Beim Billardspiel die Konzentration und Feinmotorik trainieren
Die Kinder haben beim Ferienpass die Chance, in die Technik des Billard-Spiels hineinzuschnuppern – und sind fasziniert.

Bea Asper
Sport, Spiel oder Plausch? Billard sei alles, sagt Lorenz Tschumi. Er steht in Reinach im Billard-Center am grossen Poolbillard-Tisch mit dem grünen Tuch und erklärt mit einer Engelsgeduld die Spielregeln. Wieder und wieder zeigt er den Kindern, wie sie mit dem Stock, dem Queue, umgehen sollen und wie die Kugeln richtig angezielt und versenkt werden.
Die Kinderaugen folgen den Kugeln und staunen ob den Tipps und Tricks des Trainers. Tschumi ist seit knapp 30 Jahren leidenschaftlicher Billard-Spieler. Seit sechs Jahren trägt er zur Vielfalt des Ferienpass-Projekts bei und bietet maximal 10 Kindern pro Nachmittag ein Schnuppertraining an – und das ist jeweils rasch ausgebucht.
Wen es packt, der hat die Möglichkeit, unverbindlich mit Familie oder Kollegen in Reinach Billard zu spielen, oder aber auch beim Billardclub «Big Apple» Mitglied zu werden, sich ausbilden zu lassen und an gemeinsamen Trainings und Turnieren teilzunehmen.
Mit der Reifeprüfung und dem Erwerb einer Spieler-Lizenz verschafft man sich Zugang zu nationalen oder internationalen Turnieren, wo in den Kategorien Schüler, Junioren, Herren, Damen und Senioren jeweils der/die Schweizermeister/in ermittelt wird.
«Die Schweiz hat auch schon einen Weltmeister hervorgebracht», weiss Tschumi. Wer das Billard-Spiel seriös betreibt, zweifelt keinen Moment, dass es hier um Sport geht. Gefragt sind mentale Stärke, weitgreifendes Vorstellungsvermögen, Kreativität und eine sehr gute Feinmotorik. Spätestens mit der Teilnahme an Turnieren stösst man auch körperlich an seine Grenzen, gibt Tschumi zu bedenken. 20 Stunden Spielzeit verteilt auf zwei Tage strapazieren Rücken-, Bein- und Armmuskeln. «Ohne Ausgleichsport wie regelmässiges Lauf- oder Fitnesstraining ist man auf verlorenem Posten», sagt der Billard-Lehrer.
Wie anspruchsvoll der richtige Umgang mit dem Queue ist, erfahren die Kinder an diesem Nachmittag in verschiedenen Spielgängen der Disziplin 8er-Ball (die bekannteste Form des Pool-Billard). Billard ist der Oberbegriff für viele verschiedene Spielarten in amerikanischer, englischer oder französischer Manier – an kleinen bis sehr grossen Tischen, mit vielen oder nur drei Kugeln und beinahe unzähligen Spielvariationen. «Und doch – der Breitensport kann von «Alt und Jung» bereits nach wenigen Minuten Einführung gespielt werden und ist eine wunderbare, gesellige Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie … besonders bei Regenwetter», sagt Tschumi.