Blagettefest mit strahlendem Künstler
Aus seinen Skizzen für die Blagette wählte der Therwiler Blagettekünstler Hansruedi Zurbuchen die richtige. Nun wurde der «Recycling-Park» am Blagettefest erstmals verkauft.
Heiner Leuthardt
Trubel herrscht vergangenen Samstag beim Blagettefest vor dem Gemeindehaus. Die vier Reinacher Guggen sind eingetroffen und geben ein erstes Konzert. Hansruedi Zurbuchen, welcher den diesjährigen Blagettenwettbewerb gewonnen hat, beobachtet zufrieden den fasnächtlichen Auftakt in Reinach. «Meine Tochter, sie lebt in Reinach, hatte mich im auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht.» Es sei alles kurzfristig gewesen, ergänzt er schmunzelnd, was wohl meint, dass der Zeitdruck kein Problem war. «Wenn die Idee da ist, dann geht es bei mir sehr schnell. Dreissig Minuten und die Zeichnung ist fertig.»
Für die Idee blickte er über die Grenze ins Nachbarsdorf, etwa auf die Gemeindeseite mit dem Gemeindefernsehen, um zu sehen, was Reinach bewegt. Dass die Fernsehmacher selber für Schlagzeilen sorgten, entging ihm nicht. «Ich habe zu diesem Thema auch Skizzen angefertigt, diese aber zur Seite gelegt.» Damit wendete er sich, ohne es zu wissen, vom Mainstream der eingereichten Vorschläge ab.
«Für mich war klar, dass die Aufhebung des Alten Werkhofs und dem damit verbundenen Zügeln des Recycling-Parks etwas hergibt.» Den ersten Zügelmann mit vollbepacktem Leiterwagen schickte er auf die Piste und gewann damit bei seiner zweiten Teilnahme am Reinacher Blagettenwettbewerb diesen souverän. Auch in anderen Gemeinden und in Basel reichte er Entwürfe ein. «In Therwil habe ich schon dreimal gewonnen, Basel zu gewinnen, das wäre mein Traum, aber das ist sehr schwer.» Für den verheirateten Betriebsarbeiter, der jetzt in der AVOR tätig ist, kann sich das schnell ändern, denn mit der bevorstehenden Pensionierung wird er mehr Zeit für seine Hobbys, vor allem für das Zeichnen und Malen haben. Und die Fasnacht? «Ich war 18 Jahre bei den Schränzchäfer. Das ist vorbei, jetzt schaue ich lieber zu.»
Neuerung an der Fasnacht
Sichtlich bewegt nahm Hansruedi Zurbuchen den Blagettensatz aus den Händen von Fasnachtsobmann Urs Witta als Preis entgegen. Dieser lobte die Blagette, freute sich aber auch über alle Eingaben. Weniger Freude bereitet ihm das Ende des Räbstäggeler, der einfach nicht auf Touren kommen wollte. Mit dem «Vorspiel» ist aber ein probater Nachfolgeanlass aufgegleist. Auch mit der Rückkehr des Fungge- füürs und der «Geburt», oder sollte man nicht eher vom Aufwecken der legendären Chäppelihäx sprechen, wird das Dorf bereichert. «Am kommenden Montagabend informieren die Initianten um 19 Uhr im Saal des Bürgergemeindehauses. Zugleich kann man sich dort als Fackel- oder Chienbäseträger melden. Wer für die Geräuschkulisse sorgen will, der trägt eine Treichel oder eine Räre. Eine solche Gelegenheit, beim Wiederbeleben von altem Brauchtum aktiv dabei zu sein, gibt es nicht mehr», versicherte Urs Witta.