«Blaui Linie, wo d aaneluegsch, die hän e Knall»

Wie war das schon wieder mit dem Fasnachtssujet? Ach ja: «Numme langsam!»

Fotos: Barbabianca

Fotos: Barbabianca

Barbabianca

Das stimmte genau für den Umzug, keine Gefahr, dass die 30-km/h-Grenze gebrochen würde, selbst bei 3 km/h hätte es noch nichts zum «Wäffele» gegeben. So war genügend Zeit, um alles genau anzuschauen. Schnell aber kam dann Zug in den Zug mit seinen über 60 Cliquen, Wagen, Guggen und wunderschönen Schysdräggzügli. Ebenso fehlte es nicht am Publikum, das die Umzugsroute teilweise dicht gedrängt säumte.

Manche bekundeten zwar Mühe mit den Fasnachtsgestalten, wie etwa mit den keck lachenden Nuscheli-Waggis-Zwärgli, und heischten unverdrossen blöd «Gimmer öppis, Waggis!». Ob es ein Optiker richten könnte? Oder vielleicht ein Auffrischer in der 1. Primarklasse? – Man könnte einfach auch nur sprachlos werden, wie Reinachs zielorientierteste Fasnachtsnummer «SfaR – Schwimmen für alle». Aufgrund der jüngsten Hallenbadereignisse gerieten sie bös ins Schwimmen und meinten im Räpplimeer kurz und schnurz: «Für eimol ohni viel Wort!», dafür mit vielen!!!!!!!

Eisberge in Reinach
Ohne Ausrufezeichen kamen die beiden Eisbären aus, die unverdrossen auf den in ihrem Wägelchen thronenden Spitzberg vermeldeten: «Mir rette dr letscht Ysbärg!» Dass sie sich dabei von heissen Mysli ablenken liessen und ihn damit erst recht zum Schmelzen brachten, das ist eine andere Geschichte. Nur klagten sie später, das sei nicht wahr, dass deswegen ihr Berglein dahingeflossen sei, nein, das verflixte Tempo 30 sei schuld! Rückendeckung erhielten sie von den Gschrubte, die auf ihrem Zeedel titelten: «Jetz muesch brämse!»: «Wenn d ummeluegsch – s isch chum zum glaube, isch eine do, wo Zyt duet raube. Hesch so vill vor, de chunnsch zu nüt, So gohts doch praktisch alle Lüt.» Danach räsonieren sie gekonnt, wo man eigentlich bremsen sollte, wie etwa bei den Schulden: «Europa het Schulde, die ganz Wält duets spüüre. Au im Baselbiet fählt irgendwie s Gäld us de Stüüre. Dr Gürtel wird änger gschnallt, s trifft e jede. Dr Ballmer het jo gnueg Resärve, dä cha guet reede.»
«Guet reede» mochten sie bei etwas anderem ganz und gar nicht: «In Rynach muesch brämse, Tämpo 30 jetzt überall, Blaui Linie wo d aaneluegsch, die hän doch e Knall. Muesch ruehig blyybe, tue bitte nid duurestarte, s cha di hinter jedem Egge en Auti erwarte.

Dann noch dies, von dem D Explosive und d Solex Waggis berichten: «Am 21.12. 2012 isch es verby, d’Wält wird denn nümm länger sy. Dr Kaländer vo de Maya s seits voruss, am 21. 12. 2012 isch mit dr Ärde Schluss.»

Davon aber ist Reinach noch Dezennien entfernt, wenn man sich die lebendige Fasnacht zu Gemüte führt, verstärkt durch den Narrenbund Ostfildern e. V., aus der Reinacher Partnerstadt und Aktiven aus den Nachbargemeinden und Basel. Tschau zämme, und ufwiedergüggs bis immene Johr!

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