Ein Meilenstein nicht nur für Kirchgemeinde
Eine lange Planungsphase endete mit dem Spatenstich für das neue Kirchgemeindehaus der reformierten Kirche und dem ersten der beiden Alterswohnblöcke.

Heiner Leuthardt
Regen tröpfelte beim Spatenstich am Dienstagnachmittag für das neue Kirchgemeindehaus der Reformierten Kirchgemeinde im Mischeli sowie dem ersten der beiden Wohnblöcke mit altersgerechten Wohnungen. Nach kurzen Grussworten machte man sich ans Werk, nur wollten die vergoldeten Spaten nicht ins Erdreich eindringen. Niemand gab auf und folgte dem beherzten Einsatz von Pfarrerin Florence Develey. Mit vollem Körpereinsatz gelang es ihr, einige Erdklumpen auszustechen. Für alle war dies ein Heidenspass – und im Hintergrund hob ein mächtiger Bagger majestätisch die Schaufel gefüllt mit Erde. Die Baugrube hat bereits ihre Konturen.
Beim Apéro im Kirchgemeindehaus strahlten alle um die Wette, schliesslich endete eine lange Vorbereitungs- und Planungsphase, die 1992 begann. «Drei Anläufe für ein neues Kirchgemeindezentrum wurden gemacht», erinnerte Bianca Maag, Präsidentin der Kirchenpflege, an die Vorgeschichte. «Daher ist der Spatenstich ein Meilenstein.» Persönlich habe sie grosse Freude, aber auch etwas den «Bammel», wenn sie an das grosse, 7,8 Mio. Franken teure Projekt denke. «Mit dem heutigen Spatenstich realisieren wir aber das beste Projekt.»
Neue Angebote seitens der Kirche
Von einer neuen Ära sprach Pfarrerin Florence Develey. «Die neuen hellen Räume mit den grossen Fenstern werden zu einer Belebung führen.» Die Räume werde die Kirchgemeinde mit neuen Angeboten füllen. Dazu erarbeitete man ein neues Leitbild. Wichtig ist für die Pfarrerin, dass die «Alltagskirche» mit dem neuen Kirchgemeindezentrum aufgewertet werde, in Ergänzung zur «Sonntagskirche».
Erste Alterswohnungen ab 2014
Gemeinderätin Beatrice von Sury freute sich über das deutliche Zeichen für die ältere Generation, das mit dem Spatenstich gesetzt werde. «Die geplanten Alterswohnungen helfen mit, dass die ältere Generation in Reinach bleiben kann, aber dass auch Junge hier leben können.» Begrüssenswert sei ebenfalls die Aufwertung des Quartiers. Strahlend stellte der Präsident der Genossenschaft Aumatt, Hans Oppliger fest: «Es ist eine Erlösung für uns, dass es vorwärtsgeht.» Denn eigentlich wollte man mit den geplanten altersgerechten 28 Wohnungen einen Ersatz für jene schaffen, die mit der Neugestaltung des Seniorenzentrums Aumatt weggefallen waren.
Nach der ersten Bauphase, die 2014 abgeschlossen sein wird, kann das alte Kirchgemeindezentrum abgerissen und der zweite Wohnblock hochgezogen werden. 2015 wäre auch dieser bezugsbereit. 12,1 Mio. Franken investiert die Genossenschaft in die beiden Häuser. Ein bewegender Augenblick war der Spatenstich auch für die Architekten Stump und Schibli. «Nach der langen Planungsphase ist es toll, dass nun gebaut wird», betonte Yves Stump. Faszinierend sei, dass das Projekt, das bisher nur zweidimensional vorliege, nun in den Raum wachsen könne.