Ein Moment für die Ewigkeit

Der FC Reinach besiegt den FC Dardania mit 5:2 (2:2, 1:2) nach Verlängerung und gewinnt bei seiner ersten Finalteilnahme den Basler Cup.

Tage wie dieser! Die 1. Mannschaft des FC Reinach feiert am Auffahrtstag den Gewinn des Basler Cups 2013.  Foto: AZ Medien
Tage wie dieser! Die 1. Mannschaft des FC Reinach feiert am Auffahrtstag den Gewinn des Basler Cups 2013. Foto: AZ Medien

Alan Heckel

Seit dem 9. Mai um 18.56 Uhr hat der FC Reinach seinen Platz in den regionalen Fussballgeschichtsbüchern auf sicher. Dann nämlich pfiff Schiedsrichter Patrick Scheck den Final des Basler Cups 2013 auf der Riehener Grendelmatte ab. Die Reinacher, die den FC Dardania in der Verlängerung mit 5:2 geschlagen hatten, durften ihre Arme hochreissen und wurden sofort von den eigenen Fans bestürmt.

«Das ist einfach das Geilste!»
Danach drehte sich das Gefühlskarussell bei den Spielern mit Höchstgeschwindigkeit. «Das ist einfach das Geilste!», entfuhr es Captain Siro Nichele. «Ein absolutes Highlight», jubelte der dreifache Torschütze Nicolas Maissen und lobte seine Mitspieler: «Kompliment an die Mannschaft. Sie hat 120 Minuten lang gegen einen grandiosen Gegner alles gegeben.» Maissens Respektbekundung für Dardania war keine leere Floskel, denn das albanische Team aus Basel sah vor über 1000 Zuschauern über eine Stunde lang wie der Sieger aus. Zwar hatte der Jüngere der Maissen-Brüder den FCR früh in Führung gebracht, doch das Spieldiktat gehörte in der ersten Halbzeit den cleveren, technisch guten Baslern, die nicht unverdient mit einer 2:1-Führung in die Pause gingen.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Reinachs Abwehrchef Mirco Maissen stiess immer öfter ins Mittelfeld und in die Spitze vor, dazu hatte das Team von Boris Zimmermann die Lufthoheit und die bessere Kondition. «Wir haben schon ein wenig darauf spekuliert, dass Dardania einbricht», sagte der FCR-Trainer. Ein Kopfballtor von Ivano Biancavilla sicherte den Reinachern in der 71. Minute schliesslich die Verlängerung, in der sich die Reinacher Überlegenheit fortsetzte.

Entscheidende Figur war Tobias Böhlen, der mit Tempo und Technik auf der linken Seite immer wieder für Gefahr sorgte. In der 100. Minute entwischte er seinem Gegenspieler und umkurvte Goalie Kajum Osmani. Böhlens Schuss geriet zwar zu schwach, doch Nicolas Maissen drückte ihn über die Linie.

Physisch und mental stärker
Mit der Führung im Rücken konnte die Zimmermann-Elf ihre Schnelligkeit bei Kontern ausspielen. Als Böhlen nach 117 Minuten ein weiteres Mal durchbrach, konnte er von Shaban Kryeziu nur regelwidrig im Strafraum gebremst werden. Der FCD-Spieler musste mit Gelbrot vom Platz und der 19-jährige Vasco Zambenedetti verwandelte den fälligen Penalty im Stile eines abgebrühten Routiniers. Der Reinacher Sieg war im Trockenen, Nicolas Maissens 5:2 kurz vor Schluss war noch die Sahne auf der Cuptorte.

«Wir gerieten im diesjährigen Cup-Wettbewerb gegen höherklassige Teams stets in Rückstand, deshalb konnte die Mannschaft gut damit umgehen», nannte Nicolas Maissen einen der Gründe für die Wende. «Unter dem Strich waren wir physisch und mental stärker», ergänzte Siro Nichele, nachdem er den Pokal aus den Händen von FVNW-Präsident Roland Paolucci in Empfang genommen hatte. «Ich bin einfach nur stolz und glücklich, Captain dieses Teams sein zu dürfen.»

Nächstes Ziel: Aufstieg
Während der Siegesfeier wurden allerdings schon erste Gedanken auf das nächste Meisterschaftsspiel, das am letzten Samstag, also keine 47 Stunden nach dem Cupfinal, stattfand, gerichtet. «Es ist besser als Basler Cupsieger in diese Partie zu gehen», lächelte Boris Zimmermann – und sollte recht behalten. Der Reinacher Atem reichte, auch den FC Riederwald mit 5:2 zu bezwingen. Der Aufstieg in die 2. Liga regional könnte bereits nächste Woche Tatsache werden. Wenn der FC Reinach sein Nachtragsspiel am Mittwoch, 22. Mai, in Oberwil (19.45 Uhr) gewinnt, ist der Aufstieg perfekt.

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