Der Heimat der Ratspräsidentin auf der Spur

Heiner Leuthardt
Über mehrere Heimatorte verfügt die amtierende Reinacher Einwohnerratspräsidentin Ruth Schaller. Einen davon, Filzbach, brachte sie dem Ratskollegium bereits bei der konstituierenden Sitzung ganz nahe. Wer kann es ihr verargen, dass sie beim traditionellen Einwohnerratsbummel von vergangenem Samstag am liebsten ins Glarnerland und auf «ihren» Kerenzerberg gefahren wäre. Die Reise hätte sich für alle sehr wohl gelohnt, wäre da nur nicht das limitierende Reisekässeli.
Dieses reichte immerhin, zwei weitere Heimatorte von Ruth Schaller etwas genauer anzuschauen. «Reinach haben wir bewusst gewählt und hier fühlen wir uns wohl», erinnerte sie sich an den Entscheid der Familie. Deshalb hätten sie 1994 auch das Reinacher Bürgerrecht angenommen und jenes von Wauwil aufgegeben. Und hätten es ihr Mann Theo und sie gewollt, dann wären sie auch Bürger von Neuseeland, wo sie mit ihrer Familie mehrere Jahre lebten. Aber auch dieser Verlockung widerstand man und blieb bei der Reise von «Heimatort zu Heimatort» in der Region. Sie führte zuerst ins Heimatmuseum. Dazu hatten die Museumskommission und der Zunftrat die illustre Schar eingeladen.
Zunftmeister André Sprecher dankte den Gemeindevertretern für die finanzielle Unterstützung, aber auch für die langjährige gute Zusammenarbeit. Fredi Kilchherr, Präsident der Museumskommission, schilderte die Geschichte des Heimatmuseums und das Engagement der Gemeinde, welche u. a. das «Schampedischte-Hus» für den Museumsbetrieb herrichtete. Selbstverständlich gab es Kurzführungen, bei der die Politikerrunde etwa lernen konnte, wie man fachgerecht und effizient heisse Eisen schmiedet.
Die heimatliche Spurensuche fand ihre Fortsetzung im nostalgischen, grünen Tramzug ins BVB-Depot Wiesenplatz in Basel. Hier durfte man einen Blick hinter die Kulisse der grünen Trämmli werfen und erfuhr Spannendes, etwa zum Unterhalt oder zur Sicherheit. Damit hatte man auch einen weiteren Heimatort von Ruth Schaller besucht. Zurück in Reinach ging die Reise weiter zum Erlenhof, wo das den Einwohnerratsbummel abschliessende Nachtessen bereit stand. Zuvor stellte Heimleiter Arthur Sennrich das Jugendheim vor, das seit über 80 Jahren zu Reinach gehört, aber auch eng mit Basel verbunden ist. Dank dem Erlenhof konnten zahlreiche Jugendliche, die strauchelten, den Weg zurück in ein geordnetes Leben mit einer intakten Zukunftsperspektive finden. Und der bummelnde Einwohnerrat stellte zufrieden fest, dass man hier auch für Privatanlässe willkommen ist und verwöhnt wird.