Bereit für ein Abenteuer

Am Dienstag fliegt Elisa Jörg nach Peru. Die 16-jährige Reinacherin wird in Lima ein Jahr lang bei einer Gastfamilie wohnen, die Schule besuchen und neben der spanischen Sprache eine völlig neue Kultur kennen lernen. Diese Erfahrung ermöglicht ihr das Austauschprogramm des Serviceclubs Rotary international.

Hinaus in die Welt: Austauschstudentin Elisa Jörg zeigt auf der Landkarte Peru, ihre baldige Heimat auf Zeit.  Foto: Jay Altenbach.
Hinaus in die Welt: Austauschstudentin Elisa Jörg zeigt auf der Landkarte Peru, ihre baldige Heimat auf Zeit. Foto: Jay Altenbach.

Jay Altenbach

Ein bisschen mulmig ist Elisa schon zumute, wenn sie an den 28. Juli denkt. Sie wird den weinroten Blazer anziehen, der sie als Rotary-Austauschschülerin kenntlich macht. Nach 14 Stunden Flug wird sie am lange ersehnten Ziel sein – Lima, die Hauptstadt von Peru. Im Frühling besuchte sie einen Informationsanlass von Rotary Schweiz, wo verschiedene Länder durch ehemalige Austauschschülerinnen und -schüler vorgestellt wurden bzw. von Jugendlichen aus den jeweiligen Ländern, die zurzeit in der Schweiz weilen.

Dieses bunte Gewusel an Menschen und Sprachen habe sie in ihrem Wunsch bestärkt, einen Jugendaustausch zu machen. Dieses Jahr hat es geklappt. Sie fand eine Familie in ihrer Wunschdestination Peru und den hier angesiedelten Rotary Club Angenstein, der den Austausch finanziell und ideell mitträgt. «Ich wollte in ein Land, in dem Spanisch gesprochen wird. Peru stand ganz oben auf meiner Wunschliste», erzählt die Schülerin der WMS in Reinach.

Die letzten Wochen vor der Abreise haben einige ihrer Mitschüler und Freunde nur noch Spanisch mit ihr gesprochen, damit sie sich mit der Sprache vertraut machen kann. Aus dem Internet habe sie sich auch schon einen Spanischkurs heruntergeladen, doch sei während der Schulzeit dafür nicht viel Zeit geblieben. «Die Mutter einer Freundin, die aus Peru stammt, hat mir schon viel über den Andenstaat, die Menschen und das Essen erzählt. Und von der Hauptstadt Lima weiss ich, dass 8 Millionen Menschen auf einer Fläche, die 22-mal kleiner als die Schweiz ist, leben», erzählt sie weiter.

Ihre Gasteltern, so hat Elisa von der künftigen Gastschwester erfahren, sprechen nur Spanisch, haben aber bereits drei Austauschschülerinnen betreut. Die Gastmutter ist Lehrerin, der Gastvater hat einen Posten im Militär, weshalb Elisa an eine Privatschule für Kinder von Angehörigen der Armee zur Schule gehen wird. Im Gegensatz zu anderen Austauschprogrammen erhalten die Gasteltern kein Geld. Sie tun dies im rotarischen Sinn als Dienst am Nächsten.

Während Elisa in Peru lebt, werden ihre eigenen Eltern während eines halben Jahres eine junge Brasilianerin beherbergen. Für die Familie Jörg wird dies eine grosse Aufgabe sein, da sie kein Portugiesisch sprechen.

Keine Drogen, keine Techtelmechtel
Elisa wurde wie alle Teilnehmer des Rotary-Programms gut auf das Austauschjahr vorbereitet. Die 4 D: no Drugs, no Drinking, no Driving, no Dating (keine Drogen, keinen Alkohol, nicht Autofahren und keine intimen Beziehungen) wurden allen Jugendlichen immer wieder eingetrichtert. Vor Ort werden sie von den jeweiligen Rotary Clubs begleitet und erhalten auch ein Taschengeld. Zudem werden gemeinsame Ausflüge von ehemaligen Austauschschülerinnen und -schülern organisiert. Elisa wird Peru und seine Bevölkerung sowie andere Austauschschüler, die gerade im südamerikanischen Land weilen, kennen lernen.

Ausserdem steht für Elisa eine Betreuungsperson, ein sogenannter Counselor, zur Verfügung, die oder der bei Problemen hilft und vermittelt oder auch nur begleitet. Die Gastgeber werden ebenso auf ihr Gastkind vorbereitet und mit vielen Infos eingedeckt. Listen mit Do’s and Dont’s können da sehr hilfreich sein. Je nachdem kommen die Jugendlichen aus einem völlig anderen Kulturkreis, haben andere Familienregeln und sind mit der schweizerischen Mentalität gar nicht vertraut. Da braucht es von beiden Seiten viel Toleranz und guten Willen. Und Elisa? Sie ist zuversichtlich und bereit für das grosse Abenteuer.

Mit Rotary in die weite Welt hinaus
WoB. Das «Rotary Youth Exchange»- Programm steht allen Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren offen. Interessierte müssen allerdings einen hiesigen Rotary Club finden, der ein solches Austauschjahr unterstützt und finanziert. Weiter muss in der so genannten Application (Anmeldung) ausführlich dargelegt werden, was einen motiviert, ein Jahr lang in eine fremde Kultur einzutauchen.
 www.rotaryswissyep.ch

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