Ein Museum zeigte, was in ihm steckt

Trotz Regen fanden viele Besucher den Weg auf den Ernst Feigenwinter-Platz. Dort erwartete sie ein kurzweiliges, spannendes und lehrreiches Festprogramm.

Demonstrierte altes Handwerk: Anna Ihde vom Blindenheim, in Ausbildung zur Korb- und Flechtwerkgestalterin.  Foto: Isabelle Hitz

Demonstrierte altes Handwerk: Anna Ihde vom Blindenheim, in Ausbildung zur Korb- und Flechtwerkgestalterin. Foto: Isabelle Hitz

Das Heimatmuseum Reinach bot Gelegenheit, in vergangene Zeiten einzutauchen. Als besondere Attraktion gab es um die vierzig alte Traktoren der Freunde alter Landmaschinen Nordwestschweiz (FALNOWE) zu bewundern, im Museum konnten die Besucher altes Handwerk wie das Korbflechten, Drechseln, Schmieden und Backen bestaunen und in der Galerie zeigte Hans Schweizer seine beeindruckende Sammlung alter Waagen und Gewichtssteine. Fredi Kilchherr, Präsident der Museumskommission der Zunft zu Rebmessern, ist trotz Wetterpech zufrieden mit dem Fest. Ganz besonders freut ihn die Anwesenheit der Traktoren- und Landmaschinenfreunde und dass alle drei Reinacher Zünfte – also neben den Rebmessern auch die Franz Lucas Landerer- und die Buure-Zunft – sich an dem Fest beteiligten.

Vergangenes lebendig machen
Wer bei Heimatmuseum an bunt zusammengemixten Krimskrams aus Grossmutters Zeiten denkt, liegt zumindest beim Reinacher Heimatmuseum falsch, denn hier wirkt nichts verstaubt, im Gegenteil: Eine grosse Vielfalt an Themen aus dem weltlichen und kirchlichen Leben, Tierpräparate, Geschirr und Mobiliar aus früheren Zeiten sind – ansprechend aufbereitet – für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein besonderes Highlight ist die archäologische Sammlung mit Reinacher Funden, die vom archäologischen Dienst des Kantons Basel-Landschaft unterhalten wird: «Das hier ist absolute Spitzenqualität», meint Kilchherr stolz. Auch das Grubenhaus und der Brennofen im Garten und die landwirtschaftlichen Geräte in der Remise lassen sich sehen.

Das Museum vermietet einen Festsaal und an die Volkshochschule verschiedene Kursräume. Zudem stellen in der Galerie im Erdgeschoss pro Jahr um die sechs bis acht Künstler aus. Dies bringt dem Museum ein vielfältiges Publikum. Das Heimatmuseum Reinach will nicht nur Ausstellungsort alter Gegenstände sein, wie Kilchherr erklärt. «Wir wollen auch Aktivitäten, Publikationen und Vorträge anbieten und uns an Veranstaltungen am Ernst Feigenwinter-Platz beteiligen». In Zukunft möchte Kilchherr den Ort vermehrt beleben und auch traditionelle Feste durchführen. Auch das Angebot an den 26 Sonntagen im Jahr, an denen das Museum geöffnet ist, soll weiter ausgeweitet werden, damit eine breite Öffentlichkeit Einblicke in das alte Reinach nehmen kann.

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