Der grosse Ansturm auf den Gemeinderat

Am Wahlsonntag sind drei Vakanzen im Reinacher Gemeinderat neu zu besetzen. Alle grossen Parteien sowie die Grünliberalen haben Kandidaten ins Rennen geschickt.

Kampf um die sieben Sitze: SP, CVP und FDP wollen ihre Sitze halten, die SVP unternimmt derweil einen erneuten Versuch, in die Regierung zu gelangen.  Foto: Caspar Reimer
Kampf um die sieben Sitze: SP, CVP und FDP wollen ihre Sitze halten, die SVP unternimmt derweil einen erneuten Versuch, in die Regierung zu gelangen. Foto: Caspar Reimer

Am 9. Februar werden die Karten in Reinach politisch neu gemischt. Insbesondere in der Exekutive sind grössere Veränderungen zu erwarten – drei Bisherige verabschieden sich aus dem Gremium: Bianca Maag (SP) tritt nach 16, Stefan Brugger (CVP) nach 10 und Klaus Endress (FDP) nach mehr als 5 Jahren im Amt nicht mehr an. Mit den Gemeinderatskandidaten Markus Huber (SP), Peter J. Meier (CVP) und Ferdinand Pulver (FDP) versuchen die drei Parteien, ihre je zwei Sitze in der Exekutive zu halten. Derweil startet die SVP einen erneuten Versuch, in die Regierung zu gelangen: «Uns fehlt eine Vertretung im Gemeinderat, damit auch die Exekutivbehörde von unserem Gedankengut profitieren kann», so Csaba Zvekan, SVP-Parteipräsident und Gemeinderatskandidat, gegenüber dem Wochenblatt. Überraschend haben die Grünliberalen (GLP) mit Benedikt Husi einen Kandidaten für den Gemeinderat ins Rennen geschickt: «Obwohl es für uns schwierig wird, einen Sitz zu erobern, sind wir überzeugt, dass es bei den heutigen Herausforderungen einen grünliberalen Gemeinderat braucht», so GLP-Einwohnerrat Christoph Layer.


Mehr Person als Partei

Neben Unterstützung aus dem eigenen Lager darf die SP für ihr Zweierticket aus Christine Dollinger (bisher) und Markus Huber (neu) mit Stimmen aus der grünen Wählerschaft rechnen. Markus Huber steht bis Ende Juni als Präsident dem Einwohnerrat vor: «Er hat einen grossen politischen Leistungsausweis», so SP-Wahlkampfleiter und selbst Einwohnerratskandidat Claude Hodel. Huber geniesse «nicht nur innerhalb der SP grosse Sympathien.» Die FDP, die mit Melchior Buchs den Gemeindepräsidenten stellt, peilt für den Gemeinderat ebenfalls wieder zwei Sitze an und hat Ferdinand Pulver ins Rennen geschickt: «Als Teamplayer und Optimist würde Ferdinand Pulver den Gemeinderat verstärken und frische Impulse für Reinach bringen», so FDP-Präsidentin Gerda Massüger.

Für die CVP soll neben Béatrix von Sury (bisher) der langjährige Präsident der Bürgergemeinde, Peter J. Meier, im Gemeinderat politisieren und die Nachfolge von Stefan Brugger antreten. Obwohl die CVP im Parlament nur gerade fünf Einwohnerräte stellt, verteidigt sie ihren Anspruch auf zwei Sitze in der Exekutive: «Gemeinderatswahlen sind Personenwahlen, weshalb es zuerst einmal auf die Köpfe ankommt und in zweiter Linie auf die Parteizugehörigkeit», so CVP-Präsident Denis von Sury. Für die Wahl in den Gemeinderat sei mehr die Person ausschlaggebend, sagt auch Marie-Therese Müller, Altlandrätin und Präsidentin der BDP Sektion Birstal, die als eigentlich kleine Partei mit Doris Vögeli (bisher) selbst eine Gemeinderätin stellt: «Das Amt des Gemeinderates hat mehr mit Engagement und Persönlichkeit zu tun. Unsere Gemeinderätin Doris Vögeli hat bewiesen, dass sie ihr Amt erfolgreich und gerne ausübt.» Gerade weil in Reinach ein grösserer Wechsel anstehe, sei es wichtig, «die erfahrenen und eingespielten Gemeinderäte zu behalten».


Grüne Welle im Einwohnerrat?

Auch der 40-köpfige Einwohnerrat wird neu bestellt. Aktuell stellen die SVP 12, SP und FDP je 9, CVP 5 sowie BDP und GLP je 1 Einwohnerrat. Die Grünen sind mit 3 Sitzen vertreten. Ob sich die grüne Welle im Reinacher Parlament niederschlagen wird, bleibt abzuwarten: «Natürlich hoffen wir auf einen Sitzgewinn», so Grünen-Einwohnerrätin Katrin Joos Reimer. Die SVP will ihre
12 Sitze im Parlament verteidigen und hat 8 Neue ins Rennen geschickt. Die SP und die FDP haben je 20, die CVP 14, die BDP 13 und die GLP 11 Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt. Die Amtszeit der neuen Gemeinde- und Einwohnerräte beginnt am 1. Juli. Eine allfällige Nachwahl für den Gemeinderat findet am 22. März satt.

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