Ein neuer Verein soll die Mischeli-Konzerte stärken

Die renommierte ­Konzertreihe feiert heuer ihr 10-jähriges Bestehen. Um ihre Zukunft zu sichern, wurde ein Verein gegründet.

Echte Profis: Marc Meisel und Saskia Salembier sind als Musiker in ganz Europa bekannt. Foto: ZVG
Echte Profis: Marc Meisel und Saskia Salembier sind als Musiker in ganz Europa bekannt. Foto: ZVG

Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach begleitet von improvisierten Tänzen, der Vampir-Stummfilm Nosferatu mit Klavierbegleitung durch Rudolf Lutz, eine Kammerfassung der Oper «Orphée & Euridice» von Christoph Willibald Gluck, präsentiert durch das Ensemble Opalescences – dies sind nur gerade drei Höhepunkte aus der 10-jährigen Geschichte und bald 100 Ausgaben der über Reinach hinaus bekannten Mischeli-Konzerte. Pünktlich zum Jubiläum hin wurde Ende des vergangenen Jahres der Verein «Freunde der Mischeli-Konzerte» gegründet: «Der Verein möchte die Zukunft der Konzertreihe sichern», so deren Gründer und Hauptorganist der Evangelisch-reformierten Kirche Reinach, Marc Meisel. Bisher waren die Konzerte auf die Grosszügigkeit des Publikums angewiesen, der Eintritt war frei, es gab einzig eine freiwillige Kollekte. Dies soll auch so bleiben, doch durch die Gründung des Vereins wird der Kulturanlass mit einer solideren finanziellen Basis unterlegt. «Zudem können wir Unterstützung der Gemeinde oder des Kantons beantragen, um grössere Projekte zu realisieren», sagt Vereinspräsident Jost Keller-Sassy.

Mit den Mischeli-Konzerten hat Marc Meisel in Reinach eine Veranstaltung etabliert, die etwa auch von Gästen des Stadtcasinos Basel besucht wird. Damit gibt es in Reinach ein kulturelles Angebot, das sich selbst in einer europäischen Kulturstadt nicht verstecken müsste. Trotzdem ist Meisel dem Mischeli treu geblieben.

Bis zu 100 Besuchende

Marc Meisel hatte die Konzertreihe zwar ins Leben gerufen, gestaltet sie mittlerweile aber zusammen mit seiner Lebensgefährtin Saskia Salembier. «Beide sind europaweit gefragte Konzertmusiker und verfügen über ein grosses Netzwerk renommierter Kolleginnen und Kollegen, die sie zur Teilnahme an unseren Konzerten einladen», so Keller-Sassy gegenüber dem Wochenblatt. Neben der Orgel spielt Meisel an Konzerten auf dem Cembalo und am Flügel, während Saskia Salembier die Musik hauptsächlich als Sängerin und Geigerin bereichert. Die hohe Qualität der Konzerte spiegelt sich in der Beliebtheit des Publikums wider: «Manchmal sind es bis zu 100 Besucherinnen und Besucher, die an ein Konzert kommen.»

Konzerte für Familien

Das loyale Stammpublikum mit einer Stärke von 60 bis 80 Personen schätze es, «mit Liebhabern klassischer Musik zusammenzukommen und ihren Geschmack miteinander zu teilen», so Meisel. Der Fokus liegt zwar nach wie vor auf Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert, aber «wir möchten uns auch einem jüngeren Publikum öffnen». Im Juni ist etwa der Sommernachtstraum nach Shakespeare speziell für Familien geplant. Im Moment ruht die Konzertreihe aus bekannten Gründen: «Wir hoffen natürlich, dass es bald weitergeht. Viele Menschen sind wie ausgetrocknet und sehnen sich nach Sinnlichkeit und Musik», so Keller-Sassy.

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