Ein gut besuchter, informativer Baustellenrundgang

Mit zwei Baustellenrundgängen am letzten Freitagabend versuchten die Reinacher Behörden, die Bevölkerung möglichst optimal über die intensive Bauphase bis zum 10. August 2013 zu orientieren.

Standen Red und Antwort: Alex Mühlemann, Projektleiter; Marc G. Rueff, Leiter Mobilität, Ver- und Entsorgung; Tobias Zänglein und Urs Willimann von der ausführenden Firma Gruner AG (v. l.)  Foto: Thomas Brunnschweiler
Standen Red und Antwort: Alex Mühlemann, Projektleiter; Marc G. Rueff, Leiter Mobilität, Ver- und Entsorgung; Tobias Zänglein und Urs Willimann von der ausführenden Firma Gruner AG (v. l.) Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Dass viele an den Folgen der Hauptstrassensanierung und an der teilweise verzwickten Verkehrsführung in Reinach keine Freude haben, ist ein offenes Geheimnis. Gerade deshalb hat die Gemeinde versucht, die Bevölkerung gut und sachlich zu informieren. Tatsächlich stiess die Baustellenbegehung auf reges Interesse. Über 60 Reinacherinnen und Reinacher fanden sich am letzten Freitagabend um 18 Uhr vor dem Gemeindezentrum ein – trotz der noch hohen Temperaturen.

Daniel Haldemann von kmu Reinach wies darauf hin, dass sich mehrere Geschäfte mit Gratisaktionen präsentieren würden. Alex Mühlemann, der Projektleiter vom kantonalen Tiefbauamt, Marc G. Rueff, Leiter Mobilität, Ver- und Entsorgung, sowie Tobias Zänglein und Urs Willimann von der ausführenden Firma Gruner AG führten die Anwesenden in vier Gruppen zu den neuralgischen Punkten. Bei der Abzweigung zur Therwilerstrasse wurde die Verlegung der Tramgleise erklärt, bei der schalldämpfende Matten zum Einsatz kommen. Das Anheben der Haltekante macht ein ebenerdiges Einsteigen möglich. Die transparenten Tramhäuschen sollen erst am Ende der Arbeiten aufgestellt werden.

Neuer Kreisel
Ein neues Bild wird der Kreisel bei der Kreuzung von Hauptstrasse, Bruggstrasse und Birsigstrasse ergeben, der einen Durchmesser von 30 Metern haben wird. Die Verkehrsführung wird ähnlich sein wie beim Heiligholz: Ein Lichtsignal wird das Tram und auch den Bus priorisieren. Wer sich über den dicken Masten beim Milchhüsli wunderte, wurde über dessen Funktion aufgeklärt. Am Ende wird er nicht mehr auf der Strasse stehen, da der Trottoirbereich breiter werden soll.

Alle Platzbereiche werden mit LED-Leuchten freundlicher gestaltet. Beim Kreisel beim Coop gibt es zwei wichtige Änderungen. Einerseits wird der Fussweg von der Haltestelle Landererstrasse zum Restaurant Brauerei breiter und heller, andererseits wird der Tramübergang Landererstrasse aus Sicherheitsgründen definitiv aufgehoben. Marc G. Rueff wies auf die 21 neuen Parkplätze entlang der Hauptstrasse hin.

Klage und Lob
Die Geschäfte, die für fliegende Verpflegung sorgten, wurden aufgrund des Zeitdrucks etwas links liegen gelassen, dafür nach der Begehung nochmals aufgesucht. André Grellinger von der gleichnamigen Confiserie machte kein Hehl daraus, dass sich die Erneuerung des Ortszentrum negativ auf den Verkauf ausgewirkt habe. Auch Heinz Keller von der Metzgerei Jenzer sprach von einem Umsatzrückgang von 15 Prozent. Er betonte jedoch, dass man treue Kunden habe und hoffe, die frühere Kundschaft zurückzugewinnen.

Bei Jenzer gab es unentgeltlich einen Käse-Schüblig vom Grill. Trotz der negativen Auswirkungen der Baustellen war Keller voll des Lobes für die Arbeiter: «Ich bewundere, was die krampfen». Auch André Glaser, Rössli-Wirt, fiel auf, dass es weniger Leute im Dorf hat als sonst. «Aber die Sanierung ist eine notwendige Sache und es wird tadellos gearbeitet.»

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