Bestes Teamergebnis der Vereinsgeschichte:Reinach ist der Billard-Hotspot der Schweiz
Am Wochenende fanden in Reinach die Schweizer Meisterschaften im Pool-billard statt. In den Teamwettkämpfen erreichte der hiesige Billard Club Big Apple den dritten Platz.
Mit Spannung war erwartet worden, wie sich an den Billard-Schweizer-Meisterschaften, die am Wochenende im New York Café in Reinach stattfanden, das Team Billard Club Big Apple Reinach schlagen würde. Die Kontrahenten: Free Willi Magic aus Thun, der Martigny Billard Club und das Topteam aus der Westschweiz, Romandie Pool Billard (RPB). Gewiss waren starke Gegner zu bezwingen: Im ersten Halbfinal setzte sich Martigny gegen das hiesige Team durch, während die Thuner im zweiten Halbfinal RPB schlugen. Beim Final hatte Free Willi Magic von Anfang an die Nase vorn und holte sich schliesslich Gold, während sich der Billard Club Big Apple mit Bronze zufriedengeben mussten. Nichtsdestotrotz ist das Resultat für die heimische Truppe das beste Teamergebnis der Vereinsgeschichte. «Wir freuen uns natürlich riesig über diese Medaille», sagt Lorenz Tschumi, selbst Spieler und Vorstandsmitglied im Billard Club Big Apple.
Alle Spieler aus der Region
Das Team aus Reinach, das am vergangenen Wochenende gewissermassen die Region Basel vertrat, konnte sich bereits im September für die Finalrunde der Schweizer Meisterschaften qualifizieren. «Während es die letzten beiden Jahre ganz knapp nicht gereicht hatte, gewannen wir diesmal die Vorausscheidung und waren damit für das nationale Finale gesetzt», sagt Tschumi. Die aktiven Spieler des Billard Club Big Apple verfügen mindestens über eine Silberlizenz des Schweizerischen Billard-Verbandes, die zwingend ist, um in der Schweiz an Turnieren und Meisterschaften teilzunehmen. «Wir sind alles langjährige erfahrene Spieler, die den Sport als intensives Hobby in der Freizeit betreiben.» Zudem, und das sagt Tschumi nicht ohne Stolz, seien alle Spieler aus der Region.
32 Mannschaften sind bei den Qualifikationsturnieren für die Schweizer Meisterschaften am Start, an denen neben Teamwettkämpfen auch in vier Einzeldisziplinen der Kategorien Junioren, Frauen, Herren und Senioren gespielt wird. Zusätzlich gibt es erweiterte Qualifikationsspiele für Mannschaften, die sich frisch anmelden. «An vier Standorten in der Schweiz werden die Turniere jeweils abgehalten. Eines davon fand in diesem Jahr in Reinach statt», erzählt Tschumi. Der Sieger des jeweiligen Qualifikationsturniers ist dann bei den Schweizer Meisterschaften mit dabei. Wer an Billard-Schweizer-Meisterschaften mitspielt, hat einen Dresscode zu befolgen: Club-Trikot, eine schwarze Tuchhose, schwarze Socken und Halbschuhe sowie eine gepflegte Erscheinung sind zwingend – dabei gelten diese Vorschriften für beide Geschlechter.
Räumliches Vorstellungsvermögen entscheidend
«Billard ist eine Mixtur aus Kondition, Konzentration und Feinmotorik», sagt Tschumi. Wer bei einem Turnier, welches viele Stunden dauere, mithalten wolle, müsse körperlich fit sein. Nicht zu unterschätzen sei auch die fortwährend asymmetrische Körperhaltung während des Spiels, die Rücken, Nacken und Muskulatur gleichermassen belaste. Abgesehen von körperlicher Fitness und mentaler Stärke sei die Fähigkeit zu räumlichem Denken unverzichtbar: «Man erkennt den guten Spieler daran, wie er sein Spiel gestaltet, den Spielball kontrolliert und wie strategisch er vorgeht.»
Zuschlag für Meisterschaften 2026
1988 wurde in Reinach, am Standort des heutigen New York Café, das erste Billardcenter eröffnet und der damalige Pool Billard Club Reinach gegründet. In den 1990er-Jahren wechselte der Besitzer des Lokals zum jetzigen Inhaber und Geschäftsführer Christian Steg, worauf das New York Café als Restaurationsbetrieb dazukam.
«Vor 15 Jahren wurde der aktuelle Billard Club Big Apple gegründet», erzählt Tschumi, der seit den 80er-Jahren dem Sport verfallen ist. Man sei sehr zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Schweizer Meisterschaften, bestätigen Spieler, der Präsident des Verbandes, Stefan Gerber, und Sportchef Bruno Ryser. Aufgrund dessen haben das New York Café und der Billard Club Big Apple bereits den Zuschlag für die Durchführung der Schweizer Meisterschaften 2026 erhalten.
«Man erkennt den guten Spieler daran, wie er sein Spiel gestaltet, den Spielball kontrolliert und wie strategisch er vorgeht.»






