwerten.

Heiner Leuthardt
Baumaschinen, Abschrankungen, temporär veränderte Verkehrsführung, das gehört zu der im Reinacher Dorfzentrum angelaufenen Sanierung und Neugestaltung der Hauptstrasse. Dabei werden sämtliche Läden und Geschäfte erreichbar sein, entsprechend dem Motto: «Reinach bleibt offen!» Details über die Bauarbeiten und wie Reinach offen bleibt, finden sich in der ersten Ausgabe der «Bauzeitung» im Reinacher Teil dieses «Wochenblatts». Dort sind auch Statements von Gewerbetreibenden abgedruckt, die sich zum Projekt
Hauptstrasse äussern.
Eine gute Lösung erarbeitet
Aufschlussreich sind ebenso die Meinungen jener, die das Projekt begleiten. So betont Axel Mühlemann, Leiter Projektmanagement beim kantonalen Tiefbauamt, wie wichtig es sei, dass «nach der langen Vorbereitungszeit das Projekt Hauptstrasse ausgeführt wird. In enger Zusammenarbeit von Kanton, Gemeinde und BLT konnte eine gute Lösung erarbeitet werden. Daraus wird eine attraktive Strasse entstehen. Zugleich erhält die Tramlinie 11 moderne Haltestellen.» Von der Grösse her sei die Baustelle nicht Routine. «Sie bringt mich vermehrt an die ‹Front›, was ich sehr schätze.»
Marc G. Rueff, Leiter Mobilität, Ver- und Entsorgung bei der Gemeinde, freut sich über «die Aufwertung des Ortskerns und die Attraktivitätssteigerung für die Bevölkerung und alle Nutzer der Hauptstrasse.» Namentlich gebe es nicht nur Verbesserungen für alle Nutzer. «Die Neugestaltung ist eine Chance für das Gewerbe.» Faszinierend sei, zu beobachten, «wie das seit Jahren Geplante nun realisiert wird.»
Behindertengerechte Haltestellen
Von der BLT ist Reto Rotzler, Leiter Infrastruktur, in Reinach engagiert. «Ich freue mich, dass mit den Bauarbeiten eine der stärksten Haltestellen des 11ers modern und behindertengerecht gestaltet sein wird mit gut eingepassten Wartehallen und dynamischer Fahrplananzeige.» Die hohe Perronkante, die den behindertengerechten Zugang in die Trams ermöglicht, wird erstmals beim 11er eingesetzt. Wichtig ist für ihn auch, dass die Gleiserneuerungsarbeiten abgeschlossen werden können.
Daniel Haldemann, Vorstandsmitglied vom Gewerbeverein kmu Reinach, verbindet mit den Arbeiten nicht nur die Notwendigkeit zur Erneuerung der Werkleitungen und der Strasse, sondern auch «eine Chance für die Zukunft von Reinach und seinen Ladengeschäften.» Das Dorf werde mit der Neugestaltung einen eigenen Charakter erhalten, «mit dem man sich identifizieren kann. Dementsprechend wird es auch attraktiver in Reinach einzukaufen.»
Keine Angst vor der Aufwertung der Hauptstrasse hat man in den Nachbargemeinden, vielmehr begrüsst man sie. Münchensteins Gemeindepräsident Giorgio Lüthi findet das Projekt sinnvoll, weil die Hauptstrasse keine Durchfahrtsaufgabe mehr habe. «Dafür haben wir die H18. Ich benutze diese, wenn ich etwa nach Aesch fahre.» Dafür freut er sich, wenn er beim Jazz Weekend durch die neu gestaltete Hauptstrasse flanieren kann. Gleichzeitig hofft er, «dass auch in Münchenstein ähnliche Projekte möglich sein werden. Abklärungen dazu laufen.»
Aufwertung auch für Birsstadt
Aeschs Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger erwartet durch die Neugestaltung keine Abwanderung von Einkaufswilligen. «Wir müssen aber darauf achten, dass unser Angebot im Dorf attraktiv und gut bleibt.» Sie hofft aber, dass das Reinacher Projekt positive Impulse auch auf die Neugestaltung des Aescher Ortszentrums auslöst. «Das Projekt ist nicht nur für Reinach sondern auch für die Birsstadt eine Aufwertung.» In diesem Zusammenhang sei ebenso wichtig, dass der Kanton beim Autobahnanschluss Aesch Nord den Durchstich realisiert.